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Von Babys bis Batman: Die 10 verrücktesten Torjubel der Fussballgeschichte

23.06.2025

Wenn das Runde endlich im Eckigen landet, fallen bei mancher Spielerin oder manchem Spieler alle Hemmungen und es entstehen kuriose Torjubelszenen. Diese zehn Zelebrierungen eines gefallenen Tores bleiben in Erinnerung, egal ob provokant, witzig oder cineastisch.

Bebetos Babywiegen

In der Begegnung Brasilien gegen die Niederlande während der Weltmeisterschaft 1994 in den USA erzielte der Stürmer Bebeto das 2:0 und rannte wie von der Tarantel gestochen zur Seitenlinie. Imaginär wiegte er ein Baby in seinen Armen – eine Hommage an die Geburt seines Sohnes zwei Tage zuvor. Die Teamkollegen Romario und Mazinho stimmten spontan mit ein und so entstand der legendäre und oft kopierte Torjubel.


Balotelli alias Hulk

Halbfinale der Europameisterschaft 2012: Italien gegen Deutschland und Mario Balotelli versenkt gleich doppelt. Beim zweiten Treffer zog er sein Trikot aus und posiert mit angespannten Muskeln, ohne eine Miene zu verziehen – das erinnerte stark an den unglaublichen Hulk. Der «Jubel» war mehr als nur eine Show, denn er reagierte damit auf rassistische Anfeindungen sowie einer Karikatur einer italienischen Zeitung, die ihn als King Kong darstellte.


Die Doppeladler-Geste

In der Gruppenphase der WM 2018 in Russland traf die Schweiz auf Serbien. Beim Ausgleich durch Granit Xhaka und ebenso beim Siegtor von Xherdan Shaqiri symbolisierten beide Spieler den doppelköpfigen Adler mit ihren Händen. Viele interpretierten dies als politisches Statement, da Serbien das Kosovo nicht als souveränen Staat anerkennt. Auch die FIFA sah das so und bestrafte die beiden Schweizer Nationalspieler mit kosovarisch-albanischen Wurzeln zu einer Geldstrafe von je 10'000 Schweizer Franken. Nati-Kapitän Stephan Lichtsteiner, der ebenfalls beim Mitjubeln die Geste zeigte, kassierte eine Busse von deren 5'000 Franken. So oder so, die Aktion löste eine breite Debatte über Identität, Integration und Meinungsfreiheit im Sport aus.


Klinsis Taucher

Ein Paradebeispiel für Selbstironie ist Jürgen Klinsmanns «Diver» bei seinem Premier-League-Debüt am 20. August 1994. Sein neuer Klub Tottenham Hotspur spielte gegen Sheffield Wednesday und er erzielte gleich bei seinem ersten Spiel einen Treffer. Er feierte das Tor, in dem er sich mit ausgestreckten Armen bäuchlings auf den Rasen warf – eine humorvolle Reaktion auf die Kritik, er sei ein «Schwalbenkönig», also jemand, der Fouls vortäusche. In England wurde die Aktion schnell populär und fand im Sprachschatz unter dem Begriff «Doing a Klinsmann» einzug.


Batman und Robin

Fussballer*innen sind für manche von uns wahre Superhelden*innen. Ob das die Idee hinter der Aktion von Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus war, sei mal dahingestellt. Im Revierderby 2015 spielte Borussia Dortmund gegen die Gelsenkirchener des FC Schalke 04. Aubameyang schoss ein Tor und setzte sich beim Jubel eine Batman-Maske mitsamt Cape auf. Sein Teamkollege Reus verkleidete sich als Robin. Diese Zelebrierung sorgte natürlich für mächtig Aufsehen.


