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Was ist drin im Katzenfutter?

13.05.2025

Sie möchten nicht einfach den Werbeversprechen Glauben schenken, sondern wissen, was im Katzenfutter wirklich drin ist und ob diese Zutaten auch gesund sind fürs Büsi? Dann haben Sie wahrscheinlich schon die Zusammensetzungen verschiedener Futtermittel studiert – und vielleicht dennoch keine befriedigenden Antworten auf Ihre Fragen erhalten: Bei manchen Angaben bleibt nämlich ein Interpretationsspielraum. Trotzdem ist es möglich, die Qualität von Produkten anhand der verfügbaren Informationen einzuschätzen.

Kurz und knapp

  • Lernen Sie, aus den oft unübersichtlichen Angaben zur Zusammensetzung und den Zusatzstoffen das Wesentliche herauszulesen.
  • Verstehen Sie, was mit tierischen und pflanzlichen Nebenerzeugnissen gemeint ist und unter welchen Umständen diese Zutaten skeptisch zu beurteilen sind.
  • Holen Sie sich Hintergrundwissen zu den Reizthemen Getreide und Zucker im Katzenfutter.
  • Erfahren Sie, was sich hinter Fachbegriffen und E-Nummern versteckt.
  • Lernen Sie, die Qualität von Produkten anhand einfacher Faustregeln einzuschätzen.

Nicht das einzige, aber das wichtigste Kriterium bei der Auswahl von Katzenfutter sind die Zutaten, aus denen es zusammengesetzt ist. Ganz unabhängig davon, welche Kriterien darüber hinaus noch Gewicht haben für Sie und ob Sie Nass- oder Trockenfutter bevorzugen – das Verständnis der Angaben zur Zusammensetzung ist grundlegend für eine bewusste Produktwahl.

Die Informationen auf den Verpackungen wie auch im Brack-Onlineshop scheinen auf den ersten Blick oft sehr umfangreich und unübersichtlich; unser Ratgeber-Artikel will deshalb Ihren Blick fürs Wesentliche schärfen. Knappe und sachliche Informationen zu den typischerweise in Katzenfutter vorkommenden Zutaten sollen Sie dabei unterstützen, Produkte qualitativ besser einschätzen zu können.

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Die in diesem Artikel geäusserten Überlegungen zur Produktqualität beziehen sich primär auf Alleinfuttermittel (sowohl Nass- als auch Trockenfutter). Die Informationen können aber auch zur Einschätzung der Qualität von Ergänzungsfutter und Snacks dienen.

So entschlüsseln Sie die Zutatenlisten

Das erste Problem versteckt sich im Plural des Wortes «Zutatenlisten» – denn nicht eine, sondern mindestens zwei, meist drei Listen zieren die Katzenfutterverpackungen: Die analytischen Bestandteile, die Zusammensetzung und die Liste der Zusatzstoffe. Nicht alles jedoch, was hier aufgelistet ist, ist als Zutat dem Futter beigegeben worden: Die Zusammensetzung liefert im Prinzip bereits eine vollständige Übersicht über den Inhalt. Fast immer umfasst sie den Punkt «Mineralstoffe», ohne jedoch näher darauf einzugehen; aufgeschlüsselt wird dieser Punkt in der Liste der Zusatzstoffe.

Die Zusammensetzung und die Zusatzstoffe sind denn auch die beiden relevanten Listen, von denen dieser Artikel handelt. Die analytischen Bestandteile demgegenüber bilden mit technischen Fachbegriffen die Eigenschaften desselben Futters ab. Für Laien ist diese Liste nur ganz am Rand von Interesse und deshalb hier kein Thema. Wir konzentrieren uns vielmehr auf das, was Sie im Katzenfutter-Sortiment von Brack in den Spezifikationen auf den folgenden Zeilen finden:

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Wollen Sie sich vertieft mit Futtermitteln auseinandersetzen, dann lesen Sie auch unseren Ratgeber-Artikel zum Thema «analytische Bestandteile». Doch seien Sie gewiss: Um Katzenfutter kompetent beurteilen zu können, reicht es, wenn Sie hier weiterlesen und die Angaben zur Zusammensetzung und den Zusatzstoffen verstehen lernen.

