Brack Logo

Fast & Fingers: Wie schnell kannst du tippen?

04.08.2025

Im Hochleistungssport glänzen Athletinnen und Athleten mit graziösem Eiskunstlauf, herausragender Schwimmtechnik und leichtfüssigen Turnvorstellungen. In den Grossraumbüros hingegen tobt derweil ein ganz anderer Wettkampf – leise, nahezu schweissfrei, aber nicht weniger erbarmungslos. Die Disziplin? Tastatur-Akrobatik. Die Teilnehmenden? Bürogummis.

Na gut, vielleicht ist das ein klein wenig 🤏 übertrieben. Aber im Grunde ist es doch so: Spätestens dann, wenn du im Meeting Protokoll führen musst, wirst du dir deiner Tippgeschwindigkeit schmerzlich bewusst. Die Worte rasen, die Köpfe nicken, die Themen springen – und du? Du kämpfst noch verzweifelt gegen Caps Lock und suchst nach dem vermeintlich verlorenen At-Zeichen. (Pssst… es ist auf der Zwei.) Kaum musst du vor versammelter Mannschaft tippen, mit dutzenden Augenpaaren auf den Bildschirm gerichtet, verkrampfen sich deine Finger und verfehlen eine Taste nach der anderen. Ein Augenblick, in dem du dich Schimpansen verbundener fühlst denn je. Ein Augenblick, den wir verhindern müssen.

Doch wie steht es aktuell überhaupt um dein Tempo? Wie gut bist du im Rennen gegen die Tastatur? Und vor allem: Wie kannst du schneller werden?

WPM als Schiedsrichter

Wenn es darum geht, deine Tippgeschwindigkeit zu messen, führt kein Weg an diesem Wert vorbei. WPM; Wörter pro Minute. Diese kleine, unscheinbare Kennzahl ist in Wahrheit gnadenlose Schiedsrichterin und strenge Trainerin zugleich. Sie zählt, wie viele Wörter du pro Minute (korrekt) abtippst – akribisch, penibel und auf die Sekunde genau. Und dann? Dann konfrontiert sie dich mit den Fakten, schwarz auf weiss. Sie reduziert deine typografische Glanzleistung auf eine einzige Zahl; ernüchternd, und manchmal niederschmetternd. Und doch musst du dich ihr stellen. Im Büro geben schliesslich nicht die Radiolieder, sondern die Tippgeräusche den Takt an.

Der Durchschnitt liegt bei um die 40 WPM, mit 45 WPM würdest du dich also schon mal gut in den Tippwahnsinn des Grossraumbüros fügen. Wenn du mit deiner Geschwindigkeit jedoch herausstechen und nicht nur gemütlich auf der Tastatur flanieren möchtest, solltest du die 60er-Marke anvisieren. Mit über 80 WPM bist du bereits mit Formel-1-Fingern unterwegs, mit über 100 hingegen stellst du den Endgegner in praktisch jedem Büro dar.

0-19Was soll ich sagen: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
20-39Es braucht nicht mehr viel, bis du dich zum Schnitt zählen kannst.
40-59Damit gehörst du zum Schnitt und bist Büro-kompatibel.
60-79Oho, nicht schlecht – du bist den meisten überlegen.
80-100Beim Tempotippen kann dir keiner mehr so schnell was vormachen.
100+Wow, du kannst dich zu den obersten 1 % zählen!
217Gratuliere, du hast soeben einen neuen Weltrekord aufgestellt.

 

Wenn du nicht allzu oft mit der Tastatur hantierst, ist es übrigens ganz normal, dass der Wert unter 40 liegt. Lass dich davon also auf keinen Fall verunsichern. Das ist reine Übungssache. Solltest du schneller werden wollen, wirst du das mit der richtigen Technik (Zehnfingersystem) und genug Übung ganz sicher schaffen.

Der Weltrekord: Schnell, schneller, 216 WPM

Der offizielle Weltrekord im Schnelltippen wurde bereits 1946 aufgestellt: 216 Wörter pro Minute, erzielt von Stella Pajunas auf einer IBM-Elektroschreibmaschine. Im Netz schweben inzwischen auch wesentlich höhere Werte. Diese sind jedoch inoffiziell und wahrscheinlich unter begünstigten Bedingungen erreicht worden.

Wie schnell haust du auf die Tasten?

