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Smarte Beleuchtung: So wählst du die richtige Technologie für deine Bedürfnisse

24.09.2025

Möchtest du dein Zuhause mit smarter Beleuchtung ausstatten, dann buhlen etliche Lichtsystem- und App-Anbieter um deine Gunst. Die Entscheidung ist nicht leicht, denn die Möglichkeiten scheinen beinahe grenzenlos. Wenn du wirklich wissen willst, welche Lösung was kann und was nicht, solltest du verstehen, auf welcher Technologie sie basiert. Erfahre in diesem Artikel, in welch unterschiedlichem Mass die vier wichtigsten Kommunikationsprotokolle Matter, ZigBee, WLAN und Bluetooth eine smarte Vernetzung erlauben.

Einmal kurz technisches Hintergrundwissen aneignen statt an der Schönfärberei unzähliger Marketingtexte zu verzweifeln? Bitte sehr, hier bist du richtig. In diesem Beitrag lernst du die technischen Grundlagen der wichtigsten Kommunikationsprotokolle kennen, die im Bereich der smarten Beleuchtung genutzt werden. Am Ende wirst du verstehen, welche Ausbauoptionen die verschiedenen Protokolle bieten, wo ihre Grenzen liegen und weshalb. So kannst du bereits beim Einstieg in die smarte Beleuchtung eine Entscheidung treffen, die den Faktor der weiteren Vernetzbarkeit und Zukunftsfähigkeit der Lösung einbezieht – oder aber sicherstellen, dass du eine leicht einsetzbare Lösung wählst, die deinen momentanen Bedürfnissen entspricht.

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Hast du bereits ein Produkt oder System ins Auge gefasst, aber ist dir nicht klar, welche Technologie dieses nutzt? Ist es bei Brack erhältlich, dann hilft dir der Onlineshop weiter: Hier findest du bei jedem Produkt im Sortiment der intelligenten Beleuchtung unter den Spezifikationen den Punkt «Protokoll», nach dem du das Sortiment auch filtern kannst.

Matter: Wo Apple, Google, Amazon und Samsung zusammenarbeiten

Die Idee ist bestechend: Matter wird den Kommunikationsprotokollen verschiedener Marken sozusagen übergestülpt und erlaubt es einer kompatiblen Smart-Home-Zentrale, mit allen eingebundenen Geräten in derselben Sprache zu sprechen und sie in einem einzigen System zu vereinen. Produkte konkurrierender Marken wie Apple, Google, Amazon und Samsung werden so miteinander vernetzbar. Auch von allen Top-Herstellern im Bereich der smarten Beleuchtung gibt es Matter-fähige Leuchtmittel und Lampen.

Matter ist eine gute Wahl als Grundlage für deine smarte Beleuchtung, wenn du beabsichtigst, künftig auch weitere Bereiche deines Zuhauses zu automatisieren und mit der Beleuchtung zu vernetzen – oder falls du bereits andere Matter-fähige Geräte nutzt. Du brauchst in diesem Fall nur eine einzige App und kannst all deine Automatisierungen darüber steuern. Kombiniere Überwachung und Beleuchtung und verstärke so den Einbruchschutz oder sorge für das Zusammenspiel von Licht mit Filmen und Games.

Überzeugen dich diese Vorteile, dann benötigst du eine Matter-fähige Smart-Home-Zentrale. Smarte Geräte aller Art bindest du ganz einfach durch das Scannen eines QR-Codes ein. Beachte jedoch: Ist dein WLAN ausgeschaltet oder ausgefallen, geht nichts mehr. Suchst du nach einer WLAN-unabhängigen Lösung, informiere dich unten über das ZigBee-Protokoll.