Zusammensetzung: Punkt für Punkt

Wie schon erwähnt: Die Zusammensetzung bietet im Prinzip eine vollständige Übersicht über die Zutaten im Katzenfutter – «im Prinzip», da auch Sammelbegriffe zulässig sind, mit denen sich ein Teil der Zutaten verschleiern lässt. Auch bleibt oft unklar, wie viel sich wovon im Futter befindet. Zwar gibt die Reihenfolge, in der die Zutaten aufgeführt sind, wichtige Hinweise: Diese nennt die einzelnen Punkte immer in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil am Gesamtgewicht, also zuerst die Zutat, von der am meisten enthalten ist, und zuletzt diejenige, deren Anteil am geringsten ist – so weit ist das gesetzlich vorgeschrieben. Das Schlupfloch: Mit einem «und» können mehrere Zutaten zu einem Punkt zusammengefasst werden, wodurch nebensächliche Zutaten in der Liste weit nach vorne rücken können. Steht an erster Stelle «Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse», dann kann der Fleischanteil, wenn er nicht ausdrücklich in Prozent angegeben ist, trotzdem sehr gering sein.

Fleisch/Fisch

Ob Fleisch und/oder Fisch: Meist handelt es sich dabei um die hochwertigste Zutat im Futter und auch um diejenige, die einen Grossteil der arttypischen Ernährungsbedürfnisse der Katze auf die natürlichste Weise deckt. Gibt der Hersteller einen Prozentsatz an – und zwar explizit nur für Fleisch oder Fisch, nicht für «Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse» zusammen – oder steht eine bestimmte Fleischsorte alleine an erster Stelle der Zusammensetzung, dann ist dies bereits ein Merkmal für ein Mindestmass an Qualität. Logisch: Je höher der Prozentsatz, desto höher ist in der Tendenz die Qualität. Allerdings ist ein Katzenfutter, das fast ausschliesslich aus Fleisch oder Fisch besteht, nicht zwingend besser als eines, das auch einen Anteil an tierischen Nebenerzeugnissen enthält: Es erscheint nämlich vor allem uns Menschen lecker, wenn das Gericht aus reinem Muskelfleisch besteht, während ein gewisses Mass an tierischen Nebenerzeugnissen sowie pflanzlichen Bestandteilen der Katze durchaus wertvolle Nährstoffe liefert.

Tierische Nebenerzeugnisse

Unter tierischen Nebenerzeugnissen versteht man Schlachtabfälle aller Art: Abgesehen vom Magen- und Darminhalt darf praktisch alles, was bei der Fleischproduktion an sogenannten Abfällen anfällt, für die Herstellung von Tierfutter weiterverwertet werden. Im Übermass beigegeben, erfüllen diese Bestandteile die Funktion eines billigen Fleischersatzes und Füllmaterials. Jedoch ist zu bedenken, dass eine Katze, die ihre Beute selber jagt, Mäuse und andere Kleintiere auch mit Fell und Knochen verspeist und somit auf natürlichem Weg viele «tierische Nebenerzeugnisse» zu sich nimmt. Es ist also durchaus artgerecht, wenn das Futter nicht ganz ohne diese auskommt. Steht in der Zusammensetzung eine Fleischsorte an erster Stelle und folgen weiter hinten separat noch tierische Nebenerzeugnisse – vorzugsweise im Detail deklariert – dann dürfte es sich um eine ausgewogene Mischung handeln. Manche dieser Zutaten liefern der Katze wichtige Mineralstoffe, die bei reinen Fleischgerichten extra zugesetzt werden müssen. Zu begrüssen ist die Verwendung von Schlachtabfällen anstelle von hochwertigem Fleisch zudem aus ethischen Gesichtspunkten.

