
Surface Laptop 13" im Test: Schlanker Alltagsbegleiter mit starkem Akku
Ein neuer «Copilot+ PC» ist seit Juni auf dem Markt, und gemäss Microsoft der leichteste und dünnste bis anhin: das Surface 13 Inch. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein unmissverständlicher Teil der Laptop-7-Reihe – ein edles, kompaktes Design, leicht und handlich. Die technischen Daten sprechen jedoch eher für einen kleinen Bruder, mit klarer Ausrichtung auf Alltag und Mobilität. Du möchtest wissen, was er auf dem Kasten hat? Ich habe ihn auf die Probe gestellt.
Nebst dem Surface 13.8" und dem Surface 15" ist mittlerweile auch ein kleineres Gerät mit 13" auf dem Markt. Es scheint sich nahtlos in die Reihe zu fügen – nach genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass es sich massgeblich in seinen Spezifikationen unterscheidet. Tatsächlich ist der Surface 13" ein technisch eigenständiges Gerät; seinen beiden Mitstreitern unterlegen, dafür jedoch preislich günstiger angesetzt. Was er alles zu bieten hat? Finde es hier heraus.
Der Surface Laptop 13" ist einmal mit 256 GB und einmal mit 512 GB erhältlich. In diesem Beitrag wird ausschliesslich das Gerät mit 256 GB für den Privatgebraucht getestet.
Lieferumfang und Ersteindruck: Überzeugt, bis auf kleinere Abstriche
Dass das Gerät qualitativ hochwertig verarbeitet ist, fiel mir bereits beim Unboxing ins Auge: Visuell wirken sowohl die Verpackung als auch das Notebook selbst auf eine moderne Weise schlicht und edel. Etwas verwirrt hat mich der Umstand, dass kein Netzteil aufzufinden war – bei anderen, vorangehenden Modellen wie dem Surface Pro 11 und Pro 7 ist das schliesslich anders.
Das Surface 13" kommt in einem schicken weissen Karton mit dem Microsoft-Fenster daher. Das Paket ist sehr leicht. Quelle: Duygu Özdemir | Brack.Alltron
Ähnlich wie bei Smartphones verzichtet Microsoft hier auf das zugehörige Ladegerät. Wer sich das gute Stück bestellt, sollte also gleich auch das passende Netzteil in den Warenkorb legen. Bei der Auswahl ist allerdings etwas Vorsicht geboten, denn anders als das 13.8" und das 15" verfügt das 13" über keinen Surface-Connect-Anschluss. Er benötigt ein USB-C-Netzteil. Der Vorteil daran: Viele haben ein solches bereits zuhause. Auch ich hatte das Glück, das USB-C-Ladegerät meines Arbeitslaptops herumliegen zu haben.
Einmal aufgeklappt kommt die kompakte Tastatur zum Vorschein. Auch hier wirkt alles gut verarbeitet; das Mousepad ist mittig und sitzt gut, die Tastatur fügt sich wunderbar ins Gehäuse. Allerdings fällt die starke Spiegelung des Touch-Displays auf.
Das Display ist glatt und glänzend – ein deutlicher Unterschied zu den matten, entspiegelten Bildschirmen meiner bisherigen Geräte. Die Oberfläche wirkt wie die eines Tablets oder eines Smartphones; wenn der Laptop ausgeschaltet ist, kann ich mich klar darin erkennen. Das sind schlechte Neuigkeiten für all jene, die gerne im Dunkelmodus browsen (wie ich).
Design und Haptik: Schönes und leichtes Gehäuse
Mit einem Gewicht von 1.22 kg ist der Laptop sehr leicht, und mit den Abmessungen 256 x 214 x 16 mm dürfte er in handelsüblichen Alltags-Handtaschen gut Platz finden. Das Gehäuse besteht hauptsächlich aus Aluminium, bei unserem Testprodukt in der Farbe Platin. Das Microsoft-Logo ist zentral auf dem Deckel angebracht und verhält sich wie ein Spiegel. Insgesamt sehr schick. Das Gerät wirkt elegant, aber nicht zerbrechlich.
Bei den Anschlüssen hat sich Microsoft auf das Wichtigste begrenzt. Mir persönlich fehlt ein HDMI- oder DisplayPort-Anschluss. Wer den Laptop mit seinem Bildschirm verbinden möchte, braucht dafür entweder einen entsprechenden Adapter oder eine passende Dockingstation.
