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Espressozubereitung mit einer Siebträgermaschine und Espresso-Spezialitäten

28.03.2022

Espresso zuzubereiten ist eine Kunst, und die Siebträgermaschine ermöglicht die professionellste Variante. Um Ihren Lieblings-Espresso zuzubereiten, empfehlen wir, mit Dosierung, Mahlgrad und Wassertemperatur zu experimentieren. Wie das gelingt, zeigen wir Ihnen hier und stellen gleich weitere Kaffeespezialitäten mit Espresso vor.

Der perfekte Espresso mit der Siebträgermaschine

Namensgebend für die Siebträgermaschine ist das Sieb, in das der gemahlene Kaffee eingefüllt und mit einem Tamper festgedrückt wird. Hier sind Individualität und Experimentierfreude gefragt, wenn es um Mahlgrad, Wassermenge und Durchlaufzeit geht. Mit einer Siebträgermaschine sind Sie auf dem Weg zum eigenen Barista. Die Entscheidung, ob Ihr Espresso milder oder bitterer, schwächer oder stärker sein soll, aus Kaffee- oder Espressobohnen stammt, liegt ganz bei Ihrem individuellen Geschmack.

Eckdaten für einen Espresso 

Ein Tipp vorweg: Für die ersten Versuche an einer Siebträgermaschine empfiehlt es sich genau zu notieren, welche Einstellungen Sie bei welchen Kaffeebohnen gemacht haben und wie das Ergebnis war. So können Sie beim nächsten Mal genau nachvollziehen, was Sie gemacht haben, und weiter experimentieren.

Unterschieden wird beim Siebträger, ob Sie nur einen Espresso (Single-shot) oder zwei Espressi (Double-shot) in einem Arbeitsgang zubereiten. Die Eckdaten können individuell und je nach Kaffeebohnen variieren.

  • Single-shot: 10,8 bis 11,5g gemahlenen Kaffee
  • Double-shot: 18,5 bis 22g gemahlenen Kaffee

  • Brühzeit 25 - 35 Sek

  • Wassertemperatur 88 - 94° C

  • Wasserdruck 9 bar

Beim Ristretto wird nur die Hälfte der Wassermenge des Espresso benötigt. Die Bohnen werden etwas feiner gemahlen und die Durchlaufzeit ist entsprechend kürzer.

Die Wahl der Kaffeebohnen

Grundsätzlich werden für die Siebträgermaschine Espressobohnen mit dunkler Röstung genommen, die einen starken charakteristischen Geschmack mit ausgewogenem Aroma und feiner Säure haben. Beispielsweise wird für einen klassischen italienischen Espresso meist ein Blend aus 70% Arabica und 30% Robusta verwendet. Dies wird gemacht, um die komplexen Aromen des Arabica mit den sehr guten Crema-Eigenschaften des Robusta zu kombinieren. Es gibt aber auch Espressobohnen, welche zu 100% aus Robusta oder Arabica bestehen.

Eine Anleitung in 8 Schritten

  1. Eine Espressotasse mit heissem Wasser anwärmen oder auf den Tassenwärmer stellen
  2. Die Espressobohnen mahlen oder bereits gemahlenen Kaffee verwenden. Für einen Espresso werden ca. 10,8 bis 11,5g benötigt.

  3. Siebträger mit dem Kaffeemehl füllen und gleichmässig verteilen («leveln»).

  4. Den Kaffee mit einem Tamper leicht andrücken, so dass die Oberfläche eben und gleichmässig fest ist («tampern»).

  5. Zuerst Wasser aus der Brühgruppe lassen und spülen («flushen»), damit alle Wege vorgewärmt sind.

  6. Den Siebträger einhängen und die vorgewärmte Tasse unter den Siebträger stellen.

  7. Durchlauf (Extraktion) starten.

  8. Ein guter Espresso sollte in 25 bis 35 Sekunden durchgelaufen sein.

Ist der Espresso noch nicht ganz perfekt, ist er zu bitter, zu dünn oder zu stark?

Sie können folgendes ausprobieren:

  • Variieren Sie die Kaffeemenge von 11 bis 14g.
  • Verwenden Sie andere Kaffeebohnen: bspw. eine mildere oder auch eine dunklere Röstung.

  • Stellen Sie den Mahlgrad anders ein: Ist der Kaffee zu bitter-> stellen Sie das Mahlwerk gröber ein oder nehmen Sie weniger Kaffee. Ist der Kaffee zu dünn bzw. flach -> stellen Sie das Mahlwerk feiner ein oder nehmen Sie mehr Kaffee.