Getreide, Gemüse und pflanzliche Eiweissextrakte

So ohne Weiteres sind pflanzliche Bestandteile für Katzen schlecht verdaulich und decken ihren Nährstoffbedarf ungenügend: Während viele Pflanzen sehr kohlenhydratreich sind, benötigen Katzen vor allem Proteine. Darüber hinaus sind diejenigen Arten von Proteinen, die typischerweise in Pflanzen vorkommen, im ungekochten Zustand für Katzen nicht einmal verwertbar. Kein Wunder also, dass sich wilde Katzen fast ausnahmslos auf tierische Nahrung beschränken. Allerdings eben doch nicht ganz: Knabbert die Katze nicht aus freien Stücken hin und wieder an Pflanzen, so nimmt sie zumindest mit dem Mageninhalt ihrer Beutetiere pflanzliche Bestandteile auf. Sie kommt auf diese Weise zu wertvollen Vitaminen und Ballaststoffen. Es ist deshalb keineswegs bedenklich, wenn Getreide oder Gemüse in der unteren Hälfte der Zusammensetzung auftauchen, zumal diese Zutaten fürs Katzenfutter gekocht werden; dadurch werden auch die enthaltenen Proteine verwertbar.

Problematisch ist in erster Linie bei Getreide, dass dieses der Katze zu viele Kohlenhydrate zuführt. Eine Möglichkeit, diesen Nachteil zu umgehen, stellen pflanzliche Eiweissextrakte dar: Durch diese erhalten Katzen aus Pflanzen genau jenen Teil, den sie für ihren auf tierische Nahrung spezialisierten Organismus am meisten brauchen.

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Wie gut vertragen Katzen Getreide?

Die Verwendung von Getreide in Katzenfutter wird mit zwei Argumenten verteidigt: Erstens seien die darin enthaltenen Eiweisse durchaus verwertbar für Katzen, wenn diese durch Erhitzung aufgeschlossen worden seien. Zweitens könne Getreide die Ballaststoffe, die Katzen im Naturzustand mit ihren Beutetieren aufnehmen, bis zu einem gewissen Grad ersetzen. Beides stimmt, allerdings ändert dies nichts daran, dass Getreide vor allem überdurchschnittlich viele Kohlenhydrate liefert. Katzen sind aber in wesentlich geringerem Masse darauf angewiesen als etwa wir Menschen: Zu viele Kohlenhydrate belasten langfristig ihre Verdauung, ihren Blutkreislauf, den Urin und somit die Nieren.

Das heisst: Enthält ein Katzenfutter Getreide, muss das kein Ausschlusskriterium sein bei der Futterwahl. Ob Weizen, Hafer oder Gerste – die meisten Katzen vertragen eine gewisse Menge davon gut. Noch besser eignet sich Reis. Dennoch sollte Getreide nur eine Nebenzutat darstellen. Müssen Sie anhand der Zusammensetzung davon ausgehen, dass das Futtermittel zu einem wesentlichen Teil aus Getreide besteht, dann sollten Sie Ihre Katze nicht über längere Zeit hinweg ausschliesslich damit füttern – denn nebst den benötigten Nährstoffen ginge dabei stets auch vieles durch den Katzenmagen, was dort eigentlich nicht hingehört und das Tier auf die Dauer belasten kann. Manche stark getreidehaltigen Produkte enthalten zwar Zusatzstoffe, die das Futter für die Katze verträglicher machen; gesünder wird es dadurch aber nicht.