    ZigBee: Jedes eingebundene Gerät steigert die Reichweite

    Auch ZigBee ist ein herstellerübergreifendes Kommunikationsprotokoll, setzt jedoch auf einer tieferen Ebene an als Matter: Es handelt sich dabei um eines von mehreren Protokollen, die sich unter dem Dach von Matter vereinen lassen. ZigBee liegt eine Allianz von Herstellern zugrunde, die sich zu einem offenen Smart-Home-Systemdesign bekennen; es kommen laufend weitere hinzu. Du kannst also auch ein herstellerunabhängiges Smart Home aufbauen, indem du auf die ZigBee-Technologie setzt – sofern du auf gewisse Marken verzichten kannst.

    Indessen hat ZigBee gegenüber Matter auch gewisse Vorteile; so kannst du es mit Schaltern auch bei ausgeschaltetem WLAN nutzen, da es ein eigenes Netzwerk aufbaut. Für die Nutzung via App ist dann aber doch WLAN notwendig. Eine Besonderheit des ZigBee-Systems ist ausserdem, dass jedes eingebundene Gerät als Repeater des ZigBee-Signals fungiert. So lässt sich die Reichweite des Systems fortlaufend erweitern.

    Wählst du ZigBee als Grundlage für deine smarte Automatisierung, profitierst du im Wesentlichen von vergleichbaren Vorteilen wie bei der Entscheidung für Matter: Beide Kommunikationsprotokolle entsprechen deinen Bedürfnissen vor allem dann, wenn du deine Beleuchtung nicht nur smart steuern, sondern in ein Smart Home integrieren möchtest. Folgerichtig benötigst du dafür eine ZigBee-fähige Smart-Home-Zentrale.

      WLAN: Smarte Automatisierung ohne Smart-Home-Hub

      Einen WLAN-Router habe ich ja – wozu noch eine zweite Funk-Zentrale? Wenn das dein Ansatz ist, dann kannst du deine smarte Beleuchtung durchaus auf der Basis deines WLAN-Netzes aufbauen. Du musst dir allerdings bewusst sein, dass der Vernetzbarkeit deiner Lösung Grenzen gesetzt sind: Smarte Geräte anderer Marken werden sich nicht mit derselben App bedienen lassen. Zwar hast du je nach Hersteller die Möglichkeit, die App in einen Sprachsteuerungs-Assistenten einzubinden – nutzt du sowieso einen solchen, dann ist das komfortabel. Komplexe Automatisierungen lassen sich so aber nicht umsetzen.

      Willst du die Vorteile beider Welten – den Aufbau eines veritablen Smart Homes auf Grundlage des WLAN-Protokolls, ohne eine zusätzliche Zentrale bzw. ein Hub – dennoch vereinen, dann könnte sich der Aufbau eines Smart Homes mit Shelly für dich als Lösung erweisen.

      Von einem Vorteil profitierst du aber auf jeden Fall bei der Entscheidung für ein WLAN-basiertes Lichtsystem: Via App hast du von überall her Zugriff darauf, solange der Router eingeschaltet ist. Dies unterscheidet WLAN-basierte Lösungen von solchen, die Bluetooth nutzen.

        Bluetooth: Immer nutzbar, aber nicht von überall

        Ist die smarte Vernetzung deiner Beleuchtung mit anderen Geräten nicht dein Ziel? In diesem Fall bildet das Bluetooth-Protokoll eine mögliche Grundlage für dein smartes Lichtsystem. Auch solche Systeme sind via App vom Smartphone aus steuerbar, und je nach Marke kannst du auch diese in einen Sprachsteuerungs-Assistenten einbinden. Da sind die Grenzen der Vernetzbarkeit in der Regel dann aber bereits erreicht.

        Engere Grenzen sind Bluetooth-basierten Systemen auch räumlich gesetzt: Das Bluetooth-Signal hat nur eine geringe Reichweite, und von unterwegs kannst du nicht auf die App zugreifen. Demgegenüber profitierst du vom Vorteil, dass du ohne weiteres zuhause den WLAN-Router ausschalten und trotzdem via App von smarter Beleuchtung profitieren kannst. Auch sonstige zusätzliche Hardware benötigst du für eine Bluetooth-basierte Lösung nicht. Bist du nicht sonderlich technikaffin – diese Möglichkeit der smarten Beleuchtung stellt auch dich garantiert vor keine Schwierigkeiten.

