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O jogo bonito – wie Ronaldinho uns den Fussball lieben lehrte

12.11.2025

Es gibt kaum einen Fussballer, der ein Spiel so verzaubern kann, wie der brasilianische Magier es tat. Er vereinte Spielfreude mit unglaublicher Technik und verkörperte den Fussball wie kein Zweiter – frei, kreativ, unberechenbar. Am vergangenen Sonntag ging einer meiner Träume in Erfüllung: Ich sah das Kindheitsidol ganzer Generationen im Stadion spielen, nur wenige Meter vor mir. Gut zehn Jahre nach seinem letzten Spiel als Profi ist die Magie in seinem Spiel noch immer da. Das Gefühl im Fuss, der Samba in seinen Bewegungen, der Zauber in seinen tänzelnden Dribblings.

Die Welt bleibt stehen

Erst eine Minute vor eigentlichem Anpfiff steigt Ronaldinho vor der swissporarena in Luzern aus dem Auto aus. Begleitet von weiteren Legenden wie Rivaldo, Rafinha und Maicon spielte er vergangenen Sonntag gegen Schweizer Legenden wie Dzemaili, Johann Vogel und Hakan Yakin. Seine Ankunft sorgte für ein regelrechtes Verkehrschaos, weshalb das Spiel 20 Minuten später als geplant begann. Kurz vor Anpfiff hört man Geflüster auf der Tribüne: «Wo ist er?», «Hast du ihn schon gesehen?» Alle warten gespannt auf den Mann, der den Fussball einst zur Kunst erhob. 

Während die anderen Spieler schon alle nebeneinander auf dem Feld stehen, ist von Ronaldinho noch nichts zu sehen. Dann kommt der grosse Moment: Dinho tritt aus den Katakomben, endlich ist er da. Die Welt steht für einen kurzen Moment still. Und dann der grosse Applaus, filmende Handys, «Ronaldinho»-Sprechchöre rollen über die Tribünen. Er winkt zu allen Seiten, formt mit den Händen ein Herz, verbeugt sich lächelnd. Und in diesem Moment wird klar: Der Mann, der eine ganze Fussballgeneration geprägt hat, steht wirklich hier, in Luzern, direkt vor unseren Augen.

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Samba in Luzern

Bei jeder Ballberührung, jedem Pass, selbst nach einem Foul: Ronaldinho hat sein breites, ansteckendes Grinsen im Gesicht nicht verloren. Seine Chipbälle kommen locker aus dem Fussgelenk, manchmal blind, aber immer präzise. Die Bewegungen sind langsamer geworden, ja – aber die Leichtigkeit, die Eleganz und die Spielfreude sind auch auf dem Rasen der swissporarena ungebrochen.

 

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Vielleicht ist genau das der Kern seiner Magie. Wenn man Ronaldinho heute zusieht, merkt man, wie selten dieses Lächeln im modernen Fussball geworden ist. Zwischen Systemen, Pressing und Taktik wirkt er fast wie ein Relikt – eines, das uns daran erinnert, warum wir uns in diesen Sport verliebt haben. Und wenn er plötzlich seinen berühmten Elastico (eine blitzschnelle Finte, bei der der Ball erst nach aussen und dann sofort wieder nach innen gezogen wird) auspackt, dann ist sie wieder da, diese unverwechselbare Art zu spielen, die Generationen von Kindern auf Bolzplätzen zu imitieren versuchten, genauso wie seine typische Handbewegung oder die Tanzeinlagen nach einem Tor.

Der Mann, der über das Spielfeld tanzt

Ronaldinho ist eine Fussball-Ikone, die jede:r kennt, und auch heute noch Jung und Alt verzaubert. Diejenigen, die ihn in seiner aktiven Zeit nicht im Stadion oder am Fernseher verfolgt haben, kennen ihn durch Erzählungen oder YouTube-Videos, in denen er mit dem Ball am Fuss durchs Stadion tanzt. Vielleicht berührt uns Ronaldinho noch heute so sehr, weil der moderne Fussball etwas davon verloren hat, was er verkörperte: Freude, Sorglosigkeit, Improvisation – jogo bonito. Ronaldinho lebte diesen Begriff, das «schöne Spiel». Mit seiner wahrhaft einzigartigen Spielweise machte er aus jedem Ballkontakt eine kleine Choreografie, aus jedem Pass eine Geschichte. In seinen Füssen lag Musik, Rhythmus, simple Genialität .