Pflanzliche Nebenerzeugnisse

Genau wie beim Fleisch fallen auch bei der Verarbeitung von Pflanzen zu Lebensmitteln Abfälle an, die für die Tierfutterproduktion weiterverwendet werden dürfen; dabei kann es sich zum Beispiel um Hülsen, Schalen und Stängel handeln. Auch solche Dinge gelangen via den Magen von Beutetieren teils auf natürliche Weise in den Verdauungstrakt von Katzen und erfüllen dort eine Funktion als Ballaststoffe. Allerdings haben sie nur einen minimen Anteil an der natürlichen Ernährung des Tieres, weshalb auch im Futter nur ein geringes Mass an pflanzlichen Nebenerzeugnissen enthalten sein sollte. Erscheint der Begriff in der ersten Hälfte der Zusammensetzung, dann ist das – auch dann, wenn etwa «Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse» zusammengefasst werden – ein sicheres Zeichen, dass für dieses Futter auf billigstes Füllmaterial zurückgegriffen wird. Schönreden lässt sich das nicht.

Zucker

Zucker im Katzenfutter ist ein Reizthema. Klar ist: Brauchen tut die Katze den Zucker definitiv nicht. Aus ihrer Sicht erfüllt er einzig die Funktion eines Geschmacksverstärkers und stellt darüber hinaus nichts als Füllmaterial dar. Aus zwei weiteren Gründen setzen ihn dennoch viele Hersteller von Katzenfutter ein: Zum einen verbessert er die Konsistenz des Futters, zum anderen sieht dieses damit fürs menschliche Auge leckerer aus. Für diese Zwecke werden jedoch nur sehr kleine Mengen an Zucker benötigt – so klein, dass die Verdauung der Katze allein durch diese Kohlenhydrate nicht überstrapaziert wird, auch wenn sie regelmässig dasselbe Futter erhält. Viel problematischer ist in dieser Hinsicht ein hoher Getreideanteil. Zucker taucht demgegenüber meist – wenn überhaupt – weit hinten in der Zusammensetzung auf, zumal bei Alleinfuttermitteln. Vorsicht ist nur dann geboten, wenn Sie zum Schluss kommen, dass ein Produkt überdurchschnittlich viel Zucker enthält, was etwa bei Snacks vorkommen kann. Beachten Sie, dass Zucker teils auch mit anderen Begriffen umschrieben wird, und recherchieren Sie, wenn Ihnen eine Bezeichnung verdächtig vorkommt. Im Normalfall aber gilt: Kommt es bei Katzen zu Zahnproblemen oder Übergewicht, dann liegt das, anders als beim Menschen, kaum je am Zuckerkonsum.

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Macht Zucker Katzen dick?

Aus verschiedenen Gründen können Katzen übergewichtig werden: Faktoren wie Bewegungsmangel, psychischer Stress und ein Überangebot an Futter spielen oft zusammen. Zucker hingegen gehört bei Katzen nicht zu den üblichen Ursachen. Zwar ist nicht zu bestreiten, dass Zucker in der natürlichen Ernährung der Katze keine Rolle spielt und auch als Zutat im Futter nicht ihren Bedürfnissen entspricht. Ihn für Übergewicht bei Katzen verantwortlich zu machen, wäre aber falsch: Bei handelsüblichen Alleinfuttermitteln ist der Zuckeranteil so vernachlässigbar, dass auch kein Mensch alleine davon dick werden würde. Vielmehr sind bei einem Überangebot an Futter andere Bestandteile, etwa Fette sowie andere Kohlenhydrate, ausschlaggebend. Falls Ihre Katze übergewichtig ist und abnehmen sollte, dann reicht es also nicht, wenn Sie auf ein zuckerfreies Futter umstellen. Nützliche Tipps erhalten Sie im Artikel «So bekämpfen Sie Übergewicht – und so beugen Sie dagegen vor».

Mineralstoffe

In der Zusammensetzung fast jedes Katzenfutters erscheint der Sammelbegriff «Mineralstoffe», der eine Menge offenlässt. Keine Sorge: Die separate Liste der Zusatzstoffe schafft im Normalfall weitgehend Klarheit über die Details. Lesen Sie unten weiter, um die dort gemachten Angaben ebenfalls besser zu verstehen und wertvolle Mineralstoffe von anderen Zusätzen unterscheiden zu lernen.

