News von der Apple WWDC-Keynote 2022: Betriebssysteme, MacBooks und mehr
Apple präsentiert an der Keynote zur Eröffnung der WWDC 2022 die neuen Features von iOS 16, macOS 13, iPadOS 16 und watchOS 9. Ausserdem stellt Apple zwei neue MacBooks mit M2-Chip vor: das neue MacBook Air und das MacBook Pro 13.
Einmal im Jahr tauscht sich Apple an der Worldwide Developers Conference (WWDC) eine Woche lang mit Softwareentwicklern aus aller Welt über die neuesten Plattformen, Technologien und Tools aus. Eröffnet wird sie mit einer Keynote, an der traditionell die Neuheiten in Apples Betriebssystemen präsentiert werden. Besitzerinnen und Besitzer von Apple-Geräten erfahren hier, auf welche neuen Features sie sich freuen können. Aber auch die eine oder andere Hardware-Neuheit wurde schon an WWDCs präsentiert. Ob das dieses Jahr auch so war und was sonst noch an Neuigkeiten gibt, lesen Sie im Folgenden.
iOS 16
Die neueste Version des iPhone-Betriebssystems erhält einen komplett neuen Sperrbildschirm, den Sie bis ins Detail personalisieren können – und zwar nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich. Neu können Sie sich über Widgets auf dem Sperrbildschirm Infos über Kalenderereignisse, Wetter und mehr anzeigen lassen. Es wird auch animierte Sperrbildschirm-Hintergründe geben. Live Activities informiert Sie in Echtzeit über Dinge wie Sportergebnisse oder wo sich Ihr Uber-Fahrer gerade befindet.
Neu in iOS 16 ist die «Focus»-Funktion. Das sind app-übergreifende Filter, die Ihnen helfen sollen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. So werden beispielsweise im Fokus «Arbeit» nur offene Tabs angezeigt, die mit der Arbeit zu tun haben.
Apple Messages erhält drei heiss ersehnte Features: Gesendete Nachrichten lassen sich nachträglich löschen oder bearbeiten. So können Sie peinliche Tippfehler korrigieren, bevor der Empfänger die Nachricht liest. Sie können Nachrichten nun auch als ungelesen markieren, damit Sie später daran denken, darauf zu antworten.
SharePlay wird in FaceTime und Messages integriert. Die Diktierfunktion wird verbessert und erlaubt nun einen fliessenden Wechsel zwischen Stimm- und Touch-Eingaben. Visual Look Up erkennt Bildinhalte und kann diese dank KI freistellen und in einer anderen App einfügen.
Apple Wallet erhält einige neue Funktionen und soll nun auch als Ersatz für Ausweisdokumente wie den Führerschein oder die Identitätskarte dienen – vorerst zumindest aber nur in einigen, US-amerikanischen Bundesstaaten. Apple Pay unterstützt nun «Tap to Pay», eine Art Gerät-zu-Gerät-Geldüberweisung ohne Zahlterminal, was vor allem kleinen Geschäften helfen soll. Ausserdem unterstützt es nun Ratenzahlungen.
Die neu designten Apple Maps sollen dieses Jahr auch in der Schweiz verfügbar sein. Hinzu kommt eine neue Routenplanungsfunktionen mit Zwischenstopps. Family Sharing erhält neue Funktionen zur Beschränkung von Inhalten und Nutzungszeiten für die Kinder. Eltern können für ihre Kinder auch einfacher neue Geräte einrichten.
Die neue «iCloud Shared Photo Library» ist eine separate iCloud-Bibliothek für Sie und Ihre Familie. Mit Safety Check können Sie sich nun "digital" von einer unliebsamen Person befreien, mit der Sie früher Infos geteilt haben, beispielsweise um zu verhindern, dass diese auf Ihren Standort zugreifen kann.
