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Was würdest du für die Zukunft einfrieren?

02.12.2025

In einer Welt, die sich immer schneller bewegt, sehnen wir uns danach, etwas festzuhalten. Nicht, um es ewig zu besitzen, sondern um es nicht zu verlieren. Ich mache das auch, nur halt anders. Keine Tiefkühltruhe, eher ein digitales Archiv aus alten Sprachnachrichten, Chatverläufen und Fotos, die ich nie wieder anschaue, aber trotzdem nicht löschen kann. Alles kleine Eiskristalle aus Momenten, die mir zu schade sind, um zu schmelzen. Wenn wir die Möglichkeit hätten, einen Moment, ein Gefühl oder einen Gedanken einzufrieren – was würden wir wählen?

Momente statt Dinge

Wenn ich wirklich etwas einfrieren könnte, dann wären es keine Gegenstände, sondern unspektakuläre, echte Augenblicke. Momente, die so unspektakulär waren, dass ich sie fast vergessen hätte: einen Abend, der eigentlich ganz gewöhnlich war – aber an dem alles gestimmt hat. Kein grosses Ereignis, kein lauter Höhepunkt. Nur dieser stille Moment, in dem man spürt: Genau hier, genau jetzt ist alles gut. Kein grosser Meilenstein, kein «Life-Event» – einfach Leben, pur und ungeschnitten. 

Natürlich würde ich auch meine Motivation einfrieren – am besten gleich portionsweise, damit ich sie bei Bedarf wieder auftauen kann. Für Montage, graue Wochen oder die Tage, an denen der einzige Plan «funktionieren im Standby-Modus» heisst. Oder vielleicht auch mein Zeitgefühl, das sich seit einiger Zeit irgendwo zwischen Montag und übermorgen verirrt hat.

Der Geruch von zuhause

Wenn es irgendwie ginge, würde ich den Geruch bei meinen Eltern zuhause einfrieren. Nicht irgendeinen Raumduft oder Waschmittelgeruch – sondern diesen undefinierbaren Mix aus allem, was vertraut ist. Ein Geruch, der einfach nach Ankommen riecht. Ich kann gar nicht genau sagen, wonach es riecht, aber jedes Mal, wenn ich zur Tür hineinkomme, fühlt es sich sofort nach Ankommen an. Es ist dieser Geruch, der sich seit meiner Kindheit kaum verändert hat: ein bisschen Vergangenheit, ein bisschen Geborgenheit. Wenn ich ihn konservieren könnte, würde ich ihn in kleine Dosen abfüllen, um diese an grauen Tagen wieder zu öffnen.

Kleine Portionen Glück

Vielleicht würde ich auch ein Lachen einfrieren, das mich durch den Sommer getragen hat. Oder einen Satz, der zur richtigen Zeit kam. Kleine Vorräte fürs Herz, die man im Winter wieder auftauen kann.

Was besser nicht ins Eisfach gehört

So schön das Einfrieren klingt, manches sollte man lieber ziehen lassen. Gedanken, die nachts um 3 Uhr zu laut sind. Peinliche Sprachnachrichten, die man am nächsten Morgen bereut. Oder alte Chats, die man immer wieder liest, obwohl sie längst Vergangenheit sind. Und dann sind da diese Erlebnisse, die man am liebsten komplett vergessen würde, aber natürlich tauen sie genau dann wieder auf, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. Beim Einschlafen. Unter der Dusche. Mitten in einem Meeting. Solche Erinnerungen frieren sich von selbst ein – ungebeten und viel zu haltbar. 

Fazit

Vieles, was zählt, kann man nicht festhalten, aber man kann es bewahren. Und manchmal reicht schon der Gedanke daran, dass etwas weiterlebt, selbst wenn wir es loslassen müssen. Aber nicht alles, was man bewahrt, tut gut. Vielleicht ist es manchmal sogar befreiender, etwas auftauen und gehen zu lassen – so wie Schnee, der schmilzt, wenn die Sonne rauskommt.

Was würdest du einfrieren, wenn du könntest? Einen Ort, ein Gefühl, eine Idee? Und wer weiss – vielleicht haben auch wir etwas eingefroren. Du wirst es bald sehen. 🤫

 

Quelle Titelbild: Adobe Stock | 983630704

 

Nadine Zumsteg

Marketing Manager Editorial Content

Mit meiner Bucket List aus Kindheitstagen erkunde ich regelmässig neue Orte, Städte oder ganze Länder und geniesse es, die vielfältigen Facetten Europas zu entdecken. Neben meinen Abenteuern in der Ferne ist die Literatur meine grosse Leidenschaft, und ich liebe es, in fesselnde Geschichten und Welten einzutauchen. Wenn ich einmal nicht auf Reisen bin, findet man mich dabei, mit grosser Freude die neuesten Brunch-Spots in meiner Nähe auszuprobieren.

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