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Das Problem mit Proteinhydrolysat

Das ausschliesslich in gewissen Trockenfutter-Produkten enthaltene Proteinhydrolysat ist kein Zusatzstoff, sondern wird – sofern beigesetzt – in der Liste der Zusammensetzung aufgeführt. Von manchen Herstellern wird es auch als «Protein (hydrolysiert)» bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Lockstoff, der das Futter für die Katze schmackhafter erscheinen lässt. Das Problem damit: Es entzieht der Katze Wasser, und gerade bei einer Ernährung mit Trockenfutter ist die Dehydrierung sowieso schon ein latentes Risiko. Ist Ihre Katze nur schwerlich zum Trinken zu motivieren, dann sollte Trockenfutter, welches Proteinhydrolysat enthält, keinesfalls ihre Hauptnahrung darstellen.

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Ausgewogener geht es nicht: Mäuse haben für Katzen eine ideale «Zusammensetzung». Bildquelle: Adobe Stock Nr. 513033350

Zusatzstoffe: Kleine Mengen mit grossem Effekt

Obwohl die Zusatzstoffe dem Katzenfutter nur in geringsten Mengen beigegeben werden, sind sie oft viel genauer auf der Verpackung deklariert als die Zutaten, die in der Zusammensetzung aufgelistet sind. Zwar sind die Zusatzstoffe nicht in der Reihenfolge ihres Anteils aufgeführt, doch erfährt man für jeden Stoff exakte Werte, die insofern vergleichbar sind, als dass die Hersteller sie standardmässig aufs Kilogramm hochrechnen. Neben Angaben in mg/kg kommen auch solche in IE/kg vor, wobei «IE» für «Internationale Einheit» steht; diese Quantifizierung aus dem Bereich der Medizin ist zur Angabe des Vitamingehalts üblich.

Nicht umsonst müssen es die Hersteller hier genau nehmen: Bei den Zusatzstoffen handelt es sich um hochpotente Wirkstoffe. Während die Katze jedoch von den einen kaum genug kriegen kann, entsprechen andere in keiner Weise ihren Bedürfnissen. Es lohnt sich also allemal, auch diese Angaben genauer unter die Lupe zu nehmen.

Vitamine

Auch den hochwertigsten Katzenfutter-Produkten würde es an Vitaminen fehlen, wenn diese nicht extra zugesetzt würden – denn was von Natur aus an Vitaminen in tierischen und pflanzlichen Zutaten enthalten ist, wird durchs Kochen oder andere Arten der Verarbeitung und Konservierung teils vernichtet. Für Laien ist dieser Punkt schwierig zu beurteilen und ein gewisses Vertrauen ist nötig, dass ein Alleinfuttermittel nicht als solches bezeichnet werden dürfte, würde es ihm an gewissen Vitaminen mangeln. Eine lange Liste an Vitaminen kann heissen, dass die Katze mit allem reichlich versorgt wird, während eine kurze Liste wiederum bedeuten kann, dass die Zutaten selbst schon vitaminreich sind; beides ist schwer zu überprüfen. Holen Sie sich hierzu im Zweifelsfall Rat in der Tierarztpraxis.

Taurin

Nicht nur Katzen, sondern alle Tiere brauchen Taurin für ein gesundes Leben. Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren – wie zum Beispiel dem Hund, aber auch dem Menschen – hat die Katze jedoch nicht die Fähigkeit, körpereigenes Taurin herzustellen. Das ist für Katzen, die ihre Beute selber jagen, gar kein Problem: Gerade Mäuse sind sehr reich an Taurin. Dem industriell hergestellten Futter muss es aber unbedingt zugesetzt werden, damit die Katze genügend davon erhält. Dies ist bei Alleinfuttermitteln auch ausnahmslos der Fall. Da es nicht überdosiert werden kann, ist ein vergleichsweise hoher Gehalt ein gutes Zeichen. So kommt es bestimmt zu keinen Mangelerscheinungen und eine zusätzliche Beigabe als Nahrungsergänzung erübrigt sich.