Interessant sind auch die Neuerungen bei Apple Home: Es wird einen neuen Smart-Home-Verbindungsstandard angekündigt, genannt «matter». Dieser soll die Kompatibilität mit Produkten anderer Hersteller erlauben.
Apple Car Play kann zukünftig mehr und grössere Auto-Bildschirme ausnutzen und tiefer mit der Pkw-Bordelektronik kommunizieren. So sollen Sie zukünftig über Car Play die komplette Instrumententafel anzeigen und Funktionen wie die Klimaanlage des Autos steuern können.
watchOS 9
Dank «Rich Complications» sollen auf der begrenzten Apple Watch Bildschirmoberfläche mehr Infos angezeigt werden können. In der Workout App finden Sportler neue Metriken, die ihnen helfen, Ihre Leistung und Form besser zu verstehen und zu analysieren. Beispielweise analysiert die «Running Form»-Metrik, wie effizient Sie rennen. Herzfrequenzzonen helfen Ihnen, einen bestimmten Herzfrequenzbereich zu halten und die Apple Watch warnt Sie, wenn Sie diese verlassen.
Die Sleep App nutzt nun Sensorinformationen, um festzustellen, in welcher Schlafphase Sie sich befinden und Schlafstatistiken zu generieren. AFib History informiert Sie über allfälliges Vorhofflimmern. Personen, die auf Medikamente angewiesen sind, finden in der Medications-App Hilfsmittel zum Verfolgen, Verwalten und Verstehen von Medikamenten, einschliesslich Erinnerungsfunktionen und Warnungen bei gefährlichen Interaktionen.
macOS 13
macOS 13 erhält den Namen «Ventura» und erhält neue Produktivitäts-, Gaming- und Sicherheitsfeatures. Übersichtlicher soll es auch werden: Der Stage Manager wird Ihnen künftig helfen, bei vielen geöffneten Fenstern den Überblick zu behalten und einfacher zwischen Tasks zu wechseln. Die Anwendung, mit der Sie gerade arbeiten wird in der Mitte angezeigt. Alle anderen offenen Anwendungen links davon in kleinen Mini-Vorschaufenstern. Mit einem Klick auf diese wechseln Sie hin und her.
Die Spotlight-Suchfunktion wird verbessert und erlaubt Ihnen mit «Quick Look», bereits etwas tiefer in einzelne Suchresultate reinzuschauen. Apple Mail erlaubt Ihnen nun, gerade gesendete Mails zurückzurufen und sich per Erinnerungsfunktion an empfangene Mails zu erinnern. Der Safari-Browser erhält ein neues Feature genannt «Shared Tab Groups». Das sind Bowsertab-Gruppen, die Sie mit Freunden oder Mitarbeitern teilen und zusammen editieren können. «Passkeys» soll Passwörter auf Webseiten durch biometrische Logins (z.B. Touch ID oder Face ID) ersetzen.
iPadOS 16
iPadOS 16 erhält Features, die bisher Desktop-Betriebssystemen vorbehalten waren – zum Beispiel das Ändern von Dateinamenerweiterungen. Ebenfalls erhält es die eben bei macOS 13 angekündigten Features wie PassKeys, den Stage Manager und Shared Tab Groups. «Colabroation» beinhaltet neue Funktionen zur Zusammenarbeit: Man teilt nicht Kopien von Inhalten, sondern kann zusammen an den selben Files arbeiten.
«FreeForm» ist ein kollaboratives Whiteboard, an dem man zusammen arbeiten kann, während man beispielsweise über FaceTime telefoniert – natürlich mit vollem Apple Pencil Support. «FreeForm» kann man auch auf macOS und iOS nutzen.
Eine weitere Neuheit ist der «Reference Mode». Dieser soll konsistente Farbwiedergabe auf unterschiedlichen Displays ermöglichen. So können Grafiker bei Grafikanwendungen das iPad als Zweitdisplay für das MacBook nutzen.
