
Phänomen Malen nach Zahlen oder warum Malen glücklich macht
Erinnerst du dich daran, wie du als Kind stundenlang gemalt hast – ganz vertieft und voller Kreativität? Nicht nur Kinder haben Spass am Malen, auch viele Erwachsene entdecken die kreative Freizeitbeschäftigung neu. Doch warum tut uns das Malen so gut? Und warum erfreut sich Malen nach Zahlen so grosser Beliebtheit?
Kurz und knapp
- Malen ist eine Möglichkeit, den hektischen Alltag zu vergessen und Entspannung zu finden.
- Malen nach Zahlen ermöglicht auch ohne Vorkenntnisse beeindruckende Ergebnisse und gewinnt bei Erwachsenen an Beliebtheit.
- Kreatives Schaffen, wie das Malen, kann einen Flow-Zustand hervorrufen, der mit Freude und innerer Belohnung verbunden ist.
- Strukturiertes Malen kann besonders bei Stress und Ängsten hilfreich sein, da es klare Orientierung bietet und den Druck der Kreativität nimmt.
- Langfristig steigert kreatives Schaffen das Wohlbefinden und steht im Zusammenhang mit Zufriedenheit und psychischer Stabilität.
Unser Alltag ist oft hektisch, vollgepackt mit Terminen und überfüllt mit digitalen Reizen. Umso wichtiger ist es, sich bewusst Zeit für Aktivitäten zu nehmen, die uns erden und für einen Moment abschalten lassen. Wie gut mir das tut, merke ich, wenn ich mich kreativ betätige – sei es mit Stricken, Töpfern oder Basteln. Solche Momente sind für mich mehr als nur Zeitvertreib. Sie helfen mir, den Kopf freizukriegen, mich zu fokussieren und zur Ruhe zu kommen.
Doch warum ist das so? Was passiert, wenn wir uns kreativ betätigen? Liegt es an der Konzentration auf eine einzelne Aufgabe, die uns den Alltag vergessen lässt? Oder daran, dass wir mit unseren Händen arbeiten? Fest steht: Kreativ sein fühlt sich gut an – und genau deshalb greifen viele Menschen wieder zu Pinsel und Farbe. Eine besonders einfache und gleichzeitig entspannende Möglichkeit bietet Malen nach Zahlen.
Malen nach Zahlen: Der unterschätzte Trend
Bei dieser Neuinterpretation des klassischen Malens gestaltest du dein Bild nicht freihändig, sondern arbeitest mit einer vorgedruckten Vorlage mit nummerierten Farbflächen. Jede Zahl steht für eine Farbe, die du auf das entsprechende Feld aufträgst. Schritt für Schritt entsteht so ein beeindruckendes Kunstwerk.
Der grosse Vorteil dabei: Auch ohne Vorkenntnisse kannst du erstaunliche Bilder erschaffen – von detaillierten Landschaften über abstrakte Muster bis zu berühmten Kunstwerken. Kein Wunder also, dass die Zahlenmalerei längst nicht mehr nur eine Kinderbeschäftigung ist, sondern auch bei Erwachsenen an Beliebtheit gewinnt.
Auch der soziale Aspekt muss dabei nicht zu kurz kommen: Gemeinsame Malsessions mit Freund*innen, aber auch Kunstworkshops und Malevents liegen im Trend. Und das zu Recht! Malen bringt nämlich viele positive Effektive mit sich.
Warum wir Kunst erschaffen – und wie wir in einen kreativen Flow kommen
Um die positive Wirkung des Malens besser zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf eine grundlegende Frage zu werfen: Warum erschaffen wir überhaupt Kunst? Auf den ersten Blick scheint Kunst keinen direkten Nutzen zu haben; doch sie ist tief in unserer Kultur verwurzelt. Schon in der Steinzeit entstand Kunst in Form von Höhlenmalereien. Vermutlich verarbeiteten die Menschen so Erlebtes und hatten ganz einfach Freude am kreativen Ausdruck.
Diese Freude ist eine mögliche Erklärung dafür, warum Kunst für uns so wichtig ist. Malen und andere kreative Arbeiten lassen uns nämlich tief in den Moment eintauchen und den Alltag für einen Augenblick vergessen. In der Psychologie nennt man dieses Phänomen «Flow». Flow entsteht, wenn eine Aufgabe uns fordert, aber nicht überfordert – also genau das richtige Mass an Herausforderung mit sich bringt. Während dieses Zustands vergessen wir Raum und Zeit und konzentrieren uns komplett auf die Tätigkeit.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl aus eigener Erfahrung; zum Beispiel beim Joggen, wenn du in einen gleichmässigen Rhythmus findest, oder beim Kochen, wenn du ganz in den Abläufen aufgehst. Auch Malen kann ein Flow-Erleben hervorrufen.
Der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi, der den Begriff Flow prägte, beschreibt ihn als «optimale Erfahrung»: Ein Zustand, der mit Freude, Kontrolle und innerer Belohnung verbunden ist. Kreatives Schaffen löst also viele angenehme Gefühle in uns aus – und kann sogar beim Entspannen helfen.
Mit Malen zu mehr Entspannung und Achtsamkeit
Wenn es um Entspannung geht, denkst du vielleicht zuerst an Mediation oder Yoga. Doch auch Malen kann dir einen wertvollen Entspannungsmoment liefern – das belegen verschiedene Studien. Bei künstlerischen Aktivitäten verlangsamt sich unser Herzschlag und der Cortisolspiegel sinkt – das ist jenes Hormon, das bei Stress vermehrt ausgeschüttet wird. Besonders bemerkenswert: Dieser positive Effekt tritt unabhängig vom Können auf. Eine gute Nachricht für alle, die beim Zeichnen nicht weit übers Strichmännchen hinauskommen. 😉
Strukturiertes Malen wie Malen nach Zahlen scheint ausserdem gerade in stressigen Lebensphasen oder bei Ängsten besonders hilfreich zu sein. Eine amerikanischen Studie ergab, dass das Malen in vorbestimmten Feldern bei Angstzuständen besser hilft als freies Malen. Ein möglicher Grund: Die klare Struktur gibt Orientierung und nimmt den Druck, selbst kreativ werden zu müssen. Dadurch können sich gestresste Menschen vollständig auf die gegenwärtige Tätigkeit konzentrieren und leichter abschalten.
Malen – ein Weg zum Glück?
Neben der entspannenden Wirkung gibt es viele weitere Gründe, die fürs Malen sprechen: Es fördert Geduld, steigert die Geschicklichkeit, und sogar beim Lernen können wir davon profitieren. Wer einen Text liest und anschliessend Inhalte daraus zeichnet, kann sich die Informationen besser merken.
Aber macht Malen wirklich glücklicher? Verschiedene Studien legen das nahe. Sie zeigen, dass kreatives Schaffen langfristig unser Wohlbefinden steigert – denn es steht im Zusammenhang mit Zufriedenheit, psychischer Stabilität und sogar geistiger Fitness im Alter.
Malen ist also weit mehr als nur ein schönes Hobby – es ist ein kleines, feines Glücksrezept. Vielleicht lohnt es sich also, auf den Malen-nach-Zahlen-Trend aufzuspringen – nicht nur für ein schönes Bild, sondern auch für das eigene Wohlbefinden.
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Ich liebe es, in andere Welten einzutauchen, sei es durch spannende Geschichten, mit Reisen in ferne Länder und Kulturen oder in meinem eigenen kleinen Garten – ich bin immer auf Entdeckungsreise. Und wenn es Zeit wird, die Seele baumeln zu lassen, findet ihr mich auf der Yogamatte oder mit einem guten Buch in der Hand.
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