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Auch auf das «Wie» kommt es an: So gestalten Sie die Katzenfütterung artgerecht

19.05.2025

Nicht nur, was wir essen, zählt: Auch wie und wo wir die Nahrung zu uns nehmen, hat einen grossen Einfluss auf unseren Appetit. Zweifellos würden Katzen dieser Aussage beipflichten, wenn sich ihre Präferenzen auch von den unsrigen unterscheiden. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie den arttypischen Bedürfnissen von Katzen bei der Nahrungsaufnahme entgegenkommen können, und lernen Sie die Vorteile von Futterautomaten sowie Futterspielen einzuschätzen.

Kurz und knapp

  • Unsere Hauskatzen haben von ihren wilden Vorfahren einen stark ausgeprägten Jagdinstinkt geerbt.
  • Ihre natürliche Art der Ernährung umfasst zahlreiche kleine Mahlzeiten täglich.
  • Beidem können Sie mit Hilfe von Futterspielen entgegenkommen. Sie fördern damit sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit der Katze.
  • Verteilen Sie am besten mehrere Futterspiele oder Näpfe mit kleinen Zwischenmahlzeiten in der Wohnung, wenn Sie tagsüber abwesend sind.
  • Eine weitere Möglichkeit, die Katze auch bei Abwesenheit zu füttern, stellen Futterautomaten dar.

Haben Sie unseren Ratgeber-Artikel «So finden Sie das passende Katzenfutter» gelesen, dann wissen Sie, wie Sie für Ihre Katze ein geeignetes Produkt finden, und dass die Qualität der Zutaten das wichtigste Auswahlkriterium darstellt. Im Beitrag «Was ist drin im Katzenfutter?» haben Sie sich vielleicht auch bereits das Know-how zur Beurteilung der Qualität angeeignet. Kommt Ihr Liebling in den Genuss eines artgerechten Futters, dann ist in Sachen Ernährung ein wichtiger Punkt erfüllt. Allerdings kann auch das beste Futter nicht allein durch seine Qualität gegen typische Hauskatzen-Beschwerden wie Depressionen und Übergewicht vorbeugen: Auch auf das «Wie» der Fütterung kommt es an. Nehmen Sie sich deshalb – vor allem, wenn Ihr Büsi eine reine Wohnungskatze ist – einige Ratschläge für eine artgerechte Fütterung zu Herzen. Wie oft, wo und auf welche Weise Sie Ihrer Katze Mahlzeiten anbieten, kann entscheidend sein für das Wohlbefinden des Tieres.

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So ernähren sich die wilden Artgenossen unserer Hauskatzen

Fürs Verständnis der Vorlieben und Bedürfnisse von Hauskatzen bei der Nahrungsaufnahme helfen einige Fakten über die Ernährung von Falbkatzen. Diese wild lebenden Katzen sind nicht nur die Vorfahren unserer Hauskatzen, sondern auch heute noch eng mit ihnen verwandt. Eine Falbkatze lebt hauptsächlich von Mäusen und anderen Kleintieren, von denen sie zur Deckung ihres Nährstoffbedarfs täglich zehn bis fünfzehn benötigt. Allerdings schlagen oft viele ihrer Jagdversuche fehl, sodass sie sich nach einem Erfolg nie lange ausruhen darf. Ein stark ausgeprägter Jagdinstinkt bestimmt deshalb den Alltag der Falbkatzen – und unvermindert auch den unserer Stubentiger.

Das tägliche Futter auf möglichst viele Mahlzeiten verteilen

Der Körper von Katzen ist nicht auf das Fressen auf Vorrat ausgelegt. Von Natur aus sind sich Katzen kleine Portionen gewohnt und fressen dafür umso häufiger (siehe Infobox oben). Dem sollte eine artgerechte Fütterung entsprechen, soweit Ihre Lebensumstände es irgendwie ermöglichen. Ideal ist es zweifellos, wenn bei Ihnen rund um die Uhr stets eine Person zuhause ist, die sich ums Tier kümmern kann. Teilen Sie die Tagesration Katzenfutter ohne Weiteres auf sechs Portionen oder mehr auf, wobei Sie angebrochene Nassfutter-Packungen möglichst wieder verschliessen und kühlstellen sollten. Weshalb Nassfutter in diesem Fall gegenüber Trockenfutter vorzuziehen ist, geht aus unserem Ratgeber-Artikel «So finden Sie das passende Katzenfutter» hervor.