Der gute Ersteindruck der Tastatur trügt nicht; denn das Tippgefühl ist angenehm – leise, mit gutem Hub und klar definiertem Druckpunkt. Etwas Eingewöhnung verlangt nur die schmal geratene Enter-Taste. Der Power-Button fungiert gelichzeitig als Fingerabdrucksensor und ermöglicht ein schnelles, bequemes Entsperren. Hinter der Taste mit dem Sonnenuntergang (F5) verbirgt sich die Tastaturbeleuchtung, die sich in drei Stufen regulieren lässt. Das Mousepad ist grosszügig dimensioniert, reagiert exakt und unterstützt zuverlässig.
Wie es sich für einen Copilot+ PC gehört, verfügt die Tastatur über eine eigene Taste für den Microsoft-Copilot und erlaubt so den direkten Zugriff auf die KI-Funktionen, ohne Umwege.
Copilot+ PCs: Wenn KI und Betriebssystem zusammenarbeiten
Aufgestartet erwartet mich als erstes der Desktop mit dem klassischen lebendigen Hintergrundbild der Copilot+ PCs. Der Copilot ist in der Taskleiste integriert. Und nicht nur dort: Sowohl von Edge als auch von den Office-Anwendungen aus kann direkt auf ihn zugegriffen werden. KI unterstützt wo immer nötig. Sie ist sofort einsatzbereit und so sauber und nahtlos integriert, dass sie sich perfekt ins System einfügt.
In unserem Testbericht zum Pro 11 und Pro 7 haben wir die KI bereits etwas ausgereizt. In diesem Test widme ich mich der Funktion «Summarize» und dem Copiloten als Unterstützer im Edge-Browser. Mit wenigen Klicks fasst er ganze Artikel und Videos zusammen, beantwortet deine Fragen und steht dir unterstützend zur Seite. Die Angaben sind jedoch – wie üblich bei KIs – ohne Gewähr.
Hier habe ich den Competec-Wikipedia-Artikel zusammenfassen lassen. Der Copilot arbeitet schnell und ohne Umschweife – ich konnte den Befehl einfach anwählen und musste selbst nicht tippen. Quelle: Duygu Özdemir | Brack.Alltron
Technische Daten
Modell | Surface 13" |
Gerätetyp | Clamshell (Notebook mit fest verbundener Tastatur) |
Prozessor | Snapdragon X Plus (8-Kern) |
NPU | Qualcomm Hexagon (45 TOPs) |
Architektur | ARM |
Kühlung | Aktiv (Lüfter) |
Arbeitsspeicher | 16 GB LPDDR5x-RAM (oder 24 GB nur für Business-Versionen) |
Massenspeicher | 256 GB oder 512 GB UFS (oder 1TB SSD nur für Business-Versionen) |
Display |
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Akkulaufzeit | Bis zu 23 Stunden |
Sicherheit | Microsoft Pluton TPM 2.0 |
Kamera | FHD-Frontkamera (1080p) |
Kamera-Zusatzfunktionen | KI-basierte Features (Auto-Framing, Eye-Contact, kreative Filter, Portrait-Unschärfe und -Beleuchtung, Voice Focus) |
Anschlüsse |
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Wireless | Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4 |
Betriebssystem | Windows 11 Home oder Windows 11 Pro (nur Business-Versionen) |
Erhältliche Farben | Ozean, Violett, Platin |
Beim Prozessor handelt es sich um ein Snapdragon X Plus mit acht Kernen und einem Takt von 3.30 GHz. Obwohl CPUs mit ARM-Architektur lange nur bei Smartphones und Tablets verbreitet waren, haben sie mit der Zeit auch den Weg in alltagstaugliche Notebooks gefunden, wie in diesem Fall ebenso. Was die Leistung anbelangt: Für das, wofür dieses Surface ausgelegt ist – nämlich Alltag, Studium, Browsing, YouTube – ist der Prozessor ziemlich leistungsstark. Bei professioneller Video- und Grafikbearbeitung oder anspruchsvollem Gaming würde er jedoch schnell an seine Grenzen stossen. Dafür ist er schlichtweg nicht vorgesehen. Ähnliches gilt auch für die GPU: Für Office, 4K-Videowiedergaben, Videoanrufe, Browser- oder Android-basierte Spiele sowie einfache Bildbearbeitung (beispielsweise mit Canva) reicht sie allemal. Mehr liegt nicht drin, doch mehr braucht sie auch nicht zu können. Dieses Gerät setzt auf Effizienz und lange Akkulaufzeiten, und dafür ist die Leistung solide.
In Sachen Programme ist noch wichtig zu erwähnen, dass die native Software-Unterstützung für diese Art von CPU noch (!) eingeschränkt ist. Nicht alle Programme sind mit ARM kompatibel oder bieten eine ARM-Version; manche müssen emuliert werden, das eine oder andere könnte auch wegfallen. Für aktuelle und häufig genutzte Programme ist die Unterstützung jedoch gut ausgebaut, und viele Entwickler:innen veröffentlichen mittlerweile gezielt ARM-Versionen ihrer Programme.
Prozessorleistung und Temperatur: Ausreichend, aber bei Auslastung zu heiss
Bei alltäglicher Nutzung bewegt sich die Prozessortemperatur um die 46 und 48 Grad und ist damit absolut unbedenklich. Als nagelneuer Laptop läuft er bei mir aber auch mit nahezu minimaler Hintergrundlast – sobald weitere Programme und Prozesse hinzukommen, würden es ein paar Grad mehr werden. Beim Betrieb ist der Laptop lautlos; so sehr, dass ich anfangs dachte, er wäre passiv gekühlt.
Sehen wir uns mal an, was passiert, wenn wir dem Laptop ein bisschen (sehr) einheizen. Dafür habe ich den Energiestatus einmal auf «Beste Leistung» gestellt, um möglichst viel aus dem Prozessor herauszuholen, und beim zweiten Testlauf die Standardeinstellung «Ausbalanciert» gewählt. Cinebench (ARM-Version) hat das Surface an seine Grenzen getrieben. Während der Tests blieb der Laptop angeschlossen. Die Ergebnisse fielen nicht aus dem Rahmen; der Laptop erfüllt, was er verspricht.
Währenddessen habe ich die Taktrate und die CPU-Temperatur messen lassen.
Sensor-Werte während Multi-Core-Test «Beste Leistung»
Die Taktrate sprang auf 3.2 GHz und blieb nahezu durchgehend stabil. Weniger rosig steht es um die Temperaturwerte: Während des Multi-Core-Tests hat der Laptop hörbar gelüftet, bewegte sich mit rund 95 Grad jedoch trotzdem konstant an ihrer thermischen Obergrenze. Viele CPUs hätten spätestens bei 85 Grad gedrosselt. Obwohl nach 14 Minuten beim Takt eine Drosselung sichtbar ist, bleibt der Temperaturwert bei über 90 Grad.
Die Kern-Taktrate verläuft für lange Zeit linear, eine Drosselung wird erst gegen Ende sichtbar. Die Werte sind dem HWiNFO-Log entnommen. Quelle: Duygu Özdemir | Brack.Alltron
Da mich die Temperaturwerte überrascht hatten, habe ich den Test ein zweites Mal durchgeführt und dabei ein anderes Programm zur Temperaturmessung herangezogen – und zwar eines, das spezifisch auf ARM ausgelegt ist. Doch es gibt keinen Zweifel: Der Surface 13" ist bei voller Auslastung definitiv ein kleiner Hitzkopf.
Auch hier hat er fleissig und hörbar gelüftet, konnte die Temperatur aber nicht senken. Das Gerät ist nicht passiv gekühlt; der Luftausgang befindet sich in der Schanierleiste hinten. So oder so sollte es vermieden werden, die CPU mehr auszulasten als nötig. Genauso, wie auf den Energiestatus «Beste Leistung» verzichtet werden sollte.
Sensor-Werte während Multi-Core-Test «Ausbalanciert»
Hier ist schon mehr Throttling zu sehen. Die Taktrate springt nahezu direkt auf 3.2 Ghz, wird jedoch nach zwei Minuten mehrfach kurzzeitig gedrosselt, ehe sie nach sieben Minuten schliesslich herabgesetzt wird. Danach bewegt sie sich zwischen 2.2 und 2.6 GHz. Auch hier ist die Temperatur sehr hoch: Anfangs noch wie bei «Beste Leistung» um die 95 Grad, nach der Drosselung bewegt sie sich zwischen 79 und etwa 88 Grad. Das ist immer noch zu hoch.