          Die Optionen im Vergleich

          Die vier beschriebenen technologischen Ansätze dominieren gegenwärtig den Markt der smarten Beleuchtung. Bestimmt nutzen diejenigen Lichtsysteme, die du selber schon in Betracht gezogen hast, auf der Ebene des Kommunikationsprotokolls eine dieser vier Optionen. Bist du noch unsicher, wie du dich entscheiden sollst, nützt dir vielleicht eine Rekapitulation in umgekehrter Reihenfolge:

          • Mit einer Lösung, die via Bluetooth kommuniziert, kannst du zuhause jederzeit deine Beleuchtung mittels App steuern – auch bei ausgeschaltetem WLAN. Je nachdem ist sogar Sprachsteuerung möglich. Verzichten musst du auf einen Zugriff von unterwegs sowie auf die Integration in ein komplexes Smart-Home-System.
          • Setzt du auf eine WLAN-basierte Lösung, dann übernimmt dein Router die Funktion einer Systemzentrale und du kannst auf zusätzliche Hardware verzichten. Solange der Router eingeschaltet ist, kannst du von überall her auf deine smarte Beleuchtung zugreifen. Wie bei Bluetooth kannst du je nach Marke Sprachsteuerung als Alternative zur App nutzen, während die Möglichkeiten der Smart-Home-Einbindung ebenfalls eingeschränkt sind.
          • ZigBee ist ein von vielen Herstellern genutztes Protokoll und eröffnet dir die Möglichkeit der Kombination von smarter Beleuchtung mit Smart-Home-Komponenten verschiedener Marken. Zur Steuerung und Programmierung von allem nutzt du eine einzige App. ZigBee erlaubt die Nutzung smarter Schalter und erfordert den Betrieb eines kompatiblen Hubs.
          • Auch für ein Matter-System benötigst du eine entsprechende Zentrale. Diese beherrscht verschiedene Protokoll-Sprachen – eine davon ist ZigBee – und übersetzt sie ins Matter-Protokoll, das wiederum von allen kompatiblen Komponenten verstanden wird. Damit legst du die Grundlage für ein Smart Home, das sich als höchst integrationsfähig erweist und konkurrierende Systeme so zusammenführen kann, dass du nur eine einzige App dafür benötigst.

          Fazit

          Am Ende stehen die Features im Vordergrund: Du willst die Lichtfarbe ändern, und das ist es, was deine smarte Beleuchtungslösung können muss. Bloss – unzählige Systeme können das. Du bist deshalb gut beraten, wenn du den Faktor des Kommunikationsprotokolls in deine Kaufentscheidung mit einbeziehst. Möchtest du vom Sofa aus via App die Lichter dimmen können, während du keinen Nutzen in der Verknüpfung mit anderen Geräten siehst? Dann brauchst du keine Matter-fähigen Leuchten. Umgekehrt – möchtest du, dass deine Lichter auf Überwachungssensoren oder auf den TV-Bildschirm reagieren? Dann wäre es schade, nach dem Kauf herausfinden zu müssen, dass dies mit Bluetooth-basierter Beleuchtung nicht geht.

          Quelle Titelbild: Adobe Stock Nr. 373256858

          Yves Lenzin

          Content Marketing Manager

          Schreiben ist meine Profession und Leidenschaft. Ich liebe es, mich den unterschiedlichsten Themen und Textformen zu widmen und beim Recherchieren Fachwissen aus allen möglichen Bereichen zu erwerben. Abgesehen davon, dass ich für Brack.Alltron Blog- und Ratgeber-Inhalte verfasse, bin ich auch aktiver Historiker.

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