Ist bei Ihnen tagsüber niemand zuhause? Auf keinen Fall sollte Ihr Büsi vom Morgen bis am späten Nachmittag hungern müssen. Sorgen Sie für Zwischenmahlzeiten, indem Sie Trockenfutter bereitstellen; Nassfutter eignet sich dafür nicht, da es rasch verdirbt. Geben Sie das Futter am Morgen schon in den Napf, oder noch besser: Stellen Sie sogar mehrere Näpfe an verschiedenen Orten auf, sodass Ihre Katze ein wenig herausgefordert wird beim Auffinden der «Beute». Zudem gerät sie so nicht in Versuchung, die ganze Ration auf einmal zu vertilgen – Trockenfutter quillt nämlich erst im Magen auf, sodass sich das Sättigungsgefühl des Tieres nicht rechtzeitig bemerkbar macht.

Geben Sie Ihrer Katze also zum Beispiel am Morgen und am Abend je eine Portion Nassfutter und sorgen Sie mit Trockenfutter für die Zwischenverpflegung. Dabei sollten Sie aber unbedingt auf die Dosierung achtgeben: Ihre Katze darf nicht täglich die volle Tagesration Nassfutter und dazu noch Trockenfutter à discrétion erhalten; Übergewicht wäre – zumal bei einer Wohnungskatze – die unvermeidliche Folge davon. Wenn Sie Ihrer Katze aber die Hälfte der benötigten Tagesdosis in Form von Nassfutter und die andere Hälfte in Form von Trockenfutter anbieten, sind Sie gut beraten. Stützen Sie sich zur Berechnung der Mengen auf die Dosierungsempfehlungen auf den Futterpackungen und beachten Sie, dass Sie von Trockenfutter eine viel kleinere Menge benötigen als von Nassfutter. Berücksichtigen Sie ausserdem, dass Ihre Katze je nach Körperbau und Gewicht einen höheren oder niedrigeren Bedarf hat: Die Empfehlungen beziehen sich auf Tiere mit rund 4 kg Körpergewicht.

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Bei Fütterung mit Trockenfutter den Wasserkonsum fördern

Genauso wie eine Katze, die von Mäusen lebt, kann auch eine Katze, die mit Nassfutter ernährt wird, ihren Wasserbedarf allein durch die Nahrung fast vollständig decken. Demgegenüber muss eine Katze, die mit Trockenfutter ernährt wird, dringend reichlich trinken, um langfristig gesund zu bleiben – was sie aber nicht unbedingt instinktiv tut. Entscheiden Sie sich aufgrund Ihrer Lebensumstände, Ihre Katze (vielleicht auch nur teilweise) mit Trockenfutter zu ernähren, ist es deshalb wichtig, dass Sie Trinkgelegenheiten anbieten und den Wasserkonsum Ihres Tieres fördern. Wie Sie das tun können, erfahren Sie im Ratgeber-Beitrag über den Wasserbedarf von Katzen.

Futterautomaten: Füttern, auch ohne zuhause zu sein

Fürchten Sie, Ihre Katze frisst ihren ganzen Tagesvorrat an Trockenfutter in der ersten halben Stunde Ihrer Abwesenheit auf? Vermeiden können Sie dies mit Hilfe eines programmierbaren oder App-gesteuerten Futterautomaten. Idealerweise wählen Sie ein Modell, bei dem Sie nicht nur die Fütterungsuhrzeiten auswählen, sondern auch die Portionengrössen selber bestimmen können. Daneben gibt es Futterschalen mit Mikrochip- oder Bewegungserkennung, die sich jedes Mal öffnen, wenn die Katze sich nähert. Diese stellen eine Lösung dar, falls Sie auf Trockenfutter verzichten wollen: Auch Nassfutter bleibt darin eine gewisse Zeit lang frisch und der Geruch bleibt eingeschlossen. Über die Zeiten, zu denen Ihr Tier frisst, haben Sie mit einem solchen Modell jedoch keine Kontrolle.

Sollten Sie Halter*in mehrerer Katzen sein und haben diese Mikrochips, dann bieten Ihnen Futterschalen mit Mikrochip-Erkennung einen zusätzlichen Vorteil. Stellen Sie damit sicher, dass keine Katze der anderen das Futter wegfrisst: Die Schale öffnet sich nur, wenn das Tier sich nähert, für welches das Futter gedacht ist. Alternativ können Sie zu diesem Zweck auch einen Futterautomaten mit Kamera in Betracht ziehen. Angesichts der zahlreichen Typen von Futterautomaten haben wir einige Beispiele für Sie herausgesucht und nach ihrer Funktionsweise gruppiert, sodass Sie leichter ein Modell finden, das für Sie in Frage kommt:

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Zeit für eine Zwischenmahlzeit? Diese Katze benötigt noch ein wenig Geduld, da ihr Futterautomat nicht bewegungsgesteuert, sondern programmierbar ist. Bildquelle: Adobe Stock Nr. 604972526

