Woher kommen die Freund-Feind-Farben in Videospielen?
Praktisch jeder, der schon mal ein Videospiel gespielt hat, kennt es: Der Gegner wird rot angezeigt – z.B. in den Umrissen, im Fadenkreuz, auf der Minimap oder an der Ausrüstung – und die Verbündeten blau. Ich frage mich: Woher kommt diese fast allgemeingültige Konvention?
Es ist der ewige Kampf in der Videospielwelt: Blau gegen Rot, das Gute gegen das Böse. Die Farbgebung von Freund und Feind scheint fast in Stein gemeisselt. Wobei sich natürlich nicht alle Spiele daran halten – Super Mario ist zum Beispiel blau und rot, um nur ein Beispiel zu nennen. Doch in vielen Game-Reihen gehört die Farbgebung zum Standard, etwa in Age of Empires, Battlefield oder GTA. Es gibt diverse Erklärungsansätze dafür, warum das so ist. Ein paar davon habe ich hier zusammengetragen.
Der Prominenteste bezieht sich auf die menschliche Psychologie bzw. auf unsere Evolution. Seit jeher versetzt uns die Farbe Rot in Alarmbereitschaft. Sie signalisiert Blut, Feuer, Aggression, kurz: Gefahr! Blau hingegen steht unter anderem für Wasser, einen klaren Himmel und im weiteren Sinne für Ruhe. Rot und Blau sprechen uns also auf einer «ursprünglichen» Ebene an und vermitteln sofort ein Gefühl von Gefahr oder eben Sicherheit. Darum sind beispielsweise auch viele Verbotsschilder im Strassenverkehr rot, während Schilder wie die Begegnungszone oder der Veloweg in entspannendem Blau gehalten sind.
Die beiden Farben sind zudem (fast) komplementär, sie haben also einen hohen Kontrast untereinander. Das bedeutet, dass man sie auf einen Blick auseinanderhalten kann, selbst wenn auf dem Bildschirm ein grosses Durcheinander herrscht. Das wäre bei ähnlichen Farben wie etwa Blau und Violett deutlich schwieriger.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die beiden Farben von vielen Spielwelten abheben. Egal, ob man sich in einer Umgebung aus Gras, Wald, Sand, Stein, Beton oder Metall bewegt: Rot und Blau stechen hervor. Natürlich gibt es auch Umgebungen, die etwas weniger vorteilhaft sind, etwa Wasser- oder Feuerwelten. Aber ich würde mal sagen, die kommen deutlich weniger häufig vor. In solchen Fällen müssen sich die Spieldesigner etwas einfallen lassen.
Für das Phänomen der Farbgebung in Videospielen gibt es also wie so oft nicht die eine abschliessende Erklärung. Es dürften oftmals mehrere der oben genannten Gründe dazu beitragen, dass Spieleentwickler Rot und Blau nutzen. Ausserdem sind diese Farben unterdessen auch so etabliert, dass es viele Spieler irritierend fänden, wenn bekannte Spielereihen davon abweichen würden.
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Redaktor
Let the Beat Hit 'em! Als passionierter Hochzeits-DJ interessiere ich mich für alles, was Musik wiedergibt. Auch privat höre ich praktisch ununterbrochen Musik, sodass in der Wohnung der eine oder andere Lautsprecher herumsteht – von ganz klein bis ganz gross. Daneben schätze ich Filme und Games im Heimkino, geniesse einen guten Whisky (natürlich mit der passenden Musik im Hintergrund) und kurve mit meinem 20-jährigen Cabrio durch den Schwarzwald.
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