Der Schneideplotter: ein Gamechanger in der Unterrichtsvorbereitung? Zwei Lehrerinnen berichten von ihren Erfahrungen
Mit einem Schneideplotter lassen sich unzählige Bastelprojekte umsetzen und verschiedenste Materialien so präzise ausschneiden, wie es von Hand kaum möglich ist und wenn, dann nicht in diesem Tempo. Also das perfekte Gerät für die Schule, schliesslich wird dort so fleissig wie an wenigen anderen Orten ausgeschnitten und gebastelt. Wir wollten wissen, wie gut sich ein Schneideplotter wirklich für die Schule, genauer für die Unterrichtsvorbereitung, eignet.
Kurz und knapp
Ob ein Schneideplotter im Schulumfeld bestehen wird, lässt sich aus unseren Büros heraus nicht wirklich abschliessend beurteilen. Doch, wie es der Zufall will, sind meine Partnerin und ihre Schwester Lehrerinnen und haben sich bereit erklärt, einen Schneideplotter bei ihren Unterrichtsvorbereitungen während den Sommerferien miteinzubeziehen. So konnten wir die Schultauglichkeit des Schneideplotters unter realen Bedingungen testen. Wie sich der Plotter dabei geschlagen hat, haben uns die beiden in einem Interview geschildert.
Unsere Testerinnen
Rahel und Delia sind seit über sechs Jahren als Unterstufenlehrerinnen an einer Stadtzürcher Primarschule tätig und haben diesen Sommer ihren dritten Klassenzug übernommen. Gemeinsam decken sie bis auf Musik und Schwimmen alle Fächer der Unterstufe inklusive textilem und technischem Gestalten ab. Durch ihre Erfahrung wissen die beiden genau, worauf es bei der Vorbereitung auf eine neue Klasse ankommt, damit ein abwechslungs- und lehrreicher Unterricht gelingt.
Das für den Test verwendete Gerät
Für den Test haben die beiden von uns Zugang zu einem Cricut Maker 3 Schneideplotter erhalten. Das Top-Modell von Cricut schneidet über 300 Materialien, vom dünnen Papier bis zu Balsaholz und kann mit dem passenden Zubehör auch Schreiben, Falzen, Gravieren und Prägen. Damit bietet das Gerät beste Voraussetzungen für das Gelingen verschiedenster kreativer Projekte. Im Test wurde das Gerät zum Schneiden von laminiertem Papier verwendet.
Das Interview
Wie sieht eure Unterrichtsvorbereitung aus?
«Erstmals verschaffen wir uns einen Überblick, wie viele Lektionen das geplante Thema enthalten darf und setzen dazu passende, überprüfbare Lernziele. Wenn die Ziele klar sind, überlegen wir uns, wie wir diese erreichen können. Dazu planen wir Inputs durch uns Lehrpersonen und verschiedene Übungen, die das Gelernte sichern. Dabei soll es verschiedene Lernangebote geben, die die Kinder bei der Erreichung der Lernziele unterstützen.»
In welchen Bereichen seht ihr Potenzial für die Verwendung eines Plotters?
«Unterstufenlehrpersonen schneiden für ihren Unterricht so einiges aus. Memory- oder Dominokarten zu einem Thema, Bildmaterial, um den Wortschatz zu visualisieren oder Zahlenkarten für die bildliche Unterstützung des Unterrichtsstoffs. Dass ein Plotter Papier, Karton und sogar laminiertes Papier schneiden kann, ist daher sehr praktisch.
Im gestalterischen Unterricht sowie im textilen und technischen Gestalten arbeiten wir regelmässig mit Vorlagen. Diese werden von uns hergestellt und den Kindern dann zur Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt. Durch den Plotter sparen wir uns den Zeitaufwand, um alles händisch auszuschneiden.»
Hattet ihr vor dem Test schon Berührungspunkte mit einem Schneideplotter?
«Nicht direkt. Eine gute Freundin von uns hat einen Plotter zu Hause und fabriziert so manches Kunstwerk damit.»
Was habt ihr geplottet?
«Für eine Übung zur phonologischen Bewusstheit (Anmerkung: die Fähigkeit, in der gesprochenen Sprache eine Lautstruktur zu erkennen) haben wir mit dem Plotter 5-eckige Karten aus laminiertem Papier ausgeschnitten.»
Wie seid ihr dabei vorgegangen?
«Wir haben uns die Cricut-App heruntergeladen, uns registriert und anschliessend ein neues Projekt eröffnet. Um die gewünschte Datei hochzuladen, mussten wir das PDF in eine JPG-Datei umwandeln, da die Cricut-App nur Bildformate unterstützt.
