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Diese Überwachungskamera bringt Licht ins Dunkel – Arlo Pro 5 im Test

12.11.2024

Die Pro 5 ist das neueste Modell der drahtlosen Überwachungskameras aus der Pro-Serie von Arlo. Mit 2K-Auflösung, Nachtsichtfunktion in Farbe und langer Akkulaufzeit verspricht sie beeindruckende Leistung. Ob die Pro 5 wirklich hält, was sie verspricht? Ich habe sie für dich getestet.

Kurz und knapp

Bildqualität: Die Nachtsichtaufnahmen sind zwar nicht spektakulär, aber durchaus solide. Bei Tageslicht überzeugt die Pro 5 mit exzellenter Bildqualität.

Funktionsumfang: Die Pro 5 hat viele nützliche Features mit an Bord, die andere Kameras nicht bieten.

Batterielaufzeit: Die von Arlo angegebene Laufzeit konnte ich in der kurzen Testzeit nicht vollständig prüfen. Doch selbst in dieser Zeit zeigte sich, dass der Akku erstaunlich lange durchhält.

Abonnement: Ohne ein Abonnement lassen sich leider nicht alle Funktionen der Kamera nutzen.

Kompatibilität: Arlo-Geräte sind auf das Arlo-Ökosystem beschränkt. Die Kamera lässt sich daher nicht mit anderen Systemen, wie z.B. einer Synology DiskStation, verbinden. Die Integration mit gängigen IoT-Systemen wie Alexa, Google Assistant und IFTTT ist jedoch möglich.

Zuhause-Modus: Die automatische Umschaltung zwischen Zuhause- und Abwesenheitsmodus funktioniert leider oft nicht zuverlässig.

Wer ist Arlo?

Der 2014 in den USA als Schwesterfirma von Netgear gegründete Hersteller von Sicherheitskameras ist vor allem für seine drahtlosen Netzwerkkameras und Videotürklingeln bekannt. Im Jahr 2018 trennte sich Arlo von Netgear und seit 2019 wird das europäische Geschäft des Alarmanlagenspezialisten Verisure mit Sitz im westschweizerischen Versoix geführt.

Was ist in der Schachtel?

Zum Lieferumfang gehören die Kamera selbst, ein Akku, eine Wandhalterung mit Kugelkopf inklusive Dübel und Schrauben, ein Ladekabel, eine Kurzanleitung in mehreren Sprachen und ein Arlo-Sticker.

Unboxing der Arlo Pro 5 Kamera und Zubehör
Unboxing der Arlo Pro 5 Kamera inkl. mitgeliefertem Zubehör. | Quelle: Olivier Brugger, Competec

Einrichtung in der App

Alle Arlo-Geräte können über die Arlo Secure App vernetzt und gesteuert werden. Die Einrichtung der Pro 5 beginnt daher mit dem Herunterladen der kostenlosen App aus dem App Store oder Play Store.

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Die Arlo Secure App ist erhältlich für iOS und Android. | Quelle: Olivier Brugger, Competec

Gleich nach dem Download fordert mich die App auf, einen Account zu erstellen, was ich natürlich brav erledige. Nach einer Sicherheitsprüfung kann ich den Namen des Standorts definieren, an dem die Kamera installiert werden soll. Nachdem ich noch das passende Modell ausgewählt habe, werde ich aufgefordert, mich mit dem WLAN-Netzwerk zu verbinden, über das die Kamera später erreichbar sein wird. Hinweis: Die Pro 5 ist sowohl mit 2,4 GHz als auch mit 5GHz Netzwerken kompatibel, allerdings muss bei der Einrichtung zunächst das 2,4GHz Frequenzband ausgewählt werden, was später bei Bedarf geändert werden kann.

Im nächsten Schritt muss ich bestätigen, dass die App meinen Standort verwenden darf, was gemäss Anzeigetext für die Geräteeinrichtung notwendig ist. Jetzt noch schnell das WLAN-Passwort eingeben, dann geht es weiter mit der eigentlichen Inbetriebnahme der Kamera. Auf der Unterseite des Pro 5 befindet sich ein runder Knopf zum Öffnen des Gehäuses. Der Knopf ist etwas schwergängig, man darf also nicht zögern, ihn fest hineinzudrücken. Mit einem Klick wird der Akku eingelegt und eine blaue LED auf der Vorderseite der Kamera beginnt zu blinken. In der App wird nun ein QR-Code angezeigt, den ich mit der Arlo-Kamera einscanne. Es folgen noch ein paar Bestätigungen und die Auswahl des Abos, dann bin ich bereit für die Montage.

