
Smart Home ohne Umbau – das sind deine Möglichkeiten
Das Flurlicht geht von selbst an, sobald du den Fuss in deine Wohnung setzt. Die Heizung hat bereits deine Wohlfühltemperatur eingestellt. Die Storen sorgen automatisch für die richtigen Lichtverhältnisse in deinen Zimmern. Es gibt keinen Zweifel: Ein Smart Home kann unglaublich praktisch sein. Schade nur, dass es einen Umbau mit sich bringt. Oder etwa doch nicht?
Um das gleich mal vorwegzunehmen: Nein, für ein Smart Home brauchst du nicht zwangsläufig einen Umbau. Nichtsdestotrotz scheint diese Annahme hierzulande sehr verbreitet. Bei einer Umfrage von Ofri aus dem Jahr 2020 zeichnet sich der Irrglaube klar ab: 31.4 % der Befragten verzichten auf den Kauf von Smart-Home-Geräten, weil sie in einer Mietwohnung leben – und weitere 28.4 % aus dem Grund, dass sie kein Interesse an einem Umbau haben. Das macht rund drei Fünftel der Teilnehmenden aus.
Mit der rasanten Entwicklung der Technologie dürfte es sich jedoch als schwieriger herausstellen, smarten Geräten bewusst auszuweichen. Laut Statistica sollen 2022 etwa 77 % der Schweizer:innen ein Smart-Home-Gerät besessen haben. Besonders beliebt sind dabei Unterhaltungsgeräte sowie intelligente Beleuchtung. Nach und nach ziehen die smarten Geräte bei uns ein, und wer dem einen Riegel vorschieben möchte, wird bei seinen Elektro-Einkäufen etwa dreimal so aufmerksam vorgehen müssen wie noch vor zehn Jahren.
Das unterstreicht einmal mehr, dass ein smartes Zuhause keinen Umbau voraussetzt. Von intelligenten Lampen über smarte Thermostate bis hin zu vernetzten Steckdosen: Schon kleine Geräte verwandeln unsere vier Wände in ein Zuhause, das mitdenkt. Beachte jedoch, dass bei manchen Produkten eine Fachperson hinzugezogen werden muss – und als Mieter:in ist bei genau solchen erst die Erlaubnis des Eigentümers oder der Eigentümerin einzuholen.
Komplettsysteme als einfachste Wahl
Wer möglichst viele Bereiche abdecken möchte, ohne sich mit Kompatibilitätsfragen oder aufwendigen Einstellungen zu befassen, greift am besten zu einem Komplettsystem. Hier stammen Geräte und Steuerung aus einer Hand, was ein reibungsloses Zusammenspiel gewährleistet. Der Vorteil: Alles funktioniert zuverlässig, die Installation ist unkompliziert und die Bedienung in einer zentralen App gebündelt. Allerdings hat die Bequemlichkeit ihren Preis. Durch die Abhängigkeit zum Hersteller können Produkte anderer Marken nur eingeschränkt integriert werden. Für viele überwiegt dennoch die Einfachheit, gerade wenn das Smart Home ohne technisches Vorwissen wachsen soll – und wenn die Produkte nahtlos miteinander kommunizieren sollen.
Ein bekanntes Beispiel für ein Komplettsystem stellt die Marke Homematic IP dar, die eine breite Produktpalette in den Bereichen intelligente Beleuchtung, Raumklima, Sicherheit, Beschattung und Wettermesstechnik verzeichnet. Der Weg zum Smart Home ist dabei denkbar einfach; sobald App und Zentrale bestehen, kann ein Produkt nach dem anderen bequem ergänzt, gekoppelt und vernetzt werden. Der absolute Grossteil des Sortiments erfordert keinerlei baulichen Anpassungen.
Modulare Systeme und ihre Herausforderungen
Modulare Systeme sind aus verschiedenen Geräten unterschiedlicher Hersteller zusammengesetzt. Der grosse Vorteil liegt in der Flexibilität. Du kannst frei entscheiden, mit welchen Geräten du startest, und das Setup Schritt für Schritt erweitern, ganz nach Budget, Bedarf und persönlichen Vorlieben. Doch die vermeintliche Freiheit hat Grenzen.
Sollen die Geräte und Bereiche miteinander interagieren, sind gemeinsame Standards bzw. Protokolle wie WLAN, Zigbee, Z-Wave oder Matter nötig – und selbst dann bleiben Funktionen teilweise eingeschränkt. Je mehr Hersteller im Spiel sind, desto komplexer wird die Verwaltung. In der Praxis empfiehlt sich eine zentrale Plattform, um die verschiedenen Geräte zusammenzuführen, und auch da stellen sich wieder Kompatibilitätsfragen. Für Technikaffine mag das spannend sein, für alle anderen kann das aber schnell mühsam werden.
Die einfachste Vorgehensweise wäre, eine bündelnde App wie Google Home, Amazon Alexa oder Apple HomeKit auszuwählen und sich auf die kompatiblen Geräte zu beschränken. Plattformen dieser Art zentralisieren die Steuerung, fassen Geräte verschiedener Hersteller zusammen und ermöglichen grundlegende Automationen. Auch hier gilt jedoch: Einfache Funktionen stehen im Vordergrund, während viele andere – etwa ausgefeilte Lichtszenen – in den Hintergrund rücken. Die Funktionstiefe der Herstellerapps wirst du bei zentralen Steuerungsplattformen missen müssen. Das ist der Tribut für die Flexibilität und den Bedienkomfort.
Herstellerapps sind dir lieber?
Ziehst du Herstellerapps vor, empfiehlt es sich, auf breit ausgelegte Nischensysteme für jeden Bereich zu setzen. So ist Funktionstiefe gewährleistet, während die Appanzahl schlank bleibt und die Geräte für bestimmte Bereiche gebündelt sind – auch, wenn die einzelnen Bereiche nicht miteinander interagieren können, und jeweils eine Herstellerabhängigkeit entsteht. Beispiele für solche Systeme sind Philips Hue, WiZ, Ledvance, Tado und Yale.
Content Marketing Managerin
Wenn ich mal nicht gerade damit beschäftigt bin, meiner literarisch-kreativen Ader freien Lauf zu lassen, stecke ich höchstwahrscheinlich in einem Netflix-Marathon fest («Nur noch eine Folge!»), unterhalte ich mich angeregt über die verschiedensten Themen, lese ein gutes Buch oder fordere mich selbst mit einem neuen Hobby heraus. Meine Wissbegierde kennt keine Grenzen, und hier habe ich die Möglichkeit, sie auszuleben und mit anderen zu teilen.
Alle Beiträge der Autorin anzeigenAlle Beiträge zum Thema

Diese frühen Visionen gab es von unserem intelligenten Zuhause
In den 80ern träumte man vom Butler-Roboter, in den 90ern vom Kühlschrank, der eigenständig Milch bestellt, und in den 2000ern davon, jedes Gerät mit dem Internet zu verbinden. Heute, im Jahr 2025, ist manches davon Realität, anderes wirkt eher wie eine schräge Erinnerung an futuristische Werbespots. Wir werfen einen Blick zurück auf die kühnsten Visionen der letzten Jahrzehnte und prüfen, was davon tatsächlich in unseren Alltag eingezogen ist.
24.09.2025
Mehr lesen
Wie Promis wohnen, wenn Technik keine Grenzen kennt
Sie öffnen Türen, bevor jemand klingelt. Sie dimmen das Licht je nach Stimmung. Und sie wissen ganz genau, ob du lieber 22 oder 23 Grad Raumtemperatur magst. Willkommen in den smartesten Häusern der Welt – bewohnt von einigen der bekanntesten Persönlichkeiten unserer Zeit.
24.09.2025
Mehr lesen
Smart Home ohne Umbau – das sind deine Möglichkeiten
Das Flurlicht geht von selbst an, sobald du den Fuss in deine Wohnung setzt. Die Heizung hat bereits deine Wohlfühltemperatur eingestellt. Die Storen sorgen automatisch für die richtigen Lichtverhältnisse in deinen Zimmern. Es gibt keinen Zweifel: Ein Smart Home kann unglaublich praktisch sein. Schade nur, dass es einen Umbau mit sich bringt. Oder etwa doch nicht?
24.09.2025
Mehr lesen