
EA Sports FC 26 – Revolution oder doch nur ein hübscheres Cover?
Ein neues Jahr, ein neues Fussballspiel: Mit «FC 26» bringt Electronic Arts die neueste Ausgabe seines Dauerbrenners auf den Markt. Nach der Trennung von der FIFA-Lizenz im Jahr 2023 und viel Kritik der Fans bei den letzten Versionen versprach EA eine Revolution. Man wolle die Wünsche der Fans ernst nehmen und ein authentischeres, besseres Fussballspiel abliefern. Doch nach den ersten Reviews und meiner eigenen Spielerfahrung stellt sich die Frage: Hat EA geliefert, oder bleibt auch FC 26 dasselbe Spiel mit neuer Verpackung? ** Gewinnspiel: Erfahre am Ende des Beitrags, wie du zwei Tickets für ein Brack Super League Spiel deiner Wahl gewinnen kannst! **
Zwei Spielwelten: Realismus vs. Action
Die auffälligste Neuerung in FC 26 ist die Einführung von zwei Spielmodi. Einerseits gibt es den «Competitive Mode», der schnell, actionreich, dribbel- und tempoorientiert ist. Andererseits gibt es den nur offline spielbaren «Authentic Mode». Dieser ist langsamer, taktischer, mit mehr Fatigue und realistischeren KI-Läufen.
Ich persönlich bevorzuge den actionreicheren «Competitive Mode». Selbst mit schwächeren Teams, die keine 5-Sterne-Dribbler oder Spieler mit hoher Pace haben, kann man da schnell angreifen und es fühlt sich alles dynamischer an. In diesem Modus spiele ich nun auch gerne mit Teams, die nicht zur Weltklasse gehören, weil sie trotzdem viel Dynamik ins Spiel bringen und nicht mehr so träge wirken wie früher.
Der Ansatz des Authentic Mode wird von vielen für sein realistisches Gameplay gefeiert, mir persönlich macht er aber wenig Spass. Es mag echter wirken, aber der Spassfaktor leidet darunter. Gerade mit schwächeren Teams hatte ich oft das Gefühl, dass das Spieltempo stockt.
Die auffälligsten Verbesserungen
FC 26 bringt einige Upgrades mit sich, die man sofort merkt. Das Kurzpassspiel ist spürbar schneller und dynamischer geworden. Früher konnte man nicht direkt in die andere Richtung weiterpassen, sondern musste warten, bis der Spieler den Ball angenommen und sich gedreht hatte. Jetzt können die Spieler direkt in die gewünschte Richtung weiterleiten, was den Spielfluss viel angenehmer macht. Auch die KI hat Fortschritte gemacht, so spielen die Mannschaften eher so, wie sie es in echt tun würden. Teams wie Spanien zum Beispiel kombinieren sich den Ball geduldig hin und her, wenn sie in Führung sind. Gleichzeitig laufen meine Mitspieler automatisch in freie Räume nach vorne, ohne dass ich aktiv eine Anweisung geben muss – das öffnet deutlich mehr Optionen im Angriff.
Positiv überrascht war ich ausserdem bei den Kopfbällen: Sie wirken authentischer, die Bewegungen der Spieler sind nachvollziehbarer als früher. Auch die Ballphysik wurde überarbeitet: Abschlüsse, Abpraller und sogar die Bewegung des Tornetzes wirken realistischer. Dazu kommt, dass physisch starke Spieler nun besser zur Geltung kommen: Abschirmen, Gegner abdrängen und den Ball behaupten, das konnte man noch nie so gut einsetzen wie jetzt. Bewegungen der Spieler wirken allgemein akkurater, und das Leftstick-Dribbling fühlt sich schneller und flüssiger an als früher.
Auffällig ist zudem, dass es weniger «Zufallsabpraller» gibt, die direkt zu Nachschüssen führen. Torhüter klären häufiger ins Aus oder fausten den Ball sogar gezielt zu Mitspielern. Die Torhüter haben insgesamt einen spürbaren Schritt nach vorne gemacht: Sie stehen cleverer, reagieren schneller und entschärfen viele Grosschancen. Und auch die Offensive profitiert davon: Konter lassen sich extrem leicht spielen – allerdings fast schon zu leicht. Ein Ballgewinn, zwei schnelle Pässe, und man ist durch. Das macht Spass, kann aber auch ärgerlich sein – je nach dem, auf welcher Seite man ist.
Ein persönliches Highlight: Die Flachschüsse aus FIFA 18 sind zurück. Zweimal die Schusstaste drücken und der Ball zischt flach und wuchtig aufs Tor. Das habe ich in den letzten Versionen vermisst und es macht richtig Laune, die Bälle im unteren Eck zu versenken.
Die Atmosphäre wurde auch leicht verbessert: Stadien wirken etwas lebendiger, Intros detailreicher, Fans tragen mehr zum TV-Broadcast-Feeling bei. Ich empfinde das allerdings eher als kleine Politur statt als echten Sprung. Insgesamt ist das Publikum auf den Rängen grafisch immer noch sehr schlecht dargestellt und es verhält sich unnatürlich.