Die chemischen Fachbegriffe: Mineralstoffe

Genau wie die Vitamine sind viele Mineralstoffe für Katzen unverzichtbar. Diese sind als Salze im Futter enthalten und können auf verschiedene Weise unter den Zusatzstoffen aufgeführt sein: Je nachdem ist der chemische Fachbegriff für das Salz oder nur der Name des darin gebundenen Mineralstoffs aufgeführt, in letzterem Fall also zum Beispiel Eisen, Zink oder Iod. Ebenso ist es möglich, dass nur das sogenannte Elementsymbol (z.B. «Fe» für Eisen) und/oder die E-Nummern für die Mineralstoffe genannt werden. Obwohl manche Mineralstoffe bereits in den Zutaten enthalten sind und diese – im Gegensatz zu den Vitaminen – meist auch den Herstellungsprozess überstehen, ist es praktisch unerlässlich, dass die Hersteller von Katzenfutter ihre Produkte durch Mineralstoff-Zusätze im Hinblick auf die Ernährungsbedürfnisse von Katzen optimieren. Dabei stützen sie sich auf Fachwissen aus der Veterinärmedizin. Ohne solches ist es äusserst schwierig zu beurteilen, ob ein Futter diesbezüglich tatsächlich keine Mängel aufweist. Auch eine Überdosierung gewisser Stoffe ist nicht ausgeschlossen. Fürchten Sie, dass Ihre Katze futterbedingt gesundheitlich angeschlagen ist, sollte Ihr*e Tierärzt*in die Mineralstoffgehalte im Futter prüfen.

Die E-Nummern: Stärke, Geliermittel und mehr

Vielleicht wundern Sie sich, dass auf manchen Futterpackungen steht «ohne künstliche Zusätze», obschon einige ominöse E-Nummern unter den Zusatzstoffen aufgeführt sind. Dabei kann es sich, wie oben erwähnt, um eine Möglichkeit der Deklaration von lebensnotwendigen Mineralstoffen handeln; dies wird jedoch eher selten so gehandhabt. Meist handelt es sich in diesem Fall um sogenannte «technologische Zusatzstoffe», die der Konsistenz des Futters dienen und für die Katze keinen Nährwert haben, Dinge also wie Stärke und Geliermittel verschiedener Art. Diese Stoffe fallen juristisch nämlich nicht unter die «künstlichen Zusätze». Viele Produkte kommen jedoch ohne diese Beigaben aus und sind deshalb vorzuziehen. Möchten Sie Ihrer Katze zuliebe darauf verzichten, dann beachten Sie: Die E-Nummern sind zwar bequem, um allfällig unschön klingende Begriffe zu verschleiern, stehen aber andererseits auch unter Generalverdacht bei den Konsument*innen. Aus diesem Grund nennen manche Hersteller den Zusatzstoff lieber beim Namen und vermeiden die Nennung von E-Nummern. Aufschluss gibt die Liste der E-Nummern bei Wikipedia.

Die «künstlichen Zusätze»: Farb- und Konservierungsstoffe

Kaum ein Hersteller wird es unterlassen, den Vermerk «ohne künstliche Zusätze» auf der Katzenfutterverpackung anzubringen, wenn das wirklich zutrifft. In den Spezifikationen im Katzenfutter-Sortiment von Brack finden Sie die Angabe jeweils unter dem Punkt «Futtereigenschaft».

