Brack Logo

Ich vs. die Schnecken in meinem Garten

27.05.2025

Gärtnern kann so schön sein – wären da nicht diese lästigen Schleimer im Garten. Schnecken haben meine Geduld (und meine Pflanzen) auf eine harte Probe gestellt. Was hilft wirklich gegen die ungebetenen Gäste? Ich habe es getestet.

Ein bisschen gärtnern, eigenes Gemüse ernten und geniessen – klingt herrlich entspannend, nicht? Das dachte ich mir auch. Doch dann kamen sie, die Schnecken.

Anfangs war ich noch friedlich gestimmt: «Ach, das ist Natur. Ein bisschen was dürfen sie ruhig knabbern.» Aber als von meinem knackigen Salat nur noch ein kleiner Stummel übrig war, wurde mir klar: Ich muss den schleimigen Gästen den Kampf ansagen.

So begann mein persönlicher Krieg gegen die Schnecken im Garten. Doch welche Taktik ist die beste?

Versuch 1: Abschreckung

Fangen wir zuerst sanft an, dachte ich – und setzte als Erstes auf Abschreckung. Laut Internet mögen Schnecken keine rauen Oberflächen. Klingt logisch. Wer will schon barfuss über Schmirgelpapier kriechen?

Sägemehl, Steinmehl, Holzasche oder Sand rund ums Gemüse soll helfen. Also zog ich meine Kreise aus Sand. Mein Garten sah zwar aus wie ein schlecht geplantes Zen-Beet, aber hey: die erste Nacht verlief erfolgreich – keine Schleimspuren, keine angeknabberten Blätter. Ich wähnte mich schon als Siegerin der ersten Schlacht, doch dann kam der Regen. Meine schöne Schutzschicht wurde weggespült und die Schnecken rollten den roten Teppich Richtung Salatbar aus 🥲.

Versuch 2: Morgenstund hat Gold im Mund

Schnecken sind vor allem nachts unterwegs. Die Lösung laut Gartenblogs: frühmorgens giessen. Denn abends bleiben die Flächen länger feucht und die Schnecken fühlen sich besonders wohl. Einziger Haken: Ich bin kein Morgenmensch. Vor der Arbeit noch im Halbschlaf mit der Giesskanne durch den Garten wandern? Horror! Diese Runde geht an die Schnecken.

blog-ele-ich-vs-schnecken-02.jpg
Von meiner Sonnenblume ist nicht mehr viel übrig. Quelle: Eliane Lee | Brack.Alltron

Versuch 3: Koffein

In meiner Recherche bin ich auf ein weiteres vielversprechendes Hausmittel gestossen: Kaffeesatz. Das enthaltene Koffein soll wie ein Nervengift wirken. Geringe Mengen halten die Schnecken vom Fressen ab, grosse Mengen können sogar tödlich sein.

Kaffeesatz kannte ich schon – allerdings als Katzenschreck. Der Duft soll die Vierbeiner abschrecken. Doch er hielt meine Nachbarskatze nicht davon ab, ihr Geschäft direkt neben meinen fast erntereifen Radieschen zu erledigen. Ein Punkt für die Schnecken – und die Katze. Nur ich ging leer aus.

Versuch 4: Hasta La Vista, Baby

Die sanfte Tour hat versagt, jetzt wird aufgerüstet. Es ist Zeit für gröberes Geschütz.

Die Bierfalle

Ein Klassiker unter den Schneckenfallen: Ein Becher oder Glas, halbvoll mit Bier, wird in der Erde versenkt. Der Geruch zieht Schnecken an – sie fallen hinein und ertrinken. Aber Achtung: Die Lockwirkung ist so stark, dass allenfalls auch Schnecken aus den Nachbargärten zum Saufgelage erscheinen. So wird die Verteidigungsstrategie schnell zum Bumerang. High Risk für ein paar nasse Schnecken? Nein danke.

Schneckenkörner

Ein weiteres bewährtes Mittel in der Schneckenbekämpfung sind Schneckenkörner. Ich setze auf die Bio-Variante mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat. Die ist nämlich ungefährlich für andere Tiere wie Katzen, Hunde und Igel.

Auf die Schnecken wirken die Körner tödlich. Allerdings musst du sie grosszügig ausstreuen, damit sie effektiv sind. Nach dem Fressen ziehen sich die Schnecken zurück und verenden dort. Ob's wirkt, sieht man also nicht sofort. Aber ich hatte den Eindruck, dass es ruhiger wurde in meinem Garten. Ein kleiner Etappensieg!

