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Mythen aus unserer Kindheit, die wir alle geglaubt haben

03.06.2025

Als Kind war die Welt voller Magie, Geheimnisse und kleiner Alltagswunder. Was Mama, Papa oder Oma erzählten, war Gesetz – daran gab es keinen Zweifel. Manche Geschichten klangen so logisch, dass man sie einfach glauben musste. Zeit also, ein paar der schönsten (und schrägsten) Kindheitsmythen noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Spinat-Boost

Spinat – das grüne Wundermittel. Ich sehe mich noch vor meinem Teller sitzen, das Gesicht leicht verzogen, während Mama sagte: «Iss auf, dann wirst du stark wie Popeye!» Also habe ich brav aufgegessen, in der Hoffnung, danach ein kleines bisschen mehr Power zu haben. Superkräfte gab es zwar keine, aber das gute Gefühl ist bis heute geblieben. Und manchmal glaube ich tatsächlich noch, dass ich nach einer Portion Spinat ein bisschen mehr schaffe als sonst.

Kaugummi – der ewige Untermieter

«Schluck bloss keinen Kaugummi, der bleibt sieben Jahre im Bauch!» Diesen Satz habe ich als Kind so oft gehört, dass ich beim versehentlichen Runterschlucken schon kurz Panik bekam. In meiner Vorstellung hat der Kaugummi sich dann irgendwo in meinem Bauch versteckt und es sich dort gemütlich gemacht. Heute weiss ich: Unser Körper ist ziemlich clever und schickt den Kaugummi einfach wieder nach draussen. Sieben Jahre? Eher sieben Stunden. Puh, Glück gehabt!

 «Schielen ist gefährlich!»

So oft habe ich es nicht gemacht, aber manchmal, wenn mir langweilig war, habe ich angefangen zu schielen. Lange ging das nie gut. Spätestens nach ein paar Sekunden kam die Warnung: «Pass auf, sonst bleiben deine Augen so!» Ich habe mich jedes Mal erschrocken und sofort wieder normal geschaut. Heute weiss ich: Die Augen springen brav zurück. Aber damals? Da habe ich es lieber nicht darauf ankommen lassen.

Augen wie der Fernseher?

Am liebsten schaute ich die Kindersendung «Disneys grosse Pause». Viel Zeit dafür hatte ich allerdings nie, denn meine Eltern waren bei der Fernsehzeit ziemlich konsequent. Wenn ich doch mal ein bisschen länger schauen wollte, kam sofort der warnende Satz: «Achtung, sonst bekommst du viereckige Augen!» Ich habe mich danach manchmal heimlich im Spiegel angeschaut. Aber zum Glück blieben die Augen immer rund. Zu viel Fernsehen ist aber sowieso nicht ideal. Insofern war es vielleicht gar nicht so schlecht, an diesen Mythos zu glauben.

Aufessen für gutes Wetter

Der Klassiker am Familientisch: Angeblich hängt das Wetter direkt mit meinem Appetit zusammen. Also habe ich brav aufgegessen, damit am nächsten Tag die Sonne scheint. Heute weiss ich: Das Wetter macht sowieso, was es will. Aber Mama war immer stolz auf den leeren Teller und ich irgendwie auch.

Mit Rüebli gegen die Brille

Dass Rüebli gut für die Augen sind, habe ich schon als Kind verinnerlicht. Also habe ich sie gegessen, auch wenn sie manchmal eher aus Pflichtgefühl als mit Begeisterung auf meinem Teller landeten. Immerhin wollte ich mir eine Brille möglichst lange ersparen. Ob es geholfen hat? Wahrscheinlich nicht, denn die Brille kam trotzdem. Aber Rüebli gehören bis heute dazu. Nicht aus Angst vor schlechter Sicht, sondern weil sich dieser Mythos einfach richtig anfühlt.

Nasse Haare = Schnupfen?

Besonders nach dem Duschen, wenn ich es mal wieder eilig und keine Geduld zum Föhnen hatte, kam sofort der Satz: «Geh mit nassen Haaren bloss nicht nach draussen, sonst wirst du krank!» Also habe ich brav die Mütze aufgesetzt, auch wenn es draussen gar nicht so kalt war. Mit der Zeit habe ich erfahren, dass Erkältungen nicht von kalter Luft, sondern von Viren kommen. Aber frieren fühlt sich trotzdem nie gut an. Und irgendwie greife ich auch heute noch zur Mütze – einfach, weil sich das richtig anfühlt.

Lügenalarm: Wächst die Nase wirklich?

Wer kennt ihn nicht, den Pinocchio-Mythos? Als Kind habe ich nach einer kleinen Notlüge immer ganz unauffällig an meiner Nase gezupft – nur um sicherzugehen, dass sie noch genauso klein ist wie vorher. Insgeheim habe ich mich gefragt, wie es wohl aussehen würde, wenn die Nase tatsächlich mit jeder Lüge ein Stück länger würde. Zum Glück ist das nie passiert, denn ich hatte trotzdem ein bisschen Respekt vor Pinocchios Schicksal.

Der fliegende Babybote

Die Geschichte vom Storch hat mir als Kind immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ich habe mir vorgestellt, wie der grosse Vogel mit seinem langen Schnabel durch die Luft segelt, ganz vorsichtig landet und das Baby sanft vor der Haustür ablegt. Für meine Eltern war das wahrscheinlich die einfachste (und süsseste) Antwort auf die Frage, woher Babys eigentlich kommen.

Fazit: Mit Mythen gross geworden

Wenn ich heute an all die Mythen denke, die mich in meiner Kindheit begleitet haben, muss ich lächeln. Vieles davon war herrlich unsinnig, manches war wohl eher pädagogisch gemeint – und fast alles hat das Leben ein bisschen bunter gemacht. Natürlich kenne ich inzwischen die Wahrheit. Aber ein Hauch dieses Zaubers ist geblieben.

Erkennt ihr ein paar Mythen wieder? Seid ihr vielleicht selbst Eltern und erzählt euren Kindern ähnliche Geschichten? Oder habt ihr ganz andere Mythen erlebt, die euch bis heute begleiten?

Quelle Titelbild: Adobe Stock | 283910475

Selin Emek

Redaktorin / Content Marketing Manager

Mit einer Leidenschaft für Kreativität, Reisen, Fotografie und das ständige Erweitern meines Wissens, gehe ich voller Neugier durchs Leben. Wo ich meine Kreativität ausleben kann, fühle ich mich am wohlsten. Wenn ich nicht gerade die Welt erkunde, besondere Momente festhalte oder Neues lerne, liebe ich es, die Natur zu geniessen, mich in gemütlichen Cafés zu entspannen oder meine künstlerische Ader bei meinem nächsten Acrylgemälde auszuleben.

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