Es gibt wohl kaum einen Spieler, der Spielfreude und Skills so kombinieren kann, wie er – auch heute noch. Das bekam am Sonntag auch Johan Vonlanthen zu spüren. Der ehemalige Schweizer Nationalspieler und heutige Co-Trainer des FC Zürich sah sich plötzlich Ronaldinho gegenüber, der ihm den Ball mit einem eleganten Tunnel durch die Beine spielte. Ohne zu schauen, wusste Ronaldinho ganz genau, dass ihn jemand von hinten anlief. Vonlanthen fasste sich ungläubig an den Kopf, von der Tribüne ertönte ein tosender Applaus. Die Fitness ist vergänglich, das sah man auch bei den anderen Legenden. Doch die Finesse  und der Instinkt scheinen beständig zu bleiben.

Ronaldinhos Karriere und sein Abstecher in der Schweiz

Ronaldinho, was so viel wie «kleiner Ronaldo» bedeutet, wuchs in Porto Alegre, Brasilien als Ronaldo de Assis Moreira auf. Seine Kindheit war von Armut geprägt, doch der Fussball wurde zum Tor in eine andere Welt. Der ältere Bruder Roberto, der am Sonntag ebenfalls auf der Allmend in Luzern spielte, erhielt seinen ersten Profivertrag bei Grêmio Porto Alegre. Der Verein erkannte dann schnell auch das Talent des kleinen Bruders und nahm ihn in die Jugendakademie auf.

 

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Roberto wechselte 1992 zum FC Sion ins Wallis, und Ronaldinho folgte ihm. Ein Jahr spielte das Jahrhunderttalent in der Jugend der Walliser, bevor er wieder zurück nach Brasilien ging, wo er später ebenfalls bei Grêmio seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Später folgte der grosse Wechsel nach Europa, zu Paris St. Germain, wo er seinen Durchbruch erlebte und 2003 vom FC Barcelona verpflichtet wurde. In Spanien erlebte er den Höhepunkt seiner Karriere, gewann zwei Mal die spanische Meisterschaft, zwei Supercups und 2006 die Champions League. 2005 wurde er mit dem Ballon d'Or zum besten Fussballer der Welt ausgezeichnet.

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Auch seine Karriere mit der Seleção ist beeindruckend, allen Erfolgen voran der Sieg bei der Weltmeisterschaft 2002 – gemeinsam mit Grössen wie Ronaldo, Roberto Carlos und Rivaldo, jener goldenen Generation, die Fussballgeschichte schrieb.

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Wenn Ronaldinho spielte, lächelte die Welt 

Obwohl Ronaldinho auch statistisch gesehen mehr als überzeugt, sind es nicht die Zahlen, an die sich die Fans erinnern. Es sind die Emotionen, die Tricks, die Leidenschaft und das Lächeln im Gesicht. Die Magie, die Eleganz und die Leichtigkeit, die er beim Spielen ausstrahlt. Er hat Fussball neu definiert – nicht nur als Wettkampf, sondern als Ausdruck von Kreativität, von Kunst. Er rannte nicht, er gleitete über den Rasen. Er war Nike-Testimonial, noch bevor Cristiano oder Neymar kamen – seine ikonischen Tiempo-Schuhe wollte jeder haben, und auch heute noch sind sie zeitlos. Auch seine Pepsi Commercials gehören zu den Klassikern und versprühen pure Nostalgie. Genau wegen dieser magischen Einzigartigkeit ist er für einige Menschen der beste Fussballer der Geschichte – mit Sicherheit aber gehört er zu den besten, die es je gab.

Auch in Luzern hatte er bei jeder Ballberührung, bei jedem Pass, und auch nach jedem Foul sein ikonisches Lächeln im Gesicht. Die Passion am  Fussball ist ihm nicht vergangen. Und die Freude bei uns Fans, ihm zuzusehen, genauso wenig. Ronaldinho hat uns gezeigt, dass Fussball Spass macht, dass ein Lächeln mächtiger sein kann als ein Pokal, und das spürt man noch immer – selbst an einem grauen Sonntag in Luzern. 

Obrigado, Ronaldinho.

 

 

Quelle Titelbild: DALL·E via ChatGPT (KI-generiert)

Marius Bachmann

Marketing Manager Editorial Content

Mein erstes Wort war "Ball" – und auch heute noch dreht sich in meinem Leben fast alles um Fussball. Wenn ich nicht gerade selbst auf dem Rasen stehe, schreibe ich hier über die neuesten Entwicklungen im Schweizer und internationalen Fussball und teile meine Gedanken rund um die Brack Super League. Doch meine Leidenschaft für das Schreiben geht darüber hinaus. Ob Sport, Gesellschaft oder Kultur – ich schreibe, weil Sprache für mich mehr ist als Mittel zum Zweck: Sie ist Werkzeug, Spielplatz und Zuhause zugleich.

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