Fehlt dieser Hinweis, ist Skepsis angebracht: Das Produkt dürfte Farb- und/oder Konservierungsstoffe enthalten – was bei Trockenfutter die Norm, bei Nassfutter eher die Ausnahme darstellt. Unter den Zusatzstoffen müssen auch diese Zusätze erwähnt werden, sodass Sie je nachdem ausfindig machen können, um was für Stoffe es sich genau handelt. Allerdings sind auch hier Sammelbegriffe wie «Farbstoffe und Antioxidantien» zulässig. Werden solche Formulierungen verwendet, so ist das als schlechtes Zeichen zu werten. Eine Alternative mit klar deklarierten künstlichen Zusätzen ist zwar besser, ideal sind jedoch Produkte ganz ohne solche Stoffe. Dass auch Trockenfutter ohne diese auskommen kann, zeigt die grosse Auswahl an Trockenfutter ohne künstliche Zusätze bei Brack.

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Vielleicht vermissen Sie in der Liste der Zusatzstoffe Angaben über den Gehalt an Omega-Fettsäuren im Futter. Diese können dem Futter jedoch nicht separat beigegeben werden und sind also keine Zutaten oder Zusatzstoffe. Vielmehr gelangen sie als Bestandteile von Zutaten ins Futter und können durch eine Analyse ermittelt werden. Sie sind deshalb unter den «analytischen Bestandteilen» aufgeführt. Möchten Sie Näheres über den Gehalt an Omega-Fettsäuren im Futter erfahren, dann ist das ein Grund für einen Blick auf diese Liste, die sonst von untergeordneter Relevanz ist. Lesen Sie bei Interesse unseren Ratgeber-Artikel zum Thema «analytische Bestandteile».

So beurteilen Sie die Qualität des Futters

Sie wissen nun, was gemeint ist oder auch offengelassen wird mit den wichtigsten Begriffen, die in den Zusammensetzungen und unter den Zusatzstoffen von Katzenfutter vorkommen. Mit diesem Hintergrund werden Sie die Qualität und den Nährwert verschiedener Produkte nun recht rasch einschätzen können. Die Faustregel ist einfach: Je mehr Konkretes Sie anhand der Angaben über den Inhalt des Produkts erfahren, desto besser ist tendenziell dessen Qualität – denn bei einem guten Produkt weiss der Hersteller, was er verkauft, und es gibt nichts zu verschleiern. Richten Sie Ihr Augenmerk auf die folgenden zwei Punkte:

  • Sind Sammelbegriffe wie etwa «tierische Nebenerzeugnisse», «pflanzliche Nebenerzeugnisse» oder «Aromen» aufgeführt? Je weniger, desto besser!
  • Gibt der Hersteller in der Zusammensetzung Prozentzahlen an (idealerweise nicht nur Mindestwerte, sondern exakte Zahlen)? Je mehr, desto besser!

Je klarer also die Angaben des Herstellers, desto deutlicher wird im Normalfall, dass es sich um eine hochwertige Mischung handelt oder zumindest eine, die bedenkenlos verfüttert werden darf. Ob Sie sich letzten Endes für das Produkt mit dem höchsten Fleischgehalt, eines mit einem grösseren Anteil an anderen tierischen Zutaten oder eines mit etwas mehr pflanzlichen Komponenten entscheiden, liegt in Ihrer Entscheidungsfreiheit.

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Bei Alleinfuttermitteln finden Sie ausserhalb der nun besprochenen Listen auf der Verpackung einen weiteren Hinweis auf den Nährwert. Dort ist nämlich die sogenannte Dosierungsempfehlung aufgedruckt. Sie gibt an, wie viel eine durchschnittliche Katze täglich von dem Futter benötigt. Je tiefer diese Empfehlung ausfällt, desto höher im Umkehrschluss der Nährwert – und Sie können sicher sein, dass nicht viel Unnötiges und Schädliches durch den Katzenmagen geht.

Sie können nun also die Qualität von Katzenfutter beurteilen. Lesen Sie im folgenden Ratgeber-Artikel, welche Kriterien bei der Produktwahl sonst noch ins Gewicht fallen können:

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