No-Go: Salz

Schnecken mit Salz bekämpfen – das ist keine Option. Die Schnecken trocknen aus und verenden so qualvoll. Dann besser mit einem Messer oder einer Schere zerschneiden. Sicher nicht jedermanns (bzw. jederfraus) Sache, aber wer mit Nacktschnecken kurzen Prozess machen will, sollte sich für diese Variante entscheiden.

icon/attention

Neben schädlichen Schneckenarten gibt es auch einige Nützlinge, die schützenswert sind. Zu ihnen zählen Häuschenschnecken, Weinbergschnecken und Tigerschnecken. Sie ernähren sich unter anderem von den Eiern anderer Schnecken.

blog-ele-ich-vs-schnecken-04.jpg
Tigerschnecken erkennst du an den auffälligen Tupfen auf dem Rücken. Quelle: Unsplash | Jackie Best

Versuch 5: Verteidigung ist der beste Angriff

Im Kampf gegen meine schleimigen Feinde kam ich – nun ja – nur im Schneckentempo voran. Zeit, die Strategie zu überdenken. Ich hatte es mit Angriff versucht, doch was, wenn die richtige Verteidigung der Weg zum Sieg war? Ich begann an meiner Festung zu bauen. Drei Verteidigungslinien waren entscheidend:

Schneckenzaun

Nicht ganz günstig, aber sein Geld definitiv wert. Ich habe in ein Schneckenzaun aus Metall investiert und bin sehr zufrieden – das Ding ist stabil und funktionstüchtig. Wichtig dabei: Nach dem Einzäunen zuerst alle eingeschlossenen Schnecken absammeln und darauf achten, dass sie nicht über angrenzende Pflanzen ins Fressparadies gelangen können.

Kupferband

Kupfer soll auf die Weichtiere toxisch wirken. Als ich eines Abends meinen Koriander vor lauter Nacktschnecken kaum mehr sah, war das Mass voll. Ich umwickelte alle meine Töpfe mit Kupfer – und siehe da: die Schneckenparty war vorbei.

blog-ele-ich-vs-schnecken-03.jpg
Kupferband: Einfach aber wirkungsvoll. Quelle: Eliane Lee | Brack.Alltron

Hoch hinaus

Schnecken sind bekanntlich nicht die schnellsten Tiere. Je länger und beschwerlicher der Weg zum heissersehnten Salat, desto wahrscheinlicher landet dieser auf meinem Teller statt im Schneckenmagen. Heisst: ein Hoch aufs Hochbeet! Und auch hängende Töpfe oder Podeste helfen.

Letzte Hoffnung Laufente?

Eine Strategie habe ich bisher noch nicht ausprobiert: die Schnecken von ihren natürlichen Feinden erledigen lassen.

Der Igel zum Beispiel gilt als Schneckenfresser. Ein Garant für einen schneckenfreien Garten ist er allerdings nicht, denn Schnecken machen nur einen kleinen Teil seiner Nahrung aus. Ganz anders sieht es bei den indischen Laufenten aus. Sie suchen den Garten selbständig nach Schnecken ab und verspeisen sie genüsslich. Gibt's also bald schnatternde Haustiere bei mir? Eher nicht. Noch nicht. Aber wer weiss, vielleicht ziehe ich diesen Trumpf, wenn alles andere versagt.

Fazit: Salatbar geschlossen – zumindest teilweise

Nach Jahren im zähen Katz-und-Maus-Spiel mit unzähligen (mehr oder weniger erfolgreichen) Abwehrmanövern habe ich meinen Frieden gefunden.

Mein kostbarstes Gartengut – sprich: Salat, Kräuter, Lieblingsgemüse – habe ich gelernt, gut zu schützen. Ein paar Blumen und Pflanzen opfere ich grosszügig dem Schicksal, beziehungsweise dem nächsten hungrigen Schleimer, der sich unerschrocken ins Beet wagt.

Nennen wir es Waffenstillstand.

Produkte entdecken

    Quelle Titelbild: Adobe Stock | 531024628

    Eliane Lee

    Content Marketing Manager

    Ich liebe es, in andere Welten einzutauchen, sei es durch spannende Geschichten, mit Reisen in ferne Länder und Kulturen oder in meinem eigenen kleinen Garten – ich bin immer auf Entdeckungsreise. Und wenn es Zeit wird, die Seele baumeln zu lassen, findet ihr mich auf der Yogamatte oder mit einem guten Buch in der Hand.

    Alle Beiträge der Autorin anzeigenicon/arrowRight
    ,

    Weitere Beiträge entdecken

    Herstera Hochbeet im Test: Kompakt, mobil und schneckensicher

    Ihr möchtet auf kleinem Raum gärtnern und sucht ein praktisches Hochbeet? Das Herstera Hochbeet «Urban Garden Trolley» soll mobil und kompakt sein und gleichzeitig mit einem robusten und modernen Design überzeugen. Doch wie schlägt es sich im Alltag? Ich habe es für euch getestet.

    13.03.2025

    Mehr lesen

    So machst du deinen Mähroboter bereit für die Saison

    Ein Mähroboter nimmt dir viel Arbeit ab. Dafür hat er ab und zu ein wenig Pflege zugute. Besonders gilt das vor seinem ersten Einsatz im Frühling. Weshalb du unbedingt die Messer ersetzen solltest und was sonst noch zum Frühjahrsservice gehört, zeige ich dir in meinem Blog.

    17.03.2025

    Mehr lesen
    FacebookLinkedinRedditXWhatsapp

    Kommentare (0)

    Bitte melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen.