
Schlechtes Wetter? Das ist nur eine Ausrede!
Es ist Samstagmorgen und eigentlich ist alles bereit. Die Route ist geplant, der Rucksack gepackt und die Schuhe stehen griffbereit. Doch kaum ist die Wetter-App geöffnet, ist von dem Outdoor-Abenteuer plötzlich keine Rede mehr. Ein kleines Regensymbol genügt und der Tag muss umgeplant werden: Anstelle von Natur, Bewegung und frischer Luft warten nun Sofa, Serienmarathon und die vage Hoffnung, dass das Wetter nächste Woche besser wird.
Diese kleinen Entscheidungen treffen wir oft ganz automatisch – und verpassen dadurch Momente, die draussen hätten stattfinden können. Denn in Wahrheit ist es nicht das Wetter selbst, das uns davon abhält, aktiv zu sein, sondern unsere Reaktion darauf. Genauer gesagt hängt es oft einfach davon ab, ob wir angemessen gekleidet sind und bereit sind, unsere Bequemlichkeit für einen Moment zu überwinden.
Regen ist kein Grund, daheim zu bleiben
Regentage draussen zu verbringen, gilt oft als ungemütlich und unpraktisch. Dabei bringen sie eine besondere Ruhe mit sich, eine andere Stimmung und eine frischere Welt. Wer sich darauf einlässt, erlebt Natur oder Alltag aus einer ganz neuen Perspektive. Entscheidend ist nur, ob man dem Wetter gewachsen ist – und genau hier beginnt die eigentliche Herausforderung. Denn seien wir ehrlich: Wer mit Baumwolljacke und Sneakers in den Regen startet, braucht sich über nasse Füsse und schlechte Laune nicht zu wundern. «Ich habe ja eh nichts Richtiges zum Anziehen bei Regen.» – eine Ausrede, die nur so lange Bestand hat, wie man sich nicht mit wetterfester Kleidung beschäftigt hat.
Mit einer atmungsaktiven, wasserdichten Jacke, einer windabweisenden Schicht und einem kompakten Schirm sieht die Sache gleich ganz anders aus. Und seien wir ehrlich: Regentropfen auf der Jacke sehen immer noch besser aus als Kaffeeflecken auf dem Pyjama, oder? 😉
Kälte? Gibt's nicht, nur falsche Schichten
Sobald die Temperaturen fallen, sinkt auch die Motivation, sich im Freien aufzuhalten, als wäre Kälte etwas, dem man hilflos ausgeliefert ist. Dabei ist sie meist die Folge einer schlechten Kleidungswahl. Der berühmte Zwiebellook ist nicht nur eine nette Idee aus Outdoor-Katalogen, sondern ein ziemlich effektives Prinzip: eine wärmende Basisschicht, ein Midlayer aus Fleece oder Wolle und eine wind- und wasserabweisende Aussenjacke. So ist man gegen Frösteln und Frust gewappnet. Trotzdem halten sich gewisse Überzeugungen hartnäckig. «Ich friere halt einfach immer» ist ein Satz, den wir gerne sagen, während wir in dünner Jeans und offener Jacke frierend auf den Bus warten.
Wer es einmal richtig ausprobiert hat, merkt: Frieren ist keine Persönlichkeitseigenschaft, sondern ein Planungsfehler. Wer Schal, Mütze und Handschuhe als das betrachtet, was sie sind – nämlich Lebensretter, kann auch im Winter rausgehen, ohne das Gesicht zu verlieren.
Sommer? Auch hier kann man falsch gekleidet sein
Während Regen und Kälte meist als unangenehm empfunden werden, wird die Belastung durch Sommerwetter oft unterschätzt. Hohe Temperaturen in Kombination mit dunkler, enger Kleidung belasten den Kreislauf und machen Aktivitäten wie Gehen, Wandern oder Einkaufen in der Stadt anstrengend. «Ich schwitze eh sofort – da kann ich es auch gleich bleiben lassen.» Dieser Gedanke kommt einem schnell in den Sinn, bevor man überhaupt einen Fuss vor die Tür gesetzt hat.
Dabei lässt sich Hitze mit der richtigen Kleidung erstaunlich gut abmildern. Leichte Stoffe wie Leinen oder Baumwolle, helle Farben und luftige Schnitte sorgen für ein angenehmeres Körpergefühl, auch bei hohen Temperaturen. Ein Sonnenhut schützt den Kopf und muss nicht altmodisch aussehen. Auch eine Sonnenbrille gehört zur Grundausstattung. Wer ausreichend trinkt, sich zwischendurch im Schatten aufhält und atmungsaktiv gekleidet ist, kann sich auch an heissen Tagen wohlfühlen, ohne gleich ins Drama zu tropfen.
Nicht das Wetter entscheidet – du tust es
Ob Regen, Kälte oder Sonne – das Wetter ist nicht planbar. Unsere Reaktion darauf jedoch sehr wohl. Wer sich gut vorbereitet, muss keine Pläne absagen oder verschieben, sondern kann sie einfach den Bedingungen anpassen. Oftmals genügen ein anderes Paar Schuhe, eine zusätzliche Schicht Kleidung oder eine kleine Anpassung der Tagesplanung, um sich nicht vom Wetter einschränken zu lassen. Es geht nicht darum, schlechtes Wetter schönzureden. Es geht darum, sich davon nicht abhalten zu lassen, auch wenn der erste Impuls lautet: «Morgen ist bestimmt besser», «Ich habe eh schon die Jogginghose an» oder «Nur noch kurz was schauen, dann vielleicht.»
Denn am Ende entscheiden nicht die äusseren Umstände darüber, wie der Tag verläuft, sondern wir selbst. Unsere Bereitschaft, trotzdem rauszugehen, macht den Unterschied. Auch wenn das Wetter nicht perfekt ist, es ungemütlich aussieht und der innere Schweinehund gerade sehr überzeugend klingt.
Quelle Titelbild: Unsplash | Johannes Andersson
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Mit einer Leidenschaft für Kreativität, Reisen, Fotografie und das ständige Erweitern meines Wissens, gehe ich voller Neugier durchs Leben. Wo ich meine Kreativität ausleben kann, fühle ich mich am wohlsten. Wenn ich nicht gerade die Welt erkunde, besondere Momente festhalte oder Neues lerne, liebe ich es, die Natur zu geniessen, mich in gemütlichen Cafés zu entspannen oder meine künstlerische Ader bei meinem nächsten Acrylgemälde auszuleben.
Alle Beiträge der Autorin anzeigenUnd du? Wie oft hat dich das Wetter schon erfolgreich vom Rausgehen abgehalten – und wie oft war es im Nachhinein gar nicht so schlimm? 😊
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