
10 Horrorfilme, die du diesen Herbst gesehen haben musst
Nebel, Dunkelheit, kalte Luft – perfekt. Es ist wieder Zeit, sich zu erschrecken. Hier kommen zehn Horrorfilme, die dich (verun)sicher(t) durch die Spooky Season bringen: fünf bekannte Klassiker und fünf Geheimtipps, die zeigen, dass Horror auch ohne Blutbäder funktioniert.
Paranormal Activity (2007)
Manchmal braucht es keine 200 Millionen US-Dollar, um Menschen in Panik zu versetzen – es reichen 15’000 US-Dollar. Genau das war das Budget von Paranormal Activity. Ein Film, der fast nichts zeigt und genau deshalb Millionen Zuschauer:innen in Angst und Schrecken versetzt(e). Eine junge Frau, ein junger Mann, ein Schlafzimmer, eine Kamera. Et voilà: Schon entsteht einer der wohl gruseligsten Horrorfilme der vergangenen zwanzig Jahre. Mit rund 193 Millionen US-Dollar Einspielergebnis wurde er zu einem der ROI-profitabelsten Filme der Geschichte. Der Grund ist simpel: Er spielt mit unserer Vorstellungskraft. Der Horror passiert nicht auf der Leinwand, er passiert im Kopf. Und ja, man darf es ruhig sagen: die Fortsetzungen waren längst nicht mehr so stark. Der erste Film war das Original, das Unverfälschte, das kleine «Wunder», das Grosses bewirkt hat. So etwas lässt sich nicht replizieren, aber immer wieder auf's Neue rezipieren.
The Conjuring (2013)
Der Film, der Ed und Lorraine Warren ins Rampenlicht gebracht hat – jenes Geisterjäger-Ehepaar, das tatsächlich existierte und mit echten Spukfällen durch die USA tourte. The Conjuring ist der Auftakt eines ganzen Horror-Universums, das von Annabelle bis The Nun reicht.
Regisseur James Wan schafft es, klassischen Spukhaus-Horror mit echter Emotion zu verbinden. Er zeigt Angst nicht bloss als Reaktion auf das «Übernatürliche»; sondern lässt sie auch zwischen den Schock-Momenten und «Jump Scares» roh und ungefiltert auf die Protagonist:innen einwirken. Er vermenschlicht das Nicht-Menschliche, so sehr, dass man als Zuschauer:in denkt: «So würde ich wohl auch reagieren, wenn mir dieses oder jenes passiert.» In der Hoffnung, dass man sich niemals selbst in so etwas wie James Wans Universum wiederfinden muss.
The Nun (2018)
Apropos The Nun: Ja, der Film musste in diese Liste. Nicht, weil er der subtilste Genre-Vertreter aller Zeiten wäre, sondern, weil er über Momente und Antagonist:innen verfügt, die dauerhaft (sieben Jahre nach der Kino-Premiere, die ich mir ansah!) in meiner Erinnerung verankert sind.
Den Dämon Valak etwa, der im Ornat einer Nonne auftritt, aber gänzlich unchristlich agiert … und sich, so viel sei verraten, durch einen einzigen Kinofilm nicht von den Leinwänden verbannen lässt ;).
Valak ist so mächtig, dass vor einer schweren Tür in den Katakomben des von ihm heimgesuchten Klosters eine lateinische Inschrift steht: «Finit hic, Deo.» Als eine Nonne fragt: «Was bedeutet das?», antwortet ein Priester ihr: «Es heisst: Gott endet hier.»
Ich sag’s ganz ehrlich: Diese Inschrift hätte ich eigentlich auch gerne über dem Büro. So fühle ich mich nämlich manchmal. Aber gut, das ist eine andere Geschichte.
Insidious (2010–2025)
Die Insidious-Reihe ist – sagen wir’s ehrlich – qualitativ eine Achterbahnfahrt. Aber sie ist durchwegs faszinierend.
Das Konzept: Menschen geraten in eine Zwischenwelt, «The Further», wo verlorene Seelen, Dämonen und Albträume hausen. Visuell, atmosphärisch und musikalisch funktioniert das erstaunlich gut.
Und wer genau hinsieht, entdeckt Parallelen zu den Conjuring-Filmen. Kein Zufall, schliesslich stammen beide Reihen vom gleichen Regisseur, James Wan, und mit Patrick Wilson haben sie sogar denselben Hauptdarsteller.
