
Zwischen den Jahren: Die wohl gemütlichste Zeit des Jahres
Die Geschenke sind ausgepackt, der Bauch ist noch immer etwas zu voll, aber Silvester ist gefühlt noch in weiter Ferne. Willkommen in diesem sonderbaren Niemandsland zwischen den Jahren! Jetzt heisst es: Ohne schlechtes Gewissen Nichtstun.
Diese Tage zwischen Weihnacht und Silvester haben etwas Magisches. Wir warten auf das neue Jahr, voller Vorsätze, Pläne und Hoffnungen, aber das alte ist noch nicht ganz vorbei. Es ist eine gähnende Lücke im Kalender, eine Pause vom Alltag, in der nichts so richtig Sinn ergibt und die Zeit jegliche Struktur verliert. Die Tage fliessen ineinander über und wir bewegen uns gemütlich im Bermuda-Dreieck zwischen Sofa, Bett und Kühlschrank. Es fühlt sich ein bisschen an wie ein sehr, sehr langer Sonntag.
Viele geniessen jetzt ein paar «Cheat Days», an denen alles erlaubt ist: Guetzli zum Frühstück, kalte Weihnachtsreste am Mittag und zwischendurch ein paar der geschenkten Süssigkeiten. Der Kalender bleibt geschlossen, die Uhr ignoriert und die Jogginghose hat Hochkonjunktur. Perfekte Bedingungen für einen Filmemarathon.
Sofa, Snacks, Endlosschleife
Wann, wenn nicht jetzt? Einfach mit Freund:innen oder den Liebsten aufs Sofa fläzen, Snacks in Griffweite, Decke drüber und los gehts. Ob Weihnachtsfilme, RomComs oder Actiondrama – Hauptsache gute Unterhaltung. Epische Filmreihen wie Herr der Ringe, Hunger Games oder Harry Potter passen besonders gut in diese entschleunigte Zwischenwelt.
Leere Strassen und Büros
Viele Firmen haben Betriebsferien, die Städte wirken verschlafen und die Dörfer stecken gefühlt in der Winterstarre. Alle scheinen sich einig zu sein: Für ein paar Tage machen wir nur das Nötigste. Haare bürsten? Morgen vielleicht. Bis spät in die Nacht wach bleiben? Sicher doch; wer soll uns stoppen?
Natürlich gilt das nicht für alle. Wer in systemrelevanten Bereichen arbeitet, hält jetzt den Laden am Laufen und damit die Gesellschaft zusammen. Für diese Menschen sind diese Tage alles andere als ruhig.
Ein bisschen anders ist es bei einem Bürojob. Denn selbst wenn man zwischen Weihnacht und Neujahr arbeiten muss, sind diese Tage meist viel entspannter als sonst. Kein Stau am Morgen, im Zug freie Platzwahl, im Büro nur vereinzelte Menschen, die verloren durch die Gänge streifen. Sitzungen gibt's zum Glück fast keine, dafür hast du Zeit, längst aufgeschobene Dinge endlich anzugehen. Und abends kannst du ohne schlechtes Gewissen früher gehen – schliesslich soll man auf Ende Jahr seine Überstunden abbauen.
Zeit zum Nachdenken
Nicht alle liegen in diesen Tagen nur gemütlich auf dem Sofa oder schleppen sich pflichtbewusst zur Arbeit. Viele nutzen die ruhige Phase, um innezuhalten, das Jahr gedanklich abzuschliessen und sich auf das Kommende einzustimmen. Diese Tradition reicht weit zurück – besonders die sogenannten Raunächte, die Zeit zwischen Weihnachten und dem 6. Januar, galten als Phase der Entscheidung und Klarheit.
Aktuell erleben die Rituale rund um die Raunächte ein Revival. Ein beliebtes ist das Schreiben von 13 Wünschen auf 13 Zettel. Diese werden gefaltet und in einem Gefäss gesammelt. Während der zwölf Raunächte wird dann jeden Abend ein Wunsch verbrannt und damit symbolisch an das Universum übergeben. 13 Wünsche, 12 Raunächte? Genau, am Schluss bleibt ein Wunsch übrig. Dieser verbleibt bei dir selbst. Ein schöner Gedanke: Das meiste darfst du vertrauensvoll loslassen, aber ein Ziel im neuen Jahr nimmst du aktiv selbst in die Hand.
Zurück ins Leben
Mit dem neuen Jahr nimmt der Alltag wieder Fahrt auf. Wer sich Vorsätze gesetzt hat, startet nun motiviert in die Umsetzung – zumindest für die ersten Tage, realistischerweise. Wer sich vorher hauptsächlich durch Filme und Guetzli gearbeitet hat, findet langsam zurück ins «normale» Leben. Die Gesundheit wird's vermutlich freuen, wenn nicht mehr nur Schokolade, Sofa und Fernsehen auf dem Kalender stehen.
Quelle Titelbild: Adobe Stock | 533463540
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Ich liebe es, in andere Welten einzutauchen, sei es durch spannende Geschichten, mit Reisen in ferne Länder und Kulturen oder in meinem eigenen kleinen Garten – ich bin immer auf Entdeckungsreise. Und wenn es Zeit wird, die Seele baumeln zu lassen, findet ihr mich auf der Yogamatte oder mit einem guten Buch in der Hand.
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