Danach führt dich Cricut gut durch die weiteren Schritte. In der Cricut-App bestimmt man, wo die Schnittlinien sein sollen. Anschliessend werden die Bilder über die App an den Drucker geschickt. Dieser druckt sie mit den für den Plotter notwendigen Markierungen auf Papier aus. Die ausgedruckten Seiten konnten wir dann wie gewohnt laminieren. Schon war alles bereit für den Schneidevorgang im Plotter. Wir legten das laminierte Papier auf die Schneidematte und führten sie in den Plotter ein. Mit einem Druck auf den Startknopf begann das Gerät mit dem Ausschneiden.»
Wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis des Schneideplotters?
«Wahrscheinlich sind das die am genausten ausgeschnittenen Teile, die wir je gemacht haben.»
Wie praktikabel war die Arbeit mit dem Plotter für euch?
«Zugegeben war der Start nicht ganz einfach. Wie bei jedem neuen Gerät braucht es Zeit, um sich einzulesen und auszuprobieren. Bis alles eingerichtet und die ersten Bilder ausgeschnitten waren, dauerte es deshalb schon länger als, wenn wir diese einfach mit der Schere ausgeschnitten hätten. Sobald alles eingerichtet war, ging es bei den darauffolgenden Bildern dafür aber umso schneller.»
Was waren die grössten Stolpersteine?
«Lehrpersonen haben ihr Unterrichtsmaterial als Word- oder PDF-Datei. Die Dateien mussten also alle zuerst in Bilddateien konvertiert werden, was zeitintensiv war. Es wäre super, wenn die Software von Cricut PDF-Dateien lesen könnte.
Für uns wäre es zudem hilfreich, wenn in der Software / App mehrere Projekte gleichzeitig bearbeitet werden könnten. So würden sich die Bilder für das nächste Thema bereits bearbeiten und drucken lassen, während der Schneideplotter das vorhergehende Projekt noch ausschneidet. Dadurch wäre der Plotter noch effizienter und hilfreicher.»
Was hat euch am meisten überrascht?
«Wie perfekt und schnell der Cricut ausschneidet, das ist wirklich faszinierend.»
Wo seht ihr noch weitere Verwendungszwecke für einen Schneideplotter in der Schule?
«Ein ganzes Schulteam kann davon profitieren. Die «TTG»-Lehrpersonen der Mittelstufe könnten sogar eigene Projekte gemeinsam mit den Kindern umsetzen.»
Würdet ihr einen Schneideplotter anderen Lehrpersonen empfehlen?
«Wenn ein Schulhaus über einen Schneideplotter verfügt, dann ist das schon etwas Besonderes. Es ist ein Luxusgerät, das einem Freude bereiten kann. Dabei wäre es sicherlich ein grosses Plus, wenn vorangehend eine Schulung stattfinden würde, um alle Vorteile und Möglichkeiten des Geräts kennenlernen zu können. Die Anschaffung eines Plotters auf eigene Faust würden wir nur dann empfehlen, wenn auch privat eine Affinität zum Basteln und Interesse an der Thematik vorhanden ist.»
Das Fazit
Ein Plotter kann eine Unterstützung in der Unterrichtsvorbereitung sein. Das eigentliche Ausschneiden erledigt das Gerät wesentlich schneller und exakter als ein Mensch. Jedoch bedarf es dafür einiges an Zeit in der Vorbereitung der Dateien. Zusammengefasst ist es daher eher eine Frage der persönlichen Vorliebe. Arbeitet man lieber etwas länger am Laptop oder analog mit der Schere; der Aufwand hält sich bei beiden Varianten in etwa die Waage. Mit den weiteren Möglichkeiten, die der Schneideplotter bietet, auch für den Unterricht mit den Kindern zusammen, ist das Gerät aber dennoch eine tolle Ergänzung für Schulen und auf jeden Fall ausprobierenswert.
Einige weitere Möglichkeiten, die ein Plotter für Schulen bietet, haben wir in diesem Ratgeber zusammengetragen.
Unser Schneideplotter-Sortiment
Starter-SetsSchneideplotterBastelpapierZubehör
- Schneideplotteran Lager-33
- Maximale Arbeitsbreite: 115 mm
- Materialdicke: 1 mm
- Schneidplotter Funktionen: Zeichnen, Schneiden
- Detailfarbe: Mint, Weiss
- Schneideplotteran Lager231
- Maximale Arbeitsbreite: 216 mm
- Materialdicke: 1 mm
- Schneidplotter Funktionen: Zeichnen, Schneiden
- Detailfarbe: Weiss