Hardware-Überraschungen: Neuer M2-Chip und zwei neue MacBooks
Der neue M2-Chip soll aus möglichst wenig Strom möglichst viel Leistung herausholen. Leistungstechnisch ordnet er sich zwischen dem alten M1 und dem M1 Pro ein. So liefert er 18% höhere Multi-Core-Performance als der M1 – und fast zweimal höhere Leistung beim gleichen Energielevel beziehungsweise 90% der M1-Leistung bei einem Vierteil seines Energiebedarfs. Seine Grafikperformance soll 35% höher sein als die des M1. Zu Beginn sollen zwei MacBooks mit dem M2-Chip ausgeliefert werden.
Das neue MacBook Air
Das neue MacBook Air soll ein 20% kleineres Volumen haben als sein Vorgänger. Es ist über die ganze Gehäusetiefe nur 11.3 mm dünn, wiegt 1.2 kg und in vier Farben erhältlich. Es gibt Varianten mit bis 2 TB SSD-Speicher und 24 GB geteiltem Arbeits-/Grafikspeicher. Es kommt ohne aktive Lüfter aus und ist damit geräuschlos. Eine Akkuladung soll für bis zu 18 Stunden Laufzeit reichen. Es erhält nun eine 1080p-Webcam und ein überarbeitetes Tastaturdesign mit Funktionstasten in voller Grösse. Das 13.6-Zoll-Display liefert über eine Milliarde Farben und bis zu 500 cd/m² Helligkeit. Für den Sound sorgen vier Lautsprecher.
Auch ein 13-Zoll MacBook Pro mit M2
Auch die kleine 13-Zoll-Variante des MacBook Pro soll den M2-Chip erhalten. Dank aktiver Kühlung soll es sogar noch mehr Leistung aus dem M2-Chip herausholen und diese auch über eine längere Zeit halten können. Beide neuen M2-MacBooks sollen nächsten Monat verfügbar sein.
Plattformübergreifende Features
«Metal 3» ist eine neue Hardwarebeschleunigungs-API, die für macOS und iPadOS verfügbar sein wird. Sie unterstützt MetalFX-Upscaling. Dabei werden Bilder in niedrigerer Auflösung gerendert und anschliessend intelligent verarbeitet, um die Bildqualität zu verbessern, was die Performance verbessert. Die Fast Resource Loading API soll für schnellere Datentransfers zur GPU sorgen.
«Continuity»-Kamera erlaubt es, die Kamera des einen Gerätes für ein anderes Gerät zu nutzen – beispielsweise die Rückkamera Ihres iPhones als Webcam für Ihr MacBook. Face-Time-Anrufe können Sie künftig nahtlos vom einen Gerät ans andere weiterreichen. So können Sie einen Videoanruf beispielsweise am iPhone beginnen und diesen mitten im Gespräch ans MacBook weitergeben und dort weiterführen.
Fazit
Bei den Betriebssystem-Versionen sind für fast alle Anwendungsbereiche interessante Neuerungen dabei: Profis finden neue Funktionen zur Zusammenarbeit und für effizienteres Multitasking, Gamer mehr Leistung dank besserer Hardwareausnutzung, Familien neue Kindersicherungsfeatures und vieles mehr. Und wenn die neuen M2-Chips liefern, was Apple verspricht, sind die neuen MacBooks definitiv einen Blick wert.
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Content Marketing Manager
Seit bald 30 Jahren schraube ich an PCs herum und verfolge die Entwicklungen in der IT und der Unterhaltungselektronik mit ungebrochenem Interesse. Bei BRACK.CH fand ich die Möglichkeit, Hobby und Beruf zu verbinden: Als Texter für die Bereiche Computing, Printing, Scanning und Mobile habe ich reichlich Gelegenheit, mich tief in neue Themen einzuarbeiten und die neuesten Entwicklungen und Trends einem breiten Publikum näher zu bringen.
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