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10 Dinge, die du auf Festivals und Konzerten mit Teenies auf keinen Fall tun solltest!

02.06.2025

Was früher fast undenkbar war, ist heute völlig normal: Eltern und ihre halbwüchsigen Kinder gehen gemeinsam auf Festivals. Ob Open Air, Stadtfest, dreitägiger Musikmarathon mitten auf der Kuhwiese oder ein Taylor Swift Konzert – die Trennung zwischen den Generationen weicht immer mehr auf. Besonders Events mit einem bunt gemischten Line-up ziehen mittlerweile Jung und Alt in Scharen an. Ach, das klingt doch wunderbar - was soll da schon schiefgehen? Spoiler: Alles!

«Mama, bitte nicht tanzen!»

Ein Festival steht vor der Tür, wir Erwachsenen freuen uns auf gute Musik, auf Freunde, die wir eh zu wenig sehen, auf ein paar Drinks und auf ein bisschen Nostalgie. Unsere Teenies hingegen? Die denken: «Wie peinlich, meine Mutter atmet in meiner Nähe.» Denn für pubertierende Jugendliche ist eigentlich alles peinlich, was die Eltern tun. Wirklich alles. 
Sie schämen sich für dein Outfit, deine Kommentare, dein Tanzen, deine Essenswahl, einfach dafür: dass du überhaupt da bist.  
Einziger Moment der Gnade: 
Wenn du dein Portemonnaie, respektive dein Handy zückst und den Festival-Burger oder den überteuerten Iced-Matcha-Latte bezahlst. Dann rückt deine Peinlichkeit für ein paar Minuten in den Hintergrund. Weil du Geld hast. Danach bist du aber sofort wieder «cringe». Sorry. 

Damit du beim nächsten Open Air nicht komplett zur wandelnden Fremdscham wirst, kommen hier 10 Dinge, die du auf keinen Fall tun solltest, wenn du freiwillig oder per Zufall auf dem gleichen Festival oder Konzert wie dein Nachwuchs bist.  

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Lauter Gesang, wilde Tänze, Herzgesten: Besser nicht... Quelle: Unsplash | amthony-delanoix

1. Tanzen? Nur innerlich. Oder nur hinter einem Baum. 

Sobald du in der Nähe deines Kindes auch nur einen Fuss im Takt bewegst, geht es los: Das grosse Starren, Augen verdrehen, Luft holen. «Maaaamaaaa, bitte NICHT!» 
Egal wie sehr dein Körper es will – beweg dich nicht. Selbst wenn die Lieblingsband aus deiner Jugend spielt. 
Tanzen ist erst ab 500 Meter Abstand zum Teenie erlaubt, oder hinter einem Baum. Oder bei absoluter Dunkelheit. 
 

2. Don’t talk to the band! 

Deine Lieblingsband spielt, du bist kurz vor dem Ausrasten. Der Sänger steht am Bühnenrand und du rufst: «ICH FOLGE EUCH SCHON SEIT 2003!» 
Nein. Einfach nein. 
Du darfst den Musiker anschauen. Aber nicht ansprechen. Schon gar nicht mit Sätzen wie: «Ich fand euch damals schon super!» Dein Kind wird dich noch Jahre später verleugnen. 

 
3. Outfitwahl: Bitte nicht auffallen! 

Kannst du deinem Nachwuchs auf dem Gelände nicht ausweichen, dann verzichte besser auf einen zu auffälligen Look. Glitzersteinchen im Gesicht, blinkender Herzchen-Haarreif und der Minirock aus den 80ern. Nope. Dein Kind möchte nicht, dass du wie eine Ü40-Version einer Coachella-Influencerin aussiehst. 

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Quelle: Unsplash | Joe Pilie

Oder die Cowboystiefel am Taylor Swift Konzert? Entscheide dich lieber für Sneakers. Das Motto ist nämlich überall gleich:  
Trag einfach etwas, das nicht auffällt. Je neutraler, desto weniger Peinlichkeit. 
 

4. Gemeinsam aufs Bild? Nicht in diesem Leben. 

Du willst den Festival-Moment festhalten – verständlich. Ein Bild deines Drinks mit verschwommenem Hintergrund, ein Selfie von dir mit Peace Zeichen? Alles kein Problem. Denk aber daran: Dein Teenie möchte nicht mit dir auf einem Foto existieren. Und noch weniger möchte er oder sie, dass du das Bild mit 47 Hashtags und einem Herzfilter postest.  
Verinnerliche am besten folgende Regel: Keine Selfies mit Kind. Und wenn, dann bitte nicht veröffentlichen oder vorher fragen.  
(Okay, im WhatsApp-Status könnte es durchgehen. Den schaut eh kein einziger Teenie an …) 

 

5. Nicht mit anderen Teenies reden. Niemals. 

Du siehst eine Freundin deines Kindes – und ZACK! schon ist es passiert: «Na, du bist aber gross geworden!»  
Glückwunsch. Du hast gerade das komplette Sozialleben deines Kindes zerstört. 
Ganz wichtig: Du darfst sie ansehen. Vielleicht sogar nicken. Aber kein Smalltalk wie «Früher wart ihr doch in der gleichen Spielgruppe!»  
Und ganz tabu: Laut rufen. Also kein: « Hoooi! Melaniiieee! Bisch o daaaa?» über 12 Sitzreihen hinweg brüllen. Sei – einfach – still! 
 