Alte Schwächen in neuem Trikot
Trotz einiger Fortschritte bleiben die altbekannten Schwächen bestehen. Ultimate Team ist weiterhin ein Pay-to-Win-Konstrukt: Wer kein Geld investiert, kann kaum mithalten. Die Manager-Karriere bietet zwar neue Features wie unerwartete Ereignisse oder Spieler-Archetypen, leidet aber immer noch unter trägen Menüs und scheinbar endlosen Ladezeiten, bevor man endlich das nächste Spiel starten kann. Auch die Spielergesichter sind wie jedes Jahr ein Hit-or-Miss – einige täuschend echt, andere fast karikaturhaft. Von den altbekannten Bugs, die man seit Jahren kennt, wurden nur wenige behoben.
Generell gibt es ausserhalb des Gameplays kaum Neuerungen. EA hat sich bei FC 26 ganz klar darauf konzentriert, die Steuerung, Physik und Animationen zu verbessern. Das merkt man auf dem Platz deutlich – in den Spielmodi, Menüs und im Umfang hat sich dagegen wenig getan.
Zwischen Defensivchaos und sauberen Grätschen
Das neue Verteidigungssystem bei FC 26 kann sehr frustrierend sein: Oft komme ich gar nicht richtig an den Gegner ran. Die Verteidiger agieren leider oft viel zu passiv und 1-gegen-1-Situationen sind in der Defensive beinahe unmöglich zu gewinnen. Angreifer können mit simplen Bewegungen zu leicht durchbrechen, und weil die KI-gesteuerten Mitspieler wie angewurzelt stehenbleiben, läuft der Stürmer dann alleine aufs Tor zu. Meist wirkt es so, als sei Verteidigen nur mit Grätschen im Sprintduell möglich. Tore haben oft dasselbe Schema: Ein paar Drehungen am Strafraum, die Abwehr bricht auseinander, und schon läuft der Stürmer alleine aufs Tor zu und netzt ein. Die Offensivlastigkeit sorgt zwar für viele Tore, aber das Verteidigen empfinde ich als frustrierender als im Vorjahr. Dafür ist das Gameplay bei Tacklings und Grätschen deutlich besser geworden. Sie sind flüssiger, echter und nicht immer gleich. Eine perfekt getimte Grätsche fühlt sich so gut an wie noch nie.
Der ewige Kreislauf – lohnt sich FC 26?
EA Sports FC 26 ist kein schlechtes Spiel, die angekündigte Revolution bleibt jedoch aus. Präsentation, Ballphysik, das verbesserte Kurzpassspiel, Leftstick-Dribbling, mehr Physik im Zweikampf und die Rückkehr der Flachschüsse sind für mich die Highlights. Vor allem im Competitive Mode hatte ich Spass. Der Authentic Mode konnte mich hingegen nicht packen – zu langsam, zu zäh. Und selbst wem er gefällt: Da er nur offline möglich ist, kann man ihn bei Ultimate Team oder anderen Online-Modi gar nicht nutzen. Wer vor allem offline unterwegs ist und Wert auf ein etwas realistischeres Spielgefühl legt, wird mehr Freude haben als noch bei FC 25. Wer aber auf eine echte Revolution gehofft hat, wird enttäuscht. Auch in den Community-Kommentaren zeigt sich das bekannte Muster: Kritik an fehlender Weiterentwicklung und Monetarisierung. Trotzdem kaufen Millionen das Spiel jedes Jahr aufs Neue. Neue Kader, die aktuellen Trikots, ein bisschen Grafikpolitur und hübschere Frisuren – das reicht, weil die Serie eine Gewohnheit geworden ist. Und EA weiss genau, dass es funktioniert.
** Gewinnspiel: Wurdest du auch wieder schwach und hast dir das neue FC 26 gekauft? Gefallen dir die Updates oder bist du eher enttäuscht? Schreib uns deine Meinung bis am 17.10.2025 in die Kommentare und gewinne zwei Tickets für ein Brack Super League Spiel deiner Wahl. **
(Teilnahmebedingungen von Brack.ch AG)
Quelle Titelbild: EA Sports FC 26
Marketing Manager Editorial Content
Mein erstes Wort war "Ball" – und auch heute noch dreht sich in meinem Leben fast alles um Fussball. Wenn ich nicht gerade selbst auf dem Rasen stehe, schreibe ich hier über die neuesten Entwicklungen im Schweizer und internationalen Fussball und teile meine Gedanken rund um die Brack Super League. Doch meine Leidenschaft für das Schreiben geht darüber hinaus. Ob Sport, Gesellschaft oder Kultur – ich schreibe, weil Sprache für mich mehr ist als Mittel zum Zweck: Sie ist Werkzeug, Spielplatz und Zuhause zugleich.
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