
Ein Augenschein auf der Baustelle unserer Logistik in Willisau
Die Bauarbeiten am sehnlichst erwarteten Erweiterungsgebäude unserer Logistik sind in vollem Gang. Mit der Ankunft der rund 35 Meter hohen Regalbediengeräte hat eine besonders spannende Bauphase begonnen. Wir haben Leuchtweste, Helm sowie festes Schuhwerk angezogen und uns auf der Baustelle umgesehen.
Unser Sicherheitsbeauftragter Christian führt uns behelmte Besucher