6. Lass das mit dem (zuviel) Alkohol 

Du denkst: «Ein, zwei Prosecco – das wird man ja wohl noch dürfen.» 
Dein Kind denkt: «Wenn sie jetzt tanzt, bin ich weg.» Selbst wenn du nur ein Mineralwasser trinkst, vermutet dein Nachwuchs gleich den kompletten Kontrollverlust mit anschliessendem Spontantanz. Also lieber nüchtern bleiben, denn als Eltern hat man auch eine gewisse Vorbildfunktion. 
 

7. Kommentiere nicht die Musik 

Dein Teenie wartet seit Wochen auf genau diesen DJ oder diese Indie-Band, die du ehrlich gesagt nicht auseinanderhalten kannst? Verzichte auf Kommentare wie:  
«Also für mich klingt das alles gleich.» 
«Der DJ macht ja gar nichts, ausser Knöpfe drücken.» 
Auch wenn’s schwerfällt: Lass es einfach. Anerkennen, nicken, schweigen. 
Spielt am Festival plötzlich deine Lieblingsband gilt:  
Nicht die ganze Bandgeschichte erzählen. Niemand will hören, dass der Sänger früher mit der Bassistin zusammen war, die sich später mit dem Drummer verstritten hat, und dass du den Song 1989 schon im Skilager gehört hast.  
Interessiert niemanden. Schon gar nicht deinen Teenie. 

Und unter gar keinen Umständen: einen Hit der Band vorsingen. (Für den Wiedererkennungswert) 
Nein. Einfach nein. 
 

8. Lass sie in Ruhe essen 

Du willst wissen, was dein Kind gegessen hat? Frag nicht. Sag nichts. Runzle nicht die Stirn. Auch wenn dein Teenie zum dritten Mal eine fettige Asia-Box, oder Pommes in sich reinschaufelt – einfach lassen! 
Dein Bio-Dinkelriegel aus der Tasche wird ihn oder sie nicht retten. Nur verstören. 
 

9. Peinliches Merchandising? Trag es heimlich. Oder gar nicht. 

Es ist heiss, du brauchst dringend Schatten – und da liegt er schon beim Einlass: Der Gratis-Festivalhut vom Grossverteiler. Knallbunt, viel zu klein, mit Ananasmuster und Logo vorne darauf. Dazu gibt es noch die neongelbe Sonnenbrille deiner Krankenkasse und der pinke Stoffbeutel der regionalen Bank. 
Du denkst: «Hauptsache praktisch.» Dein Kind: «Ich kenn sie nicht.» 

Regel für Events und Konzerte: Wenn es aussieht wie ein Werbegeschenk – dann ist es auch eins. Und wenn du’s trägst, siehst du aus wie das Maskottchen vom Sponsorenstand.
 


10. Begleitperson, nicht Fanclub-Präsident/in 

Taylor Swift, Sabrina Carpenter, Harry Styles – dein Teenie ist seit Wochen im Ausnahmezustand. Du kennst zwar einige Songs und hast die Outfits gegoogelt: Aber nein - du bist nicht Teil der Fanbase. 
Du bist die Begleitung. Und das ist auch völlig okay. Wenn du versuchst, mitzuhalten, wird’s unangenehm. Das «Proud Swiftie Mom/Dad» Shirt ist nicht nötig...  
Wenn du lässig am Rand bleibst und einfach da bist, ohne im Mittelpunkt zu stehen – bist du heimlich cool.  
 

Fazit: Peinlich? Ja. Aber nicht für immer. 

Es ist leider nicht schönzureden: In der Teenie-Zeit bist du eine wandelnde Peinlichkeit. Das beginnt mit etwa 12 Jahren und hält sich hartnäckig bis etwa 17. In dieser Phase ist deine pure Existenz ein soziales Risiko für dein Kind – ganz egal, wie cool du dich gibst oder wie gut du tanzen kannst (was du bitte trotzdem nicht tust). 

Aber denk daran: Das ist eine Phase. Eine kurze, laute, hormonell aufgeladene Lebensetappe. 
Und sie geht vorbei. Wirklich. 

Und diese Liste? Die ist natürlich zum Schmunzeln und mit einem dicken Augenzwinkern geschrieben. Denn selbstverständlich gibt es auch entspannte Teenies, die mit ihren Eltern tanzen, ein Selfie posten oder sich sogar freiwillig in der Öffentlichkeit unterhalten. Ausnahmen gibt’s immer. 

Aber wenn du dir ein bisschen Selbstironie bewahrst, ein paar Dinge mit Humor hinnimmst und deinem Teenie nicht komplett den Raum verstellst, dann wird das Festival oder das Konzert für euch beide vielleicht sogar richtig gut. Du musst dich nicht verbiegen. Aber du darfst dich gerne ein wenig zurücknehmen.  
Denn das ist ja irgendwie auch Liebe, oder? 



Kathrin Buholzer

Kathrin Buholzer

Redaktorin, Bloggerin, zuständig für Familienthemen
Eltern-Bloggerin | Mom von 2 erwachsenen Töchtern | Open Air Fan | Bernerin | Rollerskaterin

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