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Was machen sie heute? Super-League-Legenden abseits des Rasens

21.07.2025

Sie haben ganze Stadien zum Kochen gebracht, Trainer in den Wahnsinn getrieben und für unzählige Schlagzeilen gesorgt. Heute sind ihre Gesichter nicht mehr auf Plakatwänden zu sehen – doch ihre Geschichten gehen weiter. Einige stehen am Spielfeldrand, andere haben überraschende Karrieren eingeschlagen. Und einige sind einfach spurlos verschwunden. Zeit, um herauszufinden: Was machen unsere Super-League-Helden von damals heute?

Alex Frei – vom Torjäger zum Käsekenner und Fussballflüsterer

Alex Frei war der Inbegriff eines Torjägers: Mit 42 Treffern in 84 Länderspielen ist er bis heute Rekordtorschütze der Schweizer Nationalmannschaft. Beim FC Basel wurde er Serienmeister und Publikumsliebling. Ob in der Super League, in Frankreich oder in der Bundesliga – Frei traf fast nach Belieben und war für seinen unbändigen Ehrgeiz bekannt. Nach seiner aktiven Karriere versuchte er sich als Trainer, unter anderem beim FC Wil, FC Winterthur, FC Basel und zuletzt beim FC Aarau, doch der ganz grosse Durchbruch als Coach blieb bislang aus. Frei hat jedoch längst neue Wege gefunden. 

Heute arbeitet er bei Simpletransfer, einer digitalen Plattform zur Talentförderung im Fussball. Dort bringt er seine Erfahrung in der Spielerentwicklung und im Netzwerkaufbau ein. Zudem hat er sich einen Kindheitstraum erfüllt: 2024 schloss er eine Ausbildung zum Schweizer Käse-Sommelier ab. Frei kennt sich nun bestens mit Sorten, Reifung und Käse-Pairings aus und denkt über die Eröffnung eines eigenen Käseladens nach. Als TV-Experte ist er ebenfalls aktiv, unter anderem bei blue Sport und im Sportressort von Blick, wo er mit klaren Analysen und pointierten Aussagen für Gesprächsstoff sorgt. 

Hakan Yakin – der Freigeist mit Trainerambitionen 

Hakan Yakin war der Zauberer der Super League: Seine Pässe, Dribblings und Freistösse waren legendär und seine Kreativität machte ihn zum Publikumsliebling bei den Grasshoppers, dem FC Basel und in der Schweizer Nationalmannschaft. Er wurde zweimal zum Super-League-Spieler des Jahres gewählt und krönte sich in der Saison 2007/08 zum Torschützenkönig. Nach seiner aktiven Karriere schlug Yakin den Weg als Trainer ein und sorgte auch an der Seitenlinie für Aufmerksamkeit. Er trainierte unter anderem den FC Schaffhausen, bei dem er mehrfach als Cheftrainer tätig war. Im Oktober 2023 übernahm er Istanbulspor in der türkischen Süper Lig, trennte sich jedoch bereits im Januar 2024 wieder vom Klub. Im März 2025 kehrte Yakin erneut zum FC Schaffhausen zurück, um das Team in einer sportlich schwierigen Phase zu übernehmen. Yakin ist ein Fussball-Rebell geblieben – einer, der lieber selbst das Kommando übernimmt, als im Schatten anderer zu stehen. Mit seiner unkonventionellen Art und seinem Gespür für das Spiel verfolgt er weiterhin ambitionierte Ziele – diesmal an der Seitenlinie. 

Stéphane Chapuisat – die stille Macht im Hintergrund

Stéphane Chapuisat ist eine der grössten Schweizer Fussball-Legenden: Er gewann 1997 mit Borussia Dortmund die UEFA Champions League, wurde zweimal Deutscher Meister (1995, 1996) und einmal Schweizer Meister (2001 mit den Grasshoppers). Für die Schweizer Nationalmannschaft absolvierte er 103 Länderspiele und erzielte dabei 21 Tore. Zudem wurde er viermal zum Schweizer Fussballer des Jahres gewählt (1992, 1993, 1994 und 2001). Nach seiner aktiven Karriere blieb Chapuisat dem Fussball treu – allerdings abseits des Rampenlichts. Seit mehreren Jahren arbeitet er als Chefscout beim BSC Young Boys, wo er für die Talentsichtung und Kaderplanung mitverantwortlich ist. In dieser Rolle ist er eine zentrale Figur im sportlichen Erfolg des Vereins. Chapuisat gibt selten Interviews, doch sein Einfluss auf den Schweizer Fussball ist unbestritten. Er ist der ruhige Stratege, der lieber im Hintergrund bleibt – und dennoch die Fäden zieht. 

