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Gepäck des Grauens oder Profi-Setup? Welcher Festivaltyp bist du?

02.06.2025

Festivalzeit ist nicht nur Musik, Matsch und Magie – sie ist auch die schönste Bühne für die unterschiedlichsten Charaktere. Wer auf ein Festival geht, bringt neben guter Laune auch eine ganz eigene Persönlichkeit mit – und meistens eine ebenso interessante Packliste. Wir haben uns die bekanntesten Festivaltypen genauer angeschaut und verraten dir, wie du sie schon am Gepäck erkennst. Wer weiss – vielleicht findest du dich (oder deine Festivalcrew) ja schneller wieder, als du dein Zelt aufbauen kannst.

Die Glitzerfee und Kostüm-Fans

Sie glitzert, bevor überhaupt ein Act auf der Bühne steht – und das ist kein Zufall. Denn die Glitzerfee trägt nicht einfach ein Outfit, sie hat ein Konzept: ein Farb-, Funkel- und Make-up-Konzept, das sie auch umsetzt. Während andere noch nach dem Zelt suchen, hat sie schon die erste Glitzerwolke versprüht. Sie funkelt heller als die Scheinwerfer auf der Hauptbühne – und das bereits beim Frühstück. Aber sie ist nicht allein: Auch andere Kostüm-Fans lassen es modetechnisch krachen. Ob Cowboystiefel, Astronautenanzug oder Ganzkörper-Banane – für sie ist das Festival ein Laufsteg. Funktionalität? Zweitrangig. Auffallen? Pflicht. Und das klappt erstaunlich gut, vor allem, wenn es dunkel wird.

Typisches Gepäck: Glitzergel in mindestens fünf Farben, Face Gems, Lichterketten, Netzstrumpfhosen, Einhornkimonos, Neon-Schminke, Haarspray mit Glimmerpartikeln

Vergisst garantiert: Regenschutz. Aber wer will schon trocken bleiben, wenn man glitzern kann?

Die Zelt-Chaoten

Wenn du jemanden siehst, der sein Zelt falsch herum aufbaut oder panisch nach der Bedienungsanleitung sucht: Gratuliere, du hast den Zelt-Chaoten gefunden. Er hat sein Equipment vermutlich fünf Minuten vor der Abreise zusammengerafft und ist überzeugt: «Wird schon passen.» Leider nicht. Sein Schlafsack ist entweder klitschnass oder wird kurzerhand als Picknickdecke zweckentfremdet.

Typisches Gepäck: Wackeliges Billigzelt, Schlafsack von der letzten Schulreise, zwei Raviolidosen ohne Dosenöffner, Campingstuhl mit eingebrochener Sitzfläche

Vergisst garantiert: Heringe, Klebeband – und spätestens am Sonntag auch die Stimme.

Die Survival-Profis

Sie reisen nicht nur an – sie bereiten sich vor. Die Survival-Profis sind Menschen, die schon drei Wochen vor Festivalstart die Wetter-App täglich aktualisieren und mit dir diskutieren, ob ein Doppelwandzelt mehr Sinn macht als ein ultraleichtes Tarp. Das Zelt steht in zehn Minuten, die Heringe sind farblich sortiert und die Luftmatratze hat den Komfort einer Business-Class-Liege. Kochen? Klar, auf dem Mini-Gaskocher mit Windschutz. Und Wasser gibt es aus der faltbaren Trinkflasche, gefiltert versteht sich.

Typisches Gepäck: Ultraleicht-Zelt, Isomatte mit Memory Foam, Wasserfilter, Erste-Hilfe-Set, Klappstuhl mit Getränkehalter, Stirnlampe, Festivalplan in wetterfester Hülle

Vergisst garantiert: Lockerheit. Und dass man manche Dinge auch einfach mal improvisieren kann.

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Selfies, Sound und Sommer: So sehen Festivalfreundschaften aus. Quelle: AdobeStock | 744413631

Die Minimalisten

Sie wissen: Man braucht weniger, als man denkt. Der Schlüssel zum Festivalfrieden ist nicht mehr, sondern weniger Zeug zu schleppen. Ihre Outfits sind funktional, ihre Taschen wasserabweisend, und ihre Handy-Akkus halten länger als deiner, obwohl sie nur ein einfaches Kabel dabeihaben. Kein Schnickschnack, kein Überfluss.

Typisches Gepäck: Bauchtasche, Multifunktionstuch, faltbare Trinkflasche, Mini-Sonnencreme, Seidenschlafsack

Vergisst garantiert: Gar nichts. Du fragst dich eher, warum du doppelt so viel mitgenommen hast.

Die Überpacker

Sie kommen nicht allein – sie kommen in Kolonne. Mit Bollerwagen, Trolley, Wanderrucksack, Einkaufstaschen, Klappkisten und mindestens einer Sackkarre. Niemand weiss genau, wie lange sie bleiben wollen, aber ihrem Gepäck nach zu urteilen: vermutlich für immer. Denn dieser Festivaltyp ist auf alles vorbereitet – ob Hitzewelle, Hagelsturm, plötzlicher Biernotstand oder Zombie-Apokalypse. Die Stromversorgung? Gesichert. Ein zweites Zelt? Natürlich, falls jemand spontan einzieht. Und was die Kleidung angeht, gilt das Motto: Man weiss ja nie. Also lieber mal sieben T-Shirts (oder gleich zwölf), zwei Paar Gummistiefel, drei Sonnenhüte und eine Regenjacke in Reserve mitnehmen.

Typisches Gepäck: zwei Zelte, drei Campingstühle, aufblasbare Couch, zehn Dosen Ravioli, Ersatzoutfits für jede Wetterlage

Vergisst garantiert: Wo sie das Mückenspray verstaut haben – vermutlich in Tasche Nummer acht.

Die Musikexperten

Für sie ist das Festival kein Wochenendtrip – es ist eine Mission. Die Musikexperten sind vertrauter mit dem Line-up als mit dem eigenen Terminkalender und wissen bereits vor dem ersten Ton, ob die Setlist passt oder enttäuscht.

Typisches Gepäck: laminiertes Line-up, Powerbank, Notizbuch oder App mit Bewertungen

Vergisst garantiert: Wo das eigene Zelt steht.

Die Genussmenschen

Sobald das Zelt steht, wird der Campingstuhl aufgeklappt und die erste Runde Grillgut aus der Kühlbox geholt. Wo andere Energiegetränke bunkern, haben sie ein Mini-Weinregal dabei. Musik? Nebensache. Wetter? Egal. Hauptsache, der Grill läuft.

Typisches Gepäck: Luxus-Campingstuhl, Einweggrill oder kleiner Gasgrill, Kühltasche, halbe Grillparty-Ausstattung, optional: aufblasbares Sofa

Vergisst garantiert: Den Ablaufplan. Aber dafür kennt er jeden Foodtruck persönlich.

Die Dauerverpeilten

Er kommt zu spät, hat mindestens eine wichtige Sache vergessen (Zelt? Ticket? Schuhe?) und stolpert irgendwie trotzdem überall rein, wo es am lustigsten ist. Während andere organisiert durch die Festivalzone navigieren, lässt er sich treiben – und erlebt dadurch oft die besten Geschichten.

Typisches Gepäck: Eine Socke (keine zwei), eine halbleere Energydrink-Dose, ein Ladegerät ohne Powerbank, vielleicht ein Zelt – vielleicht auch nur gute Absichten

Vergisst garantiert: Alles. Aber wird am Sonntag mit den besten Storys nach Hause fahren.

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Zwischen Beats und Lichtermeer – manchmal reicht ein Moment für die perfekte Erinnerung. Quelle: AdobeStock | 744412116

Die Influencer und Content Creators

Du erkennst sie sofort. Nicht, weil sie laut sind – sondern weil ihr Auftritt selbst bei 34 Grad im Schatten aussieht wie aus einer Festival-Kampagne. Perfekter Winkel, perfektes Licht, perfektes Timing. Der Sonnenuntergang ist keine Kulisse, sondern Content. Wird der Headliner verpasst? Möglich. Aber das Reel von der Anreise? Absolute 10 von 10.

Typisches Gepäck: Ringlicht, Powerbank (XL), zwei Ersatzoutfits pro Tag, Spiegel mit LED-Rahmen, Mini-Ventilator, Make-up Koffer

Vergisst garantiert: Den Moment zu geniessen. Stattdessen wird das Festival dann im Nachgang als Replay auf dem Handy angeschaut – natürlich mit eigenem Content dazwischen.

Die Verschollenen

Man weiss, dass sie da sind – man sieht sie nur selten. Dieser Festivaltyp taucht irgendwann auf dem Gelände auf, sagt kurz hallo, wirkt völlig entspannt und verschwindet dann wieder irgendwo zwischen Zeltplatz, Waldrand und Chillzone. Sie sind nicht laut, nicht auffällig, nicht komplett verplant, aber auch nie ganz greifbar. Niemand weiss so genau, wo sie schlafen, ob sie schon gegessen haben oder bei welchem Act sie gestern waren.

Typisches Gepäck: Sonnenbrille, eine «Alles-drin»-Tasche (deren Inhalt ein Rätsel bleibt), Charme fürs situationsbedingte Abschnorren – und ansonsten? Weiss man nicht so genau. Aber es reicht offenbar.

Vergisst garantiert: Sich zu melden und manchmal auch zurückzuschreiben.

Und welcher Typ bist du?

Jeder Festivaltyp bringt seinen ganz eigenen Vibe mit und am Ende braucht es genau das: ein bisschen Chaos, ein bisschen Glitzer, ein bisschen Survival und ein bisschen Planung. Vielleicht erkennst du dich in einem Typ wieder. Vielleicht in dreien. Oder du hast längst deinen ganz eigenen Festivalstil entwickelt. Egal ob du perfekt vorbereitet bist oder dein Zelt zum Kunstprojekt wird. Am Ende zählen nur gute Musik, gute Laune und die besten Geschichten fürs nächste Festival. Und, ganz wichtig: Den ganzen Kram, den du mühsam angeschleppt hast, bitte auch wieder mit nach Hause nehmen. Denn die besten Erinnerungen nimmt man mit – und den Rest eben auch.

Und? In welchem Typ hast du dich (heimlich) wiedererkannt? Schreibe uns einen Kommentar 😉

Quelle Titelbild: AdobeStock | 211599241

Nadine Zumsteg

Content Marketing Manager / Redaktorin

Mit meiner Bucket List aus Kindheitstagen erkunde ich regelmässig neue Orte, Städte oder ganze Länder und geniesse es, die vielfältigen Facetten Europas zu entdecken. Neben meinen Abenteuern in der Ferne ist die Literatur meine grosse Leidenschaft, und ich liebe es, in fesselnde Geschichten und Welten einzutauchen. Wenn ich einmal nicht auf Reisen bin, findet man mich dabei, mit grosser Freude die neuesten Brunch-Spots in meiner Nähe auszuprobieren.

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