Espresso-Spezialitäten

Beim klassischen italienischen Cappuccino wird zuerst 1/3 der Cappuccino-Tasse mit Espresso und dann mit 2/3 aufgeschäumter cremiger Milch aufgefüllt. Dadurch setzt sich die Crema des Espressos schön auf dem Milchschaum ab. Die Cappuccino-Tasse fasst ungefähr 180 ml.

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Cappuccino

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Latte Macchiato

Der Latte Macchiato besteht aus warmer Milch und Milchschaum. Die Milch wird zuerst eingefüllt und langsam mit dem Espresso übergossen. So kommt es zu den klassischen 3 Schichten. Der klassische Latte Macchiato ist mit 360 ml viel grösser als der Cappuccino und ist im Geschmack deutlich weicher. 

Der österreichische «Verlängerte» oder der amerikanische «Americano» ist nichts weiter als ein Espresso, der mit heissem Wasser übergossen wird. Dadurch wird die Intensität des Espressos abgemildert, aber der Geschmack bleibt erhalten. Eine Orientierung für die Menge an heissem Wasser: Auf einen Espresso kommt dreimal so viel heisses Wasser. 


Tipp: Wichtig dabei ist die Reihenfolge beim Einfüllen. Zuerst das heisse Wasser und dann der Espresso. So kommt eine schöne Crema zustande und der Kaffee wird nicht bitter.

Variante Cold Brew: Im Sommer auch gekühlt mit Eiswürfeln, einem Schuss Milch und etwas Zucker geniessen.

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Americano

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Iced Americano

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Espresso Macchiato

Beim Espresso Macchiato kommt auf den Espresso ein Klecks Milchschaum. Es dürfen nicht mehr als 2-3 Teelöffel Schaum sein, so dass es immer noch mehr Espresso als Milchschaum in der Tasse hat. Der Fettanteil der Milch unterstreicht die Aromen des Espressos. 

Die spanische Variante zum Espresso Macchiato ist ein Espresso Cortado. Bei der Zubereitung wird zunächst ein Espresso gebrüht und dieser dann im Verhältnis 1:1 mit heisser aufgeschäumter Milch verlängert. Serviert wird ein Café Cortado in einem Glas, das etwas kleiner ist als die Cappuccino Tasse. 

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Espresso Cortado

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Flat Whites

Es ist üblich, Flat Whites in einem Glas oder einem kleinen Becher anzubieten. Die Portionsgrösse eines Flat White sollte etwa 200 ml betragen. Er wird immer mit zwei Espresso zubereitet, dies verleiht ihm einen kräftigen Kaffeegeschmack. Der Flat White wird mit leicht aufgeschäumter Milch angerichtet und häufig für Latte Art verwendet.

Wem der klassische Cappuccino oder Latte Macchiato gut schmeckt, aber diesen schon zu oft getrunken hat, der sollte sich mal an der umgekehrten Variante versuchen: dem Fluffy Coffee, auch Dalgona Kaffee genannt. Hier wird statt der Milch der Espresso aufgeschäumt.

Anleitung: Den Espresso mit 5-6 Teelöffel Zucker in ein Schälchen geben. Mit einem Handrührgerät so lange schlagen, bis eine cremige, feste Masse entsteht. Milch aufwärmen und in Kaffeegläser giessen, sodass sie zu ⅔ gefüllt sind.  Die Kaffeecreme auf der warmen Milch drapieren.

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Fluffy Coffee oder Dalgona Kaffee

Hilfreiche Tipps für die Kaffeezubereitung

  • Verwenden Sie frisches Wasser und nehmen Sie, wenn nötig, einen Brita-Filter gegen Kalk. Das macht nicht nur das Wasser weicher, sondern auch den Kaffee geschmackvoller.
  • Es lohnt sich, in ein gutes Mahlwerk für Kaffeebohnen zu investieren. Der Mahlgrad hat einen wesentlichen Einfluss auf den Geschmack des Kaffees. Bspw. für einen Espresso ist der Mahlgrad gröber als für einen Filterkaffee. So können sich die Aromen im Kaffee besser entfalten.

  • Eine Kaffeewaage eignet sich, um konstante Ergebnisse zu erhalten, indem Sie immer die gleiche Menge an Kaffee nehmen.

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