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Die Kamera lässt sich auf der Unterseite öffnen, um den Akku einzusetzen. | Quelle: Olivier Brugger, Competec

Montage der Kamera

Zur Befestigung der Kamera liefert Arlo die passenden Schrauben und Dübel gleich mit. Da ich das Gerät in meinem Fall aber nur zu Testzwecken aufhänge, verwende ich extrastarkes Tesa. Der doppelseitige Klebefilm wird üblicherweise dazu verwendet, Bilder an die Wand zu hängen – ich habe es also nur ganz minimal zweckentfremdet.

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Behelfsmässig fixierte Kamera – Anschrauben ist jedoch dringend empfohlen! | Quelle: Olivier Brugger, Competec

Disclaimer: Ich empfehle niemandem, die Kamera an die Wand zu kleben und Arlo hat das so auch nicht vorgesehen. Wenn es nicht hält, wird es ein teurer Spass. Aber die Pro 5 ist erstaunlich leicht und mein Provisorium hat die Testphase heil überstanden.

Wichtigste Funktionen

Arlo wirbt mit verschiedenen Features, die die Pro 5 von anderen Kameras unterscheiden sollen – doch wie gut sind diese tatsächlich?

2K-Auflösung

Zunächst bin ich etwas enttäuscht von den Bildern der Pro 5, die ein starkes Bildrauschen aufweisen und recht grobkörnig daherkommen. Doch meine Enttäuschung löst sich schnell auf, als ich im Menü der App den Energiemodus «Höchste Bildqualität» entdecke. Jetzt sind die Aufnahmen klar und scharf, wie man es von einer 2K-Auflösung erwarten darf. Auch die Farben wirken kräftig und lebendig.

HDR

Auch mit unterschiedlichen Lichtsituationen scheint die Pro 5 gut zurechtzukommen – sowohl der etwas dunklere Bereich auf meiner Terrasse als auch der helle, sonnenbeschienene Hintergrund sind gut zu erkennen.

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Dank HDR ist sowohl der sonnenbeschienene als auch der im Schatten liegende Bereich kontrastreich. | Quelle: Olivier Brugger, Competec

Nachtsicht in Farbe

Hier ist die Marketingsprache meiner persönlichen Meinung nach etwas irreführend, denn die Pro 5 macht zwar Nachtaufnahmen in Farbe, aber nur, wenn der integrierte Scheinwerfer eingeschaltet ist. Der Bildsensor zaubert die Farben also nicht herbei, wie Arlo suggeriert, sondern benötigt tatsächlich mehr Licht für eine Farbaufnahme.

Solche Technologien gibt es schon länger, als Beispiel nenne ich hier die Lightfinder-Technologie des Überwachungskamera-Giganten AXIS, die schon bei miserablen Lichtverhältnissen von 0,02 Lux und ohne Scheinwerfer Farben darstellen kann.

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Scheinwerfer an! Die Arlo Pro 5 in action. | Quelle: Olivier Brugger, Competec

Testaufnahmen

Batterielaufzeit

Auf der eigenen Website gibt Arlo eine maximale Betriebsdauer von 8 Monaten an, was eine Verbesserung von ca. 30% gegenüber dem Vorgängermodell «Pro 4» wäre. Das ist schwer zu überprüfen, zumal mein Test nicht ganz so lange dauerte. Innerhalb einer Woche ist der Akkustand meines Pro 5 um 3-4% gesunken. Wenn ich davon ausgehe, dass die Entladung konstant bleibt, kann ich also mit einer Laufzeit von etwas mehr als 6 Monaten im Energiemodus «Optimal» rechnen, der eine gute Balance zwischen Videoqualität und Betriebsdauer gewährleisten soll. Niedrige Temperaturen sollten sich jedoch negativ auf die Akkuladung auswirken.

In der App sind zwei weitere Energiemodi wählbar, die die Laufzeit verlängern sollen, jedoch auf Kosten der Bildqualität.

Abonnemente

Mit einem Secure-Abonnement werden alle Aufnahmen direkt im von Arlo zur Verfügung gestellten Cloud-Speicher gesichert und sind sofort über die App abrufbar. Die Verwendung der Pro 5 ohne Abo ist theoretisch möglich, erfordert aber teilweise zusätzliche Hardware (Arlo SmartHub) und schränkt den Funktionsumfang stark ein. Ausserhalb der Arlo-Welt kann die Pro 5 nicht genutzt werden, eine Verbindung mit beispielsweise einem Synology NAS ist nicht möglich. Die Anbindung an gängige IoT-Anwendungen wie SmartThings, IFTTT, Amazon Alexa oder Google Home funktioniert hingegen problemlos.