Theater, Theater

Einfach mal den Fussballplatz zur Bühne umfunktionieren? Das machte den isländischen Klub UMF Stjarnan im Jahre 2010 weltberühmt. Die Spieler inszenierten nach Toren einstudierte Choreografien wie Angeln, Geburt oder Rambo. Diese Jubeleinlagen gingen viral und zeigen, dass nicht alle Nordlichter kühl und stoisch sind 😉


Karma: Wenn der Pfosten zurückschlägt

Im letzten Gruppenspiel der Belgier an der Fussball-Weltmeisterschaft 2018 trafen die roten Teufel auf England. Beide Nationalmannschaften waren schon für das Achtelfinale qualifiziert, es ging aber noch um den Gruppensieg. Als Adnan Januzaj den Siegtreffer schoss, schnappte sich Michy Batshuayi den aus dem Tor zurückrollenden Ball und kickte diesen Richtung Netz. Doch anstatt in die Maschen flog das runde Leder an den Innenpfosten und prallte dem belgischen Stürmer volles Pfund seitlich an den Schädel. Der Moment wurde von den Kameras eingefangen und verbreitete sich rasch in den sozialen Medien. Michy nahm die Aktion mit einer grossen Portion Selbstironie und meinte: All diese Fortnite-Zelebrierungen sind so überbewertet, da musste ich mir etwas Neues einfallen lassen.


Tea Time

Im Halbfinale der Frauenfussball-WM 2019 begegneten sich die USA und England. Alex Morgan erzielte den Siegtreffer zum 2:1 und feierte diesen anschliessend mit einer Geste, bei der sie imaginär eine Tasse Tee trank – ein augenzwickender Verweis auf die englische Teekultur. Da das Spiel am Tag vor dem US-amerikanischen Unabhängigkeitstag stattfand, sahen viele auch eine subtile Anspielung auf die «Boston Tea Party». Morgan erklärte allerdings später, die Geste rühre von der Redewendung «That's tea time» her, die für das Teilen von Neuigkeiten steht. Bei den Fans waren die Reaktionen gemischt: Einige meinten, dies sei unsportlich gewesen, andere wiederum empfanden den speziellen Jubel als selbstbewusst und humorvoll.


Salto mortale

Bei seinem ersten Pflichtspieltor für den Bundesligisten Hannover 96 legte Jannik Dehm einen astreinen Rückwärtssalto hin. Der Abwehrspieler hat in seiner Kindheit neben Fussball auch Bodensport betrieben – die Showeinlage kommt also nicht von ungefähr. Der Jubel wurde von Fans und Medien gleichermassen begeistert aufgenommen.


Schleichwerbung

Der Sport rund ums Leder ist eine Werbeplattform, ob auf Banden oder dem Trikot, schon seit Jahrzehnten wissen die Marketingstrategen, wie wichtig Werbung auf und neben dem Platz ist. Anthony Modeste trieb es aber beim Bundesligaspiel des 1. FC Köln gegen Arminia Bielefeld auf die Spitze. Nach dem Treffer zum 2:1 für die Kölner lief er hinter das Tor und holte eine zuvor deponierte Packung seines eigenen Kaffees hervor. Diese präsentierte er vor laufenden Kameras und warf sie anschliessend ins Publikum.

Modeste erklärte, der Jubel sei ein Dankeschön an die Fans gewesen, da er sein Trikot nicht verschenken könne. Trainer Steffen Baumgart kritisierte die Aktion jedoch scharf und bezeichnete sie als «dünnes Eis», auf dem man nicht überdrehen dürfe. Der deutsche Fussballbund (DFB) leitete ein Verfahren ein, dass aber eingestellt wurde, nachdem Modeste zusicherte, eine derartige Aktion zukünftig zu unterlassen.


Jubel, Trubel, Heiterkeit?

Ein gefallenes Tor ist ein Grund zum Feiern. Doch einfach nur mit hochgestreckten Armen auf die Eckfahne zulaufen, das kann jede*r. Ein Torjubel bleibt dann in Erinnerung, wenn er ausgefallen, provokant oder witzig ist, wie in diesen zehn Beispielen. Spielst du in einem Verein und habt ihr auch eine spezielle Choreografie? Dann hinterlass gerne einen Kommentar, am besten mit Videolink 😊

Quelle Titelbild: AdobeStock 1407559654

Patrick Lang

Content Marketing Manager

Bereits in jungen Jahren erhielt ich meinen ersten Computer. Bald darauf kam ich mit den ersten PC-Komponenten in Berührung und habe diese zur Leistungssteigerung eingebaut. Dabei half mir meine Leidenschaft für Gaming und Technik, die bis heute ungebrochen ist. Regelmässig informiere ich mich über die neusten Trends in der Computerwelt, sei es für Business, Home-Office oder Multimedia. Dazu gehören auch die neuesten Mobilgeräte und all ihre Gadgets.

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