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Windows 10 – diese Dinge wurden nie behoben oder eingeführt

20.08.2025

Am 30. September 2014 präsentierte Microsoft Windows 10 – ein Betriebssystem, das vieles besser machen wollte als seine Vorgänger, und vieles richtig gemacht hat. Im Oktober dieses Jahr, über ein Jahrzehnt später, steht sein Ende bevor. Der offizielle Support läuft aus. Windows 11 übernimmt. Ehe sich das Kapitel schliesst, werfen wir einen letzten Blick zurück: Welche Schwächen blieben ungelöst? Und welche Funktionen wurden angekündigt oder gewünscht, jedoch nie eingeführt?

Der Vorhang für Windows 10 senkt sich allmählich, und die Bühne wird frei für Windows 11. Bevor nun auch die letzten Nutzer:innen auf Windows 11 umsteigen, sehen wir uns mal an, welche Altlasten Windows 10 mit sich begräbt – oder seinem Nachkommen vermacht.

Der berüchtigte Error 0x80070643

Beim «Error 0x80070643» handelt es sich um eine verbreitete Fehlfunktion im Update-Prozess. Sie kann beispielsweise bei einem Windows-Update oder bei der Installation einer Microsoft-Software auftreten und ist besonders bekannt im Zusammenhang mit der «Windows Recovery Environment (WinRE)»-Partition.

Der Fehler betrifft das WinRE-Update KB5057589 bei den Versionen 21H2 und 22H2 sowie KB5057588 unter dem Windows Server 2022. Er plagte Windows 10 über ein ganzes Jahr hinweg – automatisch behoben werden konnte er jedoch nicht. Erst umgingen die Nutzer:innen den Fehler manuell, dann jedoch meldete sich Microsoft zu Wort: Die Fehleranzeige sei nicht korrekt und habe keine Auswirkungen auf das Update oder die Gerätefunktionalität. Sie kann getrost ignoriert werden. Beim Update KB5063523 sowie allen nachfolgenden Updates käme sie nicht vor.

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Glücklicherweise wird uns besagter Anzeigefehler nicht mehr heimsuchen. Quelle: Adobe Stock | 445449096

Integration Systemsteuerung in Einstellungen

Die gute alte Systemsteuerung – wer kennt sie nicht? Bereits 2015 stellten zwei hochrangige Microsoft-Mitarbeiter in Aussicht, sie zugunsten der modernen Einstellungen-App abzuschaffen. Ziel ist es, doppelte Funktionen zu vermeiden, die Codebasis zu verschlanken und die Bedienung zu vereinheitlichen. Über die Jahre wurden zahlreiche Menüs und Werkzeuge migriert, doch einige tieferliegende Systemeinstellungen sind bis heute nur über die Systemsteuerung erreichbar. Microsoft selbst empfiehlt, wann immer möglich die Einstellungen-App der Systemsteuerung vorzuziehen. Eine offizielle Ansage seitens Microsofts, ob und wann das klassische Bedienfeld endgültig verschwindet, fehlt bis heute. Im Status quo existieren in Windows 11 beide Oberflächen weiterhin nebeneinander.

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Die Systemsteuerung ist bei Windows 11 immer noch separat. Quelle: Duygu Özdemir | Screenshot Systemsteuerung Windows 11

Tabs für den Explorer

Ein Feature, das viele Windows-10-Nutzer:innen seit Jahren schmerzlich missen: Tabs im Windows Explorer – ähnlich wie in Webbrowsern. Gerade im Büro, wo unzählige Fenster offen herumschwirren, während eine Aufgabe nach der anderen angegangen wird, stellen sich diese als überaus praktisch heraus. Richtig; denn in Windows 11 sind Tabs im Datei-Explorer schon lange offiziell integriert und ermöglichen ein deutlich übersichtlicheres Arbeiten mit mehreren Ordnern in einem einzigen Fenster. Microsoft hat diese Funktion zunächst in Insider-Builds getestet und schrittweise für alle Nutzer:innen ausgerollt. In Windows 10 hingegen wurde dieses Feature nie eingeführt.

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Glücklicherweise bietet Windows 11 Tabs im Explorer. Quelle: Duygu Özdemir | Screenshot Explorer

Ungebrochene Tendenz zu Bing

Die Frage nach der meistgenutzten Suchmaschine der Schweiz lässt sich überaus einfach beantworten: 2024 sind schliesslich 88.93 % aller Seitenaufrufe über Google erfolgt. Nichtsdestotrotz hält Microsoft an Bing als Standard für Edge und Windows-Search fest. Die Suchmaschine wurde am 2. Juni 2009 von Microsoft eingeführt und ersetzt seither ihren Vorgänger «Live Search». Bing mag nett sein, Google hat sich indessen jedoch in den Herzen der Nutzer:innen etabliert und sticht mit seiner Suchqualität hervor. Viele wechseln deshalb direkt die Standard-Suchmaschine oder gar gleich den ganzen Browser, um Google als ihre bevorzugte Suchoption zu nutzen.

Microsoft setzt weiterhin auf Bing, doch die ungebrochene Dominanz von Google zeigt, wie schwer es ist, den Suchmaschinen-Thron zu besteigen.

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Auch in Windows 11 dominiert Bing, sofern die Einstellungen nicht angepasst werden. Quelle: Duygu Özdemir | Screenshot Microsoft Bing

Timeline-Gerätesynchronisation

Eine ambitionierte Funktion von Windows 10 war die sogenannte «Timeline»: Ein Feature, das Aktivitäten zwischen verschiedenen Geräten nahtlos synchronisiert. So sollten Nutzer:innen ihre Arbeit – etwa geöffnete Dokumente oder besuchte Webseiten – auf einem Gerät starten und auf einem anderen fortsetzen können. Das sollte einen ununterbrochenen Arbeitsfluss schaffen. Microsoft hat die geräteübergreifende Synchronisation jedoch schrittweise zurückgefahren, angefangen im Januar 2024. Die Funktion existiert nur noch lokal auf Windows 10, während Windows 11 sie komplett vermissen lässt. Damit ist die einst vielversprechende Vision der Timeline-Gerätesynchronisation heute faktisch Geschichte.

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In Windows 11 fehlt die Timeline komplett – auch lokal. Quelle: Adobe Stock | 1597328269

Uneinheitliches UX/UI-Design

Das «Fluent Design System» von Microsoft verspricht, Windows ein modernes, einheitliches und ansprechendes Nutzererlebnis zu verleihen. Laut Microsoft soll es für Konsistenz, Qualität und Microsoft-weite Plattformkohärenz sorgen. Eingeführt wurde es 2017, das Projekt ist aber selbst heute mit Windows 11 noch im Gange. Seit Windows 10 wurden viele Meilensteine erreicht und die Konsistenz steht an ihrem bisherigen Höhepunkt. Nichtsdestotrotz brauchen User:innen nicht lange zu suchen, um auf uneinheitliche Elemente im UX- und UI-Design zu stossen – nicht zuletzt die Systemsteuerung und andere veraltete Fenster beim tieferen Blick in das Betriebssystem.

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Das Design ist in Windows 11 weitgehend einheitlich, weist aber immer noch kleinere Inkonsistenzen auf. Quelle: Windows | Unsplash

Und jetzt? Bühne frei für Windows 11

Mit dem Support-Ende von Windows 10 rückt Windows 11 endgültig in den Fokus. Das neue Betriebssystem bringt viele lange vermisste Funktionen, eine beinahe nahtlose KI-Integration und ein moderneres Design mit. Nachfolgeversionen werden gewiss nicht von allen Seiten mit offenen Armen empfangen, und doch ist der Umstieg zentral: Schliesslich bekommt Windows 10 ab dem 14. Oktober dieses Jahr nicht nur keine Funktionsupdates, sondern auch keine Sicherheitsupdates mehr.

 

Quelle Titelbild: Unsplash | Mohammadreza alidoost

Duygu Özdemir

Content Marketing Managerin

Wenn ich mal nicht gerade damit beschäftigt bin, meiner literarisch-kreativen Ader freien Lauf zu lassen, stecke ich höchstwahrscheinlich in einem Netflix-Marathon fest («Nur noch eine Folge!»), unterhalte ich mich angeregt über die verschiedensten Themen, lese ein gutes Buch oder fordere mich selbst mit einem neuen Hobby heraus. Meine Wissbegierde kennt keine Grenzen, und hier habe ich die Möglichkeit, sie auszuleben und mit anderen zu teilen.

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