The Exorcist (1973)
Es gibt Filme, die altern. Und es gibt Der Exorzist. Er ist der Urvater aller Besessenheitsfilme: brutal, intensiv, ikonisch. Die Geschichte der jungen Regan, die von einem Dämon besessen wird, erschütterte 1973 das Publikum und ist bis heute einer der bestinszenierten Horrorfilme überhaupt. Der Film funktioniert, weil er nicht nur «äussere» Dämonen zeigt – sondern den inneren Kampf zwischen Glauben und Verzweiflung; zwischen der Hoffnung auf göttlichen Beistand und Geistlichen, die sich – wie einst Jesus am Kreuz – fragen: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?»
Grave Encounters (2011)
Ein kleines Team einer TV-Geisterjäger-Show sperrt sich für eine Nacht in einer verlassenen Psychiatrie ein … und merkt bald, dass die Geister keine Komparsen sind. Grave Encounters ist Found-Footage-Horror à la Blair Witch Project, aber viel cleverer inszeniert als andere Streifen, die auf den Blair Witch-Zug aufspringen wollten. Grave Encounters kombiniert klaustrophobische Spannung mit einer Story, die sich spiralförmig ins Wahnsinnige dreht. An den Kinokassen hatte das Werk keinen signifikanten Erfolg; bleibt aber ein echter Geheimtipp für Fans des Subgenres. Selbst, wenn der Trailer zunächst etwas – sorry – «trashy» daherkommen mag, steigert sich der Schrecken mit jeder Minute. Und der Film ist es wert, über den Production Value-Tellerrand zu schauen, um den eigenen Horror-Horizont zu erweitern.
The Fog (1979)
John Carpenter mag mit Halloween das Slasher-Genre begründet haben; ich würde aber argumentieren, dass er sich mit The Fog das eigentliche Denkmal innerhalb seines künstlerischen Gesamtwerks gesetzt hat. Ein Küstenort, ein geheimnisvoller Nebel, Geister von Seeleuten, die Rache wollen. Atmosphäre pur, auch wenn die Spezialeffekte ihre besten Zeiten natürlich längst gesehen haben (immerhin ist The Fog bald ein halbes Jahrhundert alt).
The Changeling (1980)
Ein Musiker zieht nach dem Tod seiner Familie in ein altes Herrenhaus … und merkt bald, dass er dort nicht allein ist. The Changeling ist kein Film für Jumpscare-Fans, sondern für Menschen, die sich gern langsam in Angst hineinziehen lassen. Eine cineastische Delikatesse für Kenner:innen; subtil, melancholisch-traurig und tief unheimlich.
Session 9 (2001)
Ein Asbestsanierungsteam arbeitet in einer stillgelegten Nervenheilanstalt, wo der Horror nicht von aussen, sondern von innen zu ihnen dringt. Session 9 ist psychologischer Grusel in Reinform. Keine Monster, keine Effekte; nur menschliche Abgründe. Ein (auch von Kritiker:innen, die es eigentlich besser wissen sollten – aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, oder auch nicht) sträflich unterschätztes Meisterwerk. Oh, notabene: Session 9 spielt hauptsächlich bei Tageslicht und «funktioniert» trotzdem. Das soll dem Produktionsteam erst einmal jemand nachmachen.
Lake Mungo (2008)
Australien; eine Familie, die den Tod ihrer Tochter zu verkraften versucht und besagte Tochter «selbst», als Schatten an den Wänden, als Erinnerung, als Flüstern in der Nacht. Das sind die «Zutaten» für eine Mockumentary, die viel realistischer wirkt, als einem lieb ist. Lake Mungo ist kein Schocker, sondern ein leiser, langsamer Horrorfilm, der sich ins Herz schleicht und dortbleibt. Er verzichtet auf Blut, Effekte oder klassische Jumpscares und trifft einen stattdessen (man verzeihe mir das Pathos!) mitten in der Seele. Eigentlich ist Lake Mungo mein Favorit auf dieser Liste. Nicht, weil er am meisten Angst im klassischen Sinne macht, sondern weil er am meisten berührt. Denn im Kern ist Lake Mungo kein Film über Gespenster, sondern über Verlust, Erinnerung und das, was geschieht, wenn auf einmal jemand fehlt. Viele Gespenstergeschichten, so merkt man beim Zuschauen, sind nämlich nur Ausdruck von Melancholie. Von Sehnsucht nach einem «Dort», nach einem Ort jenseits dessen, was wir begreifen können – und vielleicht auch nach einer Verbindung, die über den Tod hinaus Bestand hat.
Quelle Titelbild: ChatGPT
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