Blerim Dzemaili – der Weltreisende mit neuen Perspektiven

Blerim Dzemaili war der Motor im Mittelfeld. Mit dem FC Zürich wurde er dreimal Schweizer Meister (2006, 2007 und 2022). Dazwischen spielte er unter anderem in Italien (u. a. Napoli, Parma und Bologna), der Türkei (Galatasaray), Kanada (Montreal Impact) und China (Shenzhen FC). Für die Schweizer Nationalmannschaft absolvierte er 69 Länderspiele und nahm an drei Weltmeisterschaften (2006, 2014 und 2018) sowie der Europameisterschaft 2016 teil. Er war bekannt für seine Vielseitigkeit, seine Führungsqualitäten und seine Leidenschaft auf dem Platz. Im Mai 2023 beendete Dzemaili offiziell seine Karriere. Seither gönnt er sich eine wohlverdiente Auszeit, verbringt viel Zeit mit seiner Familie und hat Golf als neues Hobby entdeckt. Zudem teilt er regelmässig seine Fussball-Expertise im Podcast «FORZA!» von Blick Sport. Eine Trainerkarriere schliesst er nicht aus – in Interviews betont er, dass er sich alle Optionen offenhält. Der Fussball wird ihn wohl nie ganz loslassen. 

Matías Delgado – der Magier, der Basel verzauberte

Matías Delgado war der kreative Kopf und Publikumsliebling des FC Basel. Mit seinem feinen linken Fuss, seiner Übersicht und seinen gefährlichen Standards prägte er eine der erfolgreichsten Epochen des Vereins. Er wurde sechsmal mit dem FC Basel Schweizer Meister (2003/04, 2004/05, 2013/14, 2014/15, 2015/16, 2016/17) und zweimal Cupsieger (2002/03, 2016/17). In der Saison 2005/06 wurde er mit sieben Treffern Torschützenkönig im UEFA-Cup, was für einen Mittelfeldspieler eine Seltenheit ist. Auch im Ausland feierte er Erfolge, etwa als türkischer Meister mit Beşiktaş Istanbul in der Saison 2009. Nach seinem emotionalen und überraschenden Rücktritt im Sommer 2017 zog sich Delgado weitgehend aus dem Rampenlicht zurück. Er lebt heute mit seiner Familie in Madrid, das für ihn zur neuen Heimat geworden ist. Im Alltag pflegt er argentinische Traditionen, geniesst das Familienleben und bleibt dem Fussball verbunden. Delgado ist als Botschafter und gelegentlich im Trainerstab des FC Basel aktiv. Interviews gibt er selten und auch in den Medien hält er sich bewusst zurück – seine Bescheidenheit und Sensibilität sind ihm erhalten geblieben. Für die FCB-Fans bleibt er der Magier, der mit Herz und Stil das Basler Mittelfeld dirigierte und bis heute zu den grössten ausländischen Legenden der Super League zählt. 

Wo Legenden Spuren hinterlassen

Und auch wenn sie heute nicht mehr die Gesichter sind, die die Stadionplakate zieren, so sind ihre Spuren doch überall zu finden: in den Erinnerungen der Fans, in den Geschichten von legendären Toren und unvergesslichen Momenten und in der Leidenschaft, mit der sie dem Fussball auch nach ihrer aktiven Zeit treu geblieben sind. Manche von ihnen formen als Trainer oder Funktionäre die Stars von morgen, andere haben jenseits des Rampenlichts neue Wege gefunden. Doch sie alle verbindet dieselbe Liebe zum Spiel, die sie nie losgelassen hat. Ihre Namen stehen für grosse Emotionen, für Triumphe und Niederlagen, für diese ganz besondere Magie, die nur der Fussball schreiben kann. Und vielleicht, wenn das Flutlicht aufflammt und der Ball über den Rasen rollt, ist ein Hauch ihres Geistes immer noch spürbar, denn wahre Legenden verschwinden nie ganz. Sie leben weiter, in jedem Spiel der Super League. 

Quelle Titelbild: Sora AI 

Selin Emek

Marketing Manager Editorial Content

Mit einer Leidenschaft für Kreativität, Reisen, Fotografie und das ständige Erweitern meines Wissens, gehe ich voller Neugier durchs Leben. Wo ich meine Kreativität ausleben kann, fühle ich mich am wohlsten. Wenn ich nicht gerade die Welt erkunde, besondere Momente festhalte oder Neues lerne, liebe ich es, die Natur zu geniessen, mich in gemütlichen Cafés zu entspannen oder meine künstlerische Ader bei meinem nächsten Acrylgemälde auszuleben.

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