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Digital, aber nicht immer: Wo Papier im Büro sinnvoll ist

20.10.2025

Das papierlose Büro ist seit Jahren das grosse Versprechen – und tatsächlich sparen digitale Prozesse Zeit, Platz und Nerven. Aber ganz ohne Papier? Im Alltag zeigt sich schnell, dass Papier manchmal doch das beste Werkzeug bleibt: vom spontanen Brainstorming über die persönliche Visitenkarte bis hin zur handgeschriebenen Notiz, die kein Tool der Welt ersetzen kann.

Der digitale Traum

Kein Papierchaos, keine endlose Suche nach dem richtigen Dokument und schon gar keine unübersichtlichen Stapel auf dem Schreibtisch – vieles spricht für das papierlose Büro. Statt minutenlang durch Ordner zu blättern, sind Dokumente mit ein paar Klicks von überall zugänglich, und schon bleibt mehr Zeit für die eigentliche Arbeit. Das steigert nicht nur die Produktivität; auch die Konzentration fällt leichter, wenn auf dem Schreibtisch kein Papierchaos herrscht.

Ein weiterer Vorteil: Mehrere Personen können gleichzeitig am gleichen Dokument arbeiten, ohne am selben Ort zu sein. Bequem aus dem Homeoffice auf Dokumente zugreifen – das ist heute selbstverständlich. Selbst Verträge lassen sich heute oft einfach und rechtsgültig digital unterschreiben.

Auch die Sicherheit macht mit der Digitalisierung einen Sprung nach vorne. Statt wichtige Dokumente mit Schloss und Schlüssel physisch zu schützen, lässt sich digital viel einfacher steuern, wer Zugang hat – und sogar nachvollziehen, wer wann daran gearbeitet hat. Aber auch digital können Dokumente in die falschen Hände geraten: Cyberangriffe nehmen zu, weshalb Datensicherheit eine zentrale Rolle spielt.

Weniger Papier bedeutet auch weniger Papierdruck, Transport und Lagerung, was nicht nur die Umwelt schont, sondern auch das Budget. Und nicht zuletzt überzeugt das papierlose Büro auch optisch: keine überquellenden Gestelle, keine Hängeregister so weit das Auge reicht. Was früher ganze Räume füllte, passt heute auf ein einziges Gerät. Der frei gewordene Platz lässt sich dann für Dinge nutzen, die wirklich Mehrwert schaffen: Begegnungszonen, Kaffee-Ecken oder ein ruhiges Plätzchen für konzentriertes Arbeiten.

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Papierloses Büro: Tipps für den Umstieg

  • Überblick verschaffen: In welchen Bereichen wird Papier verwendet? Wo macht Digitalisierung besonders Sinn?
  • Mitarbeitende mitnehmen: Veränderung stösst oft auf Widerstand. Binde dein Team deshalb frühzeitig ein und führe Schulungen durch. Pilotprojekte oder kleine Schritte helfen, Akzeptanz zu schaffen.
  • Rechtliches abklären: In manchen Branchen gelten Aufbewahrungspflichten. Prüfe, welche Unterlagen zwingend physisch oder nach bestimmten Standards archiviert werden müssen.
  • Ablage wählen: Clouds eignen sich besonders für ortsunabhängigen Zugriff. Wichtige Kriterien bei der Wahl der passenden Lösung sind Datenschutz, Datensicherheit, Rechtssicherheit, Zugriff und Back-up.
  • Klare Ordnerstruktur anlegen: Eine nachvollziehbare Struktur ist entscheidend, um effizient arbeiten zu können. Das Ablagesystem richtet sich an der Grösse, der Struktur und den Prozessen des Unternehmens aus.

Die Realität im Alltag

Hand aufs Herz: Ganz ohne Papier geht es nicht. Eine handschriftliche Botschaft wirkt persönlicher als jede Chatnachricht, und manche Ideen lassen sich einfach schneller mit Stift und Papier skizzieren, als sie ins Tool der Wahl zu tippen.

Gerade wenn es um kreatives Arbeiten geht, zeigt Analoges seine Stärken: spontane Skizzen, übersichtliche Mindmaps oder ein volles Flipchart, wenn die Ideen sprühen. Auch klassische Materialien wie Visitenkarten, Flyer oder Broschüren haben nach wie vor einen Platz. Sie fühlen sich oft greifbarer, hochwertiger und verbindlicher an.

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Manche Ideen entfalten sich auf Papier am besten. Quelle: Unsplash | Lala Azizli

Der Mehrwert von Papier

Auch wenn wir digitale Tools schätzen, hat Papier Qualitäten, die kein Bildschirm ersetzen kann. Unser Denken funktioniert bildhaft und räumlich, deshalb fällt es uns oft leichter, Dinge kreativ zu verknüpfen, wenn wir zu Stift und Papier greifen, statt im zweidimensionalen Feld eines Bildschirms zu bleiben. Der handschriftliche Schreibprozess ist ausserdem langsamer und zwingt uns, Gedanken in eigenen Worten zu formulieren.

Hinzu kommt, dass wir digital Texte eher scannen, um schnell die relevanten Infos zu finden. Das ist praktisch für die Recherche, aber weniger hilfreich, wenn wir inhaltlich tief eintauchen wollen. Auf Papier lesen wir konzentrierter und merken uns Inhalte nachweislich besser.

Vertieftes Eintauchen gelingt uns auf Papier auch deshalb besser, weil es weniger Ablenkung gibt. Keine Push-Nachrichten, keine Mails, kein Chat-Ping – höchstens die Arbeitskollegin am Nebentisch, die kurz etwas wissen will. Auch für unsere Augen ist Lesen auf Papier angenehmer. Wer den ganzen Tag auf den Bildschirm starrt, blinzelt weniger – die Augen werden müde und trocknen schneller aus.

Fazit: Das Beste aus beiden Welten

Der Trend zum papierlosen Büro bringt viele Vorteile mit sich: weniger Chaos, mehr Effizienz und mehr Nachhaltigkeit. Aber auch Papier hat seine Qualitäten. Es fördert die Kreativität, verbessert die Konzentration und bleibt in vielen Situationen persönlicher und verbindlicher.

Am sinnvollsten ist deshalb nicht ein starres «Entweder oder», sondern ein vernünftiges «Sowohl als auch». Digitale Prozesse dort, wo sie echten Mehrwert schaffen, und Papier dort, wo es persönlicher, vertiefter oder kreativer sein soll.

Kurz gesagt: Das Büro der Zukunft ist digital, lässt aber auch Platz für Papier – sei es auch nur für einen Papierflieger.

 

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    Quelle Titelbild: Unsplash | Carter Hightower

    Eliane Lee

    Marketing Manager Editorial Content

    Ich liebe es, in andere Welten einzutauchen, sei es durch spannende Geschichten, mit Reisen in ferne Länder und Kulturen oder in meinem eigenen kleinen Garten – ich bin immer auf Entdeckungsreise. Und wenn es Zeit wird, die Seele baumeln zu lassen, findet ihr mich auf der Yogamatte oder mit einem guten Buch in der Hand.

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