Instinkte anregen und No-Gos vermeiden beim Platzieren des Napfs

Wie sehr auch immer Sie den Ansprüchen an eine artgerechte Katzenfütterung gerecht werden können: Eine Steigerung des Wohlbefindens Ihrer Katze beim Fressen erzielen Sie bereits, indem Sie bei der Platzierung des Futternapfs ein paar Grundregeln befolgen. Ob Sie nun mehrere Näpfe, Futterspiele oder doch nur einen einzelnen Napf aufstellen, diese Regeln gelten in jedem Fall:

  • Wählen Sie Orte, an denen keine anderen starken Gerüche vorherrschen, wie z.B. von Putzmitteln. Platzieren Sie den Napf also nicht etwa auf dem frisch aufgenommenen Küchenboden.
  • Platzieren Sie keinen Napf in der Nähe der Katzentoilette. So unappetitlich uns die Vorstellung dünkt, so empfindet es auch die Katze.
  • Stellen Sie kein Futter neben den Wassernapf oder Trinkbrunnen. Zwar hält das die Katze nicht vom Fressen ab, doch es besteht das Risiko, dass sie Wasser verschmäht, das in der Nähe des Futterplatzes steht.
  • Die Katze soll sich beim Fressen ungestört fühlen dürfen. Wählen Sie bei der Platzierung von Näpfen deshalb möglichst ruhige Ecken, wo niemand vorbeigeht.

Wie oben schon erwähnt: Einer artgerechten Ernährung kommen Sie näher, wenn Sie statt nur einem Napf mehrere Futterangebote in der Wohnung platzieren. Wechseln Sie bei der Wahl der Standorte zudem von Tag zu Tag ein wenig ab, dann entspricht das ganz dem natürlichen Fressverhalten der Katze und vermag ihren Jagdtrieb anzuregen. Noch besser als mit mehreren Näpfen gelingt die Befriedigung dieses Urinstinkts mit Hilfe von Futterspielen.

Futterspiele: Lassen Sie die Katze ihren Jagdtrieb ausleben

«Mit dem Essen spielt man nicht!» Wer hat diesen Satz in Kindheitstagen nicht zu hören bekommen? Uns Menschen erscheint der Zweck von Futterspielen deshalb nicht unbedingt offensichtlich. Ist es Ihnen wichtig, Ihre Katze möglichst artgerecht zu ernähren, sollten Sie sich aber zumindest mit der Option auseinandersetzen. Die Argumente für Futterspiele sind nämlich zahlreich, besonders, wenn Ihre Katze eine reine Wohnungskatze ist:

  • Ihre Katze langweilt sich weniger, da sie Zeit damit verbringt, die Nahrung zu finden und an sie heranzukommen.
  • Ihre Katze frisst viel eher nur so viel, wie ihr Körper wirklich braucht. Ist der Hunger gestillt, lässt auch das Interesse am Futterspiel nach.
  • Ihre Katze erhält – je nach Futterspiel – Gelegenheit, ihre Fitness oder Geschicklichkeit zu trainieren.
  • Ihre Katze ist, als Folge der bereits genannten Faktoren, weniger anfällig für Depressionen oder Übergewicht.
  • In Haushalten mit mehreren Katzen können Futterspiele zu einer entspannteren Stimmung unter den Tieren beitragen.

Sorgen Sie für Abwechslung, indem Sie das Futterspiel immer wieder woanders platzieren. Noch etwas mehr können Sie den Jagdinstinkt Ihrer Katze anregen, wenn Sie mehrere verschiedene Futterspiele in der Wohnung verteilen. Zumindest für Trockenfutter-Zwischenmahlzeiten ist die Auswahl an Futterspielen riesig. Fangen Sie mit einfachen Spielen an, um später den Schwierigkeitsgrad steigern zu können; sonst wird auch das Erbeuten des Futters aus dem Futterspiel irgendwann zur Routine.

Möchten Sie einen Schritt weiter gehen und nicht bloss Zwischenmahlzeiten mittels Futterspielen servieren? Nicht nur bei einer Ernährung mit Trockenfutter ist dies möglich, denn auch speziell für Nassfutter konzipierte Futterspiele sind erhältlich. Damit können Sie Ihrer Katze ohne Weiteres auch die Hauptmahlzeiten am Morgen und am Abend in dieser Form anbieten und die konventionelle Napffütterung vollständig ersetzen.

Wollen Sie Futterspiele insbesondere dafür einsetzen, Übergewicht vorzubeugen oder zu bekämpfen? Beachten Sie, dass dies vor allem mit dynamischen Futterspielen gut gelingt, etwas weniger jedoch mit stationären Spielen, die mehr die Sinne und die Geschicklichkeit der Katze herausfordern als die körperliche Aktivität. Wir haben die Produktbeispiele unten deshalb in verschiedene Gruppen eingeteilt. Weitere Tipps für die Fitness Ihrer Katze erhalten Sie in unserem Ratgeber «So bekämpfen Sie Übergewicht – und so beugen Sie dagegen vor».

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