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Alltag wie im All: Sind wir alle ein bisschen Astronaut*in?

14.05.2025

Katy Perry verbringt elf Minuten im Weltall und nennt sich Astronautin. Warum also nicht einen Schritt weitergehen? Man muss nämlich nicht in einer Rakete sitzen, um sich wie im Weltall zu fühlen – oft reicht schon ein Montagmorgen im Homeoffice. Wir leben zwischen Bildschirmen, schlürfen unsere Mahlzeiten aus der Flasche und bewegen uns kaum vom Stuhl weg. Ich sage: Wir sind alle ein bisschen Astronaut*in!

Klingt zunächst vielleicht nach einem absurden Vergleich, ist bei genauerem Hinsehen aber gar nicht so abwegig. Viele Aspekte des modernen Lebens ähneln tatsächlich dem Alltag im All. Zeit für einen Perspektivenwechsel mit Augenzwinkern.

Lichtjahre vom Tageslicht entfernt

Morgens flackert uns als erstes das Handy entgegen, mittags sowieso, und wenn wir nicht schon den ganzen Tag am Computer arbeiten, dann entspannen wir spätestens abends vor dem grossen Bildschirm – natürlich mit dem kleinen Bildschirm in der Hand.

Künstliches Licht umgibt uns ständig. Was das mit uns macht? Das wird kontrovers diskutiert. Blaues Bildschirmlicht gilt als Wachmacher. Wer sich also kurz vor dem Einschlafen noch durch Netflix, Instagram und Katzenvideos scrollt, tut seiner inneren Uhr keinen Gefallen.

Doch wir sind damit nicht allein: Auch Astronaut*innen auf der internationalen Raumstation (ISS) kennen das Problem. Sie umkreisen die Erde alle 90 Minuten und erleben dabei über ein Dutzend Sonnenauf- und -untergänge pro Tag. Da kann der Biorhythmus schon mal aus der Bahn geraten. Besonders faszinierend: Im All gibt es keinen Himmel, wie wir ihn kennen. Für die Crew der ISS liegt der Himmel unten – als blauer Schimmer rund um die Erde – während sie selbst von der Dunkelheit des Universums umgeben sind. Damit sie nicht völlig aus der Zeit fallen, arbeiten sie mit genau getaktetem Kunstlicht: morgens blaues, abends rotes LED-Licht – sozusagen Sonnenauf- und -untergang auf Knopfdruck.

Und wir? Liegen nachts wach und fragen uns, was eigentlich aus unserem Astronaut*innen-Kindheitstraum geworden ist. Ein Trost bleibt: Während man im Weltall in einem Schlafsack an der Wand schwebt, dürfen wir uns immerhin noch in ein echtes Bett fallen lassen.

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«Nur noch eine Folge» – bekannt aus langen Nächten und müden Augen. Quelle: Unsplash | Jovan Vasiljević

Mission Mahlzeit

Die Zeit der Tuben-Ernährung im Weltall ist längst vorbei, Astronautennahrung hat eine bemerkenswerte Evolution durchgemacht: Heute gibt's Menüwahl nach Geschmack, nicht selten mit Rezepten von Gourmet-Köch*innen.

Im All muss Essen ausserdem praktisch, nährstoffreich und lange haltbar sein. Kein Krümel darf entkommen – er könnte sich in die Bordelektronik verirren. Also wird gelöffelt und geschlürft, was das Zeug hält. Vakuumierte und gefriergetrocknete Mahlzeiten gehören zum Standard-Menü. Ein klares Highlight sind frisches Obst und Gemüse – entweder als seltene Lieferung von der Erde oder direkt im Weltraumlabor gezüchtet.

Doch was hat das mit uns zu tun? Mehr als du vielleicht denkst! Die hochfunktionale Raumfahrtnahrung war die Grundlage für sogenannte Trinkmahlzeiten, die du vielleicht aus Spitälern kennst. Sie helfen jenen Menschen, denen der Appetit fehlt, die Nährstoffe aber unbedingt brauchen.

Und mittlerweile ist der nährstoffreiche Smoothie mit Vanillegeschmack auch Lifestyle. Wer keine Zeit hat fürs Kochen (oder einfach keine Lust), greift statt zur TK-Lasagne auch mal zur Trinkmahlzeit. 500 ml Flüssignahrung, vollgestopft mit allem, was der Körper so braucht. Vitamine, Kohlenhydrate, Proteine – fertig ist die Mahlzeit to go.

