Drei Sigma-Objektive und eine Nikon Z fc in Luzern

Die Sigma Contemporary-Serie

Die drei neuen Objektive gehören zur Contemporary-Produktline, die den Schwerpunkt auf Objektive richtet, die sich besonders gut für die Reise- und Landschaftsfotografie eigenen. Es sind Allrounder, die leicht und kompakt gebaut, aber auch lichtstark sind. Erhältlich sind die folgenden drei Brennweiten:

• Sigma 16mm F/1.4 DC DN | Contemporary
• Sigma 30mm F/1.4 DC DN | Contemporary
• Sigma 56mm F/1.4 DC DN | Contemporary

Es handelt sich hierbei um Objektive, die sich für Kameras mit einem APS-C-Sensor, also Kleinformat, eignen. Bei Nikon betrifft das gegenwärtig die Modelle Z 50, Z 30 und Z fc. Die Konstruktion und technischen Merkmale wurden von den bereits erhältlichen Objektiven übernommen. Sigma hat jedoch den Algorithmus und vor allem den Autofokus speziell für die Nikon Z-Kameras angepasst und optimiert.

Im Lieferumfang ist folgendes enthalten:

• Objektiv
• Gegenlichtblende
• Frontdeckel
• Rückdeckel
• Bedienungsanleitung
• Garantiekarte

Das 16mm F/1.4 DC DN

An einem regnerischen Morgen im Mai, mein Lieblingswetter by the way, habe ich mich auf den Weg nach Luzern gemacht. Die Lichtverhältnisse waren also eher bewölkt, aber dadurch ergab sich auch schön helles und weiches Licht. Auch wenn der Himmel sich wieder etwas verdunkelte, dank einer weiteren Regenwolke, für das gibt es ja lichtstarke Objektive.

Das Weitwinkel 16mm F/1.4 DC DN wollte ich an und in einem Gebäude testen. Dazu habe ich mir die Hofkirche ausgesucht. Das Spezielle an der Hofkirche ist, dass sie zwei Kirchtürme hat. Architekturfotografen wissen sicher bereits, auf was ich hinaus will. Genau, das Problem mit der Verzeichnung. Eine Verzeichnung ist eine unerwünschte Verformung von Objekten, die durch Kameraobjektive verursacht wird. Sie tritt häufig bei Weitwinkelobjektiven auf und kann dazu führen, dass gerade Linien gekrümmt oder gebogen aussehen. Eine Verzeichnung tritt auf, weil die Linse nicht in der Lage ist, alle Lichtstrahlen gleichzeitig und präzise auf den Bildsensor zu fokussieren. Je nach Qualität des Objektivs kann die Verzeichnung unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Leider kann auch Sigma dieses Problem nicht gänzlich vermeiden und man müsste eine kamerainterne Korrektur machen. Ansonsten bleibt nur die Nachbearbeitung der Bilder. Die Schärfeeinstellung funktioniert problemlos und das auch bei offener Blende. Was ich ebenfalls als sehr angenehm empfand, speziell auch beim Fotografieren in der Kirche: der Autofokus des Objektivs und auch die Kamera sind sehr leise und stören nicht. Mit der Blende von f/1.4 ging auch das Fotografieren mit sehr wenig Licht frei Hand problemlos.

Das 30mm F/1.4 DC DN

Wieder vor der Kirche habe ich mich dann an das Testen vom 30mm F/1.4 DC DN gemacht. Das Objektiv fühlt sich ebenfalls sehr wertig und leicht an. 30mm finde ich auch eine ideale Brennweite für Street- und Reisefotografie, da sie sich sehr vielseitig einsetzen lässt. Ich hatte keine Probleme bei der Scharfstellung und trotz Regenwetter hat das Licht sehr gut gereicht. Ich musste sogar mit der ISO ganz runter gehen, da ich gerne eher offenblendig fotografiere, damit ich das Bild nicht überbelichtet habe. Für das etwas düstere Bild vom KKL habe ich die Blende wieder ein bisschen geschlossen.

Das 56mm F/1.4 DC DN

Ein 50er Objektiv ist wahrscheinlich der Klassiker für die meisten Fotografen. Man kann es ebenfalls auf Reisen und Städtetrips gebrauchen, aber auch sehr schöne Portraits machen. Sigma hat sich hier für eine Brennweite von 56mm entschieden und geht damit etwas mehr Richtung Tele-Bereich. Das Objektiv ist wie die zwei anderen ebenfalls gut verarbeitet und ist auch sehr kompakt. Hier habe ich ausschliesslich mit offener Blende (f/1.4) fotografiert.

Für die Portraits musste ein Schwan herhalten, der das auch einige Zeit mit sich machen liess. Um den Hintergrund freizustellen, habe ich die Blätter und Blüte eines Kastanienbaumes fotografiert. Es gibt ein schönes Bokeh und cremigen Hintergrund, aber nicht etwas, das mich jetzt komplett umgehauen hätte. Trotzdem mochte ich das 56mm am liebsten. Wahrscheinlich, weil ich privat sehr viel mit dem 50mm von Nikon fotografiere und ich mich mit dieser Brennweite sehr wohl fühle. Damit muss ich in der Bildgestaltung nicht mehr so viel überlegen.

Fazit

Würde ich die Contemporary-Objektive empfehlen? Für Besitzer einer Kleinformatkamera, vielleicht auch Anfänger oder Fotografen, die etwas Leichtes und Kompaktes für Reisen und Street-Fotografie suchen, auf jeden Fall. Die Objektive sind sauber verarbeitet, der Autofokus arbeitet gut und das 30mm und 56mm wiegen gerade mal 265 g und 280 g. Das 16 mm ist mit 405 g das schwerste. Den Preis von CHF 399.- bis 499.- pro Objektiv, finde ich völlig in Ordnung, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um sehr lichtstarke Linsen handelt. Dies ist ein Punkt, der mich ebenfalls überzeugt hat, da das Fotografieren mit Available Light kein Problem war.

Für Profifotografen und Vollformatbesitzer würde ich sie jedoch nicht unbedingt empfehlen, weil es in diesem Segment spannendere Objektive gibt. Naturfotografen werden ebenfalls robustere und spezielle staub- und wassergeschützte Objektive benötigen. Auch für die Portraitfotografie gibt es Linsen mit auffälligerem Bokeh und Look. Für normale Stadt- und Landschaftsaufnahmen reichen die Sigma-Objektive jedoch gut.