Wenn du deine Tippgeschwindigkeit schnell und einfach messen möchtest, kann ich dir monkeytype.com ans Herz legen. Dort kannst du das Design anpassen, die Sprache einstellen, Zitate als Ausgangslage sowie deren Länge wählen und einfach drauflos tippen. Ich bevorzuge das Design «iceberg dark» und verwende folgende Einstellungen:

Blog-2025-duy-monkeytype-einstellungen.png
«Quote» für Ziate und «long» für lange Textausschnitte. Quelle: Duygu Özdemir | Screenshot Monkeytype

Blog-2025-duy-monkeytype-sprache.png
«Swiss german» für das schweizerische Hochdeutsch ohne Eszett. Quelle: Duygu Özdemir | Screenshot Monkeytype

Als ich meine Tippgeschwindigkeit vor einigen Jahren zum ersten Mal gemessen hatte, lag diese leicht über 40 WPM. Ich war der Schnitt vom Schnitt – der Inbegriff von Durchschnitt. Und ich war stolz darauf, denn ich hatte bei meinem willkürlichen, hyperflexiblen 3-bis-5-Finger-System eigentlich Schlimmeres erwartet. Trotzdem nur mässig glanzvoll, die Leistung; schliesslich schrieb ich schon damals sehr oft und gerne, und ich hatte mich beim Tippen ordentlich ins Zeug gelegt. Na ja, Shift happens.

Mittlerweile bewege ich mich zwischen 60 und 70 WPM, hin und wieder knacke ich aber auch die 80er-Marke:

Blog-2025-duy-monkeytype-ergebnisse.jpg
Wenn ich in Schwung komme, erziele ich über 80 WPM. Quelle: Duygu Özdemir | Screenshot Monkeytype

Wie ich das geschafft habe? Ein Job als Redakteurin bei Brack und eine Menge Koffei- ich meine natürlich: und das ebenso geliebte wie geächtete 10-Finger-System. Tatsächlich habe ich mir dieses erst vor ein paar Jahren angewöhnt und regelmässig mit Monkeytype geübt. Jetzt gleiten meine Finger deutlich schneller und treffsicherer über die Tasten. Ein richtiges Erfolgserlebnis.

Wort für Wort zur Tastengottheit: So wirst du schneller

Du willst schneller tippen? Lasse deinen Worten Ta(s)ten folgen. Der Schlüssel ist Übung, Übung, Übung. Und lass dir eins gesagt sein: Mit drei bis fünf Fingern im Einsatz kommst du nicht weit. Für den steinigen oder eher tastigen Weg zum Schnelltippenden brauchst du…

  • Das 10-Finger-System: Übe es zunächst auf Webseiten wie Tipp10, Edclub oder Keybr, die es dir Schritt für Schritt beibringen. Wenn du es im Grunde schon beherrschst und dich nur daran gewöhnen musst, wie es bei mir der Fall war, dann kannst du wie ich Monkeytype nutzen.
  • Regelmässiges Training: Tippe täglich mindestens zehn Minuten mit dem 10-Finger-System. Binde es schrittweise in deinen Alltag ein, indem du beispielsweise deine Mails damit verfasst. Vermeide es, auf alte Gewohnheiten auszuweichen, weil du mit diesen im Moment noch schneller bist – das wird sich schon früh genug ändern.
  • Geduld mit dir selbst: Schnelltippen lernst du nicht von heute auf morgen. Setze dir kleine, realistische Ziele als Meilensteine und freue dich über deine Erfolge.
  • Und optional: Kontrollierte Wut, etwas Koffein sowie die lebhafte Vorstellung, dass die Tastatur in Flammen steht (und du dich beeilen musst, um dir nicht die Finger zu verbrennen).

Motivierendes GIF: Hau einfach auf die Tasten.
Wenn du regelmässig übst, wirst du schon innert weniger Wochen oder Monaten merklich an Tempo zulegen. Hau einfach auf die Tasten. Quelle eingebettetes Gif: GIPHY

Na dann mal los: Enter ist das Tor, und du bist Stürmer:in

Die Umgewöhnung mag anfangs mühsam sein, doch sie lohnt sich auf lange Sicht. Mit etwas Disziplin, täglicher Übung und Geduld wird deine Tippgeschwindigkeit ganz automatisch steigen. Denk daran, dass auch Schnelltipper:innen einmal klein angefangen haben, und dass jeder Tastendruck dich besser macht. Jetzt ist der richtige Augenblick, um mutig und ungehalten drauflos zu tippen. Vergiss jedoch nicht, dass auch die Tastatur eine wesentliche Rolle spielt. Ich beispielsweise kann auf flachen Tastaturen viel besser tippen als auf mechanischen – besonders dann, wenn die Tasten nahe beieinanderliegen. Letzten Endes ist aber natürlich auch das Gewöhnungssache.

Quelle Titelbild: Sora AI

Duygu Özdemir

Content Marketing Managerin

Wenn ich mal nicht gerade damit beschäftigt bin, meiner literarisch-kreativen Ader freien Lauf zu lassen, stecke ich höchstwahrscheinlich in einem Netflix-Marathon fest («Nur noch eine Folge!»), unterhalte ich mich angeregt über die verschiedensten Themen, lese ein gutes Buch oder fordere mich selbst mit einem neuen Hobby heraus. Meine Wissbegierde kennt keine Grenzen, und hier habe ich die Möglichkeit, sie auszuleben und mit anderen zu teilen.

Alle Beiträge der Autorin anzeigenicon/arrowRight
,
FacebookLinkedinRedditXWhatsapp