Weitere Informationen zu den verschiedenen Mitgliedschaftsstufen gibt es hier.

Highlights und Kritik

Präzise Erkennung von Personen, Fahrzeugen und Tieren

Die automatische Erkennung von Personen, Fahrzeugen und Tieren funktioniert sehr zuverlässig und es ist wirklich erstaunlich, wie beliebt meine Terrasse bei den Katzen aus der Nachbarschaft ist. Allerdings habe ich auch schon den einen oder anderen Schluckauf mit der Software festgestellt. Etwas überrascht war ich einmal, als die Kamera ein Fahrzeug auf der Terrasse meldete, zu meinem Erstaunen aber kein Auto vor meinem Gartensitzplatz parkte. Aber zu 99,9% werden die verschiedenen Subjekte oder Objekte richtig erkannt.

Übersichtliche App mit Kinderkrankheiten

Die SecureApp ist sehr intuitiv aufgebaut und einfach zu bedienen, auch wenn einige Einstellungen etwas schwer zu finden sind.

Was nicht so gut funktioniert, ist die automatische Umschaltung vom Abwesenheits-Modus in den Zuhause-Modus. Der Home Mode ist eine Art Standby-Modus, der verhindert, dass man sich selbst überwacht, wenn man zu Hause ist. Ist er aktiv, zeichnet die Kamera nicht auf und die App sendet keine Push-Nachrichten über Bewegungen im definierten Bereich. Der Zuhause-Modus kann auf verschiedene Arten aktiviert werden, in meinem Fall soll sich der Abwesenheits-Modus automatisch von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang aktivieren, tagsüber befindet sich die Kamera im Standby-Modus. In der Theorie ist das äusserst praktisch, in der Praxis findet die Umstellung aber häufig nicht statt, weshalb ich dann tagsüber, wenn ich zu Hause bin, ständig Push-Nachrichten erhalte. Warum das nicht zuverlässig funktioniert, habe ich noch nicht herausgefunden.

Aktivitätszonen

«Nachbarshund hat schon wieder an die Hecke gepinkelt» oder »Der Blumentopf im Rosenbeet ist umgekippt» sind Meldungen, die ich von Pro 5 in der Regel nicht erhalte. Warum nicht? Weil ich Aktivitätszonen definiert habe. Damit wird nur aufgezeichnet, wenn in der von mir definierten Zone ein Ereignis stattfindet. Das verhindert das ständige Surren des Handys und spart Speicherplatz in der Cloud.

Fazit

Die Arlo Pro 5 ist ein nahezu perfektes All-in-One-Sorglos-Paket, das auch den anspruchsvollsten Anwendern gerecht wird. Vor allem die einfache Installation, die hohe Bildqualität und die vielen nützlichen Funktionen sprechen für die Pro 5. Abonnemente sind heute vielen ein Dorn im Auge, so auch mir. In diesem Fall finde ich die CHF 5.90/Monat beziehungsweise CHF 59/Jahr (nur Secure-Lizenz) mit dem Single Cam-Plan absolut in Ordnung. Die Kamera ist im Handumdrehen installiert, ich kann alles über eine App steuern, habe viele nette Features und muss mich nicht um die Speicherung der Aufnahmen kümmern – da darf das in meinen Augen auch etwas kosten.

Arlo Pro 5 kaufen

  • Netzwerkkameras
    ArloNetzwerkkamera Pro 5 V2 1 Stück, Weiss
    • Typ: Netzwerkkamera
    • Indoor/Outdoor: Outdoor
    • Tag-/Nacht-Funktion: Weisslicht-LED
    • Bildsensor Auflösung: 4 Megapixel
    • Vandalenschutz: Nein
    • Anwendungsbereich: Visuelle Videoüberwachung

    Verpackungseinheit: 1 Stück

    Artikel-Nr. 1731621
Olivier Brugger

Category Marketing Manager

Informations- und Kommunikationstechnologie begeistert mich, ausserdem interessiere ich mich für fast alles, dass ein Objektiv hat. Ich bin ein rastloser Reisender und dokumentiere meine persönlichen Abenteuer gerne mit der Linse. Läuft bei mir Musik, so ist es meist Punk Rock oder "Guten Abend, gute Nacht" – das kommt ganz auf die Mithörer an.

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