Die Drosselung ist klar sichtbar – die Taktrate wird bereits nach sieben Minuten hinuntergesetzt. Quelle: Duygu Özdemir | Brack.Alltron
Beeindruckende Akkuleistung
Die Akkuleistung dieses Geräts wirkt eindrücklich; bis zu 23 Stunden soll der Akku halten. Da wollte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, den Akku ordentlich herauszufordern: Energiestatus wieder einmal auf «Beste Leistung», ein paar offene Tabs, ein YouTube-HD-Kaminvideo mit 24h Laufzeit – und während ich den Laptop einfach machen liess, verzeichnete BatteryInfoView die nötigen Logs. Der Akku hielt rund 14 Stunden durch, ehe der Laptop spät in der Nacht seinen Dienst einstellte. Damit hat der Laptop meine Erwartungen mehr als übertroffen. Die versprochenen «bis zu 23 h» sollten unter moderater Nutzung also möglich sein, schliesslich fordern HD-Online-Videos viel Akkukapazität. Bei einem lokalen Video wäre die Belastung deutlich geringer, bei einem der anderen beiden Energiestatus-Optionen ebenso – du könntest deinen nächsten Flug nach Thailand oder Amerika also problemlos mit einem Netflix-Marathon überbrücken.
Die Werte haben mich so überzeugt, dass ich mit Cinebench jeweils einen weiteren Multi-Core- und Single-Core-Test durchführen musste… diesmal ohne Stromzufuhr. Ich wollte sehen, wie viel Akku der Prozessor bei maximaler Auslastung im Energiestatus «Beste Leistung» frisst. Einfach als kleine Spielerei.
Der separate Multi-Core-Testlauf ohne Netzanschluss dauerte 19 Minuten und verbrauchte 21.8 Prozent. Quelle: Duygu Özdemir | Brack.Alltron
Solide Lese- und Schreibgeschwindigkeit
Die UFS liefert mit bis zu 3.840 MB/s Lesen und 3.200 MB/s Schreiben sehr schnelle Werte für ein Alltagsgerät. Auch die 4K-Zugriffe sind zügig genug, um das System flüssig und reaktionsschnell zu halten. Insgesamt passt die Speicherleistung gut zum Anspruch des Laptops als mobiler Begleiter für den alltäglichen Gebrauch – sie ist schnell genug, um keine spürbaren Verzögerungen zu erzeugen.
Fazit: Zuverlässiger Langläufer für den Alltag, aber hitzköpfig und teuer
Der Surface 13" überzeugt mit edlem Design, hochwertiger Verarbeitung und niedrigem Gewicht; perfekt für den mobilen Alltag. Besonders beeindruckend ist die Akkuleistung, die locker einen langen Arbeitstag oder Flug übersteht. Dank leiser Kühlung und flüssiger Bedienung eignet sich das Gerät hervorragend für Studium und multimedialen Konsum. Die integrierten KI-Funktionen machen den Alltag effizienter, ohne aufdringlich zu sein.
Bei hoher Auslastung zeigt der Laptop allerdings deutliche thermische Schwächen – und für anspruchsvolle Software oder professionelle Kreativarbeit fehlt es ihm an Kraft. Angesichts der eher einfachen technischen Ausstattung bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis kritisch zu betrachten, und die Namensgebung ist irreführend.
Wer aber ein stilvolles, ausdauerndes Gerät für den Alltag sucht, wird hier fündig.
Quelle Titelbild: Microsoft | Surface 13"
Content Marketing Managerin
Wenn ich mal nicht gerade damit beschäftigt bin, meiner literarisch-kreativen Ader freien Lauf zu lassen, stecke ich höchstwahrscheinlich in einem Netflix-Marathon fest («Nur noch eine Folge!»), unterhalte ich mich angeregt über die verschiedensten Themen, lese ein gutes Buch oder fordere mich selbst mit einem neuen Hobby heraus. Meine Wissbegierde kennt keine Grenzen, und hier habe ich die Möglichkeit, sie auszuleben und mit anderen zu teilen.
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