Schwerelos auf dem Sofa

Ohne die Schwerkraft der Erde bauen Muskeln und Knochen im All rasant ab. Deshalb gehört tägliches Training für Astronaut*innen zur Pflicht. Zwei Stunden pro Tag sollten es sein, sonst wird die Rückkehr zur Erde zum unsanften Aufprall. Die Herausforderung: In der Schwerelosigkeit ist Trainieren gar nicht so einfach. Die NASA hat deshalb spezielle Fitnessgeräte entwickelt. Aber schau am besten gleich selbst:

Auch bei uns Erdlingen schrumpft die Muskelmasse. Laut einer Studie der WHO ist Bewegungsmangel ein weltweites Problem und die Zahl der Bewegungsmuffel nimmt zu. Die gute Nachricht: Es muss nicht gleich ein Astronautentrainingsplan sein. Die WHO empfiehlt 150 bis 300 Minuten mässige Bewegung pro Woche – zum Beispiel Spazieren. Alternativ gehen auch 75 bis 150 Minuten intensiver Sport. Wer dann noch zweimal wöchentlich Ganzkörper-Krafttraining einbaut, ist schon fast ready für die nächste Weltraummission.

Also los: Raus aus dem Orbit des Sofas – dein Körper wird’s dir danken.

Kleider machen Astronaut*innen

Du denkst bei «Raumanzug» an dicke Michelin-Männchen in Silberfolie? Dann liegst du gar nicht so falsch, zumindest wenn es nach Hollywood geht. Doch in echt ist der Raumanzug kein Kostüm, sondern ein Hightech-Ein-Mann-Raumschiff. Er schützt vor Strahlung, Temperaturen von minus 150 bis plus 120 Grad und sogar vor herumfliegendem Weltraumstaub. Eingebautes Trinksystem und Klimaanlage inklusive.

Doch wenn keine Aussenmission ansteht, wird es auf der Raumstation deutlich entspannter: Die Astronaut*innen tragen dann Kleidung wie du und ich. Am besten praktisch, leicht und feuchtigkeitsregulierend. Einen Unterschied gibt es jedoch: Waschmaschinen sind im All Fehlanzeige, also wird getragen, bis es wirklich nicht mehr geht. Ein Shirt für drei Tage Sport, ein neues Arbeitsoutfit alle zehn Tage und Unterwäsche im Zwei-Tage-Takt. Duftend ist anders.

Auch hier auf der Erde setzen wir auf Kleidung mit Funktion: atmungsaktiv beim Sport, elastisch für das grosse Dehnen auf dem Sofa. Wenn das kein stilvoller Gleichstand mit der Raumstation-Garderobe ist. Nur dass wir unsere Socken häufiger wechseln. Hoffentlich.

Fazit: Houston, wir haben dieselben Probleme

Ob im All oder auf der Erde – unsere Lebensrealität ist manchmal gar nicht so verschieden wie gedacht. Wir tappen durch künstliches Licht, sitzen bewegungslos vor Bildschirmen, trinken unsere Mahlzeiten aus Flaschen und tragen Funktionskleidung, als stünde der nächste Spacewalk bevor.

Aber um zum Abschluss doch noch mal kurz ernster zu werden: Natürlich ist das Leben im Weltall nicht dasselbe wie auf der Erde. Ein Blick nach oben lohnt sich trotzdem; was für Astronaut*innen lebenswichtig ist, kann auch uns helfen, gesünder, effizienter oder einfach etwas bewusster durch den Alltag zu schweben. Manchmal reicht schon ein kleiner Schritt – sei es zu mehr Bewegung, besserem Schlaf oder weniger Bildschirmzeit.

Produkte fürs Leben wie im Weltall

    Quelle Titelbild: Unsplash | Vinay Tryambake

    Eliane Lee

    Content Marketing Manager

    Ich liebe es, in andere Welten einzutauchen, sei es durch spannende Geschichten, mit Reisen in ferne Länder und Kulturen oder in meinem eigenen kleinen Garten – ich bin immer auf Entdeckungsreise. Und wenn es Zeit wird, die Seele baumeln zu lassen, findet ihr mich auf der Yogamatte oder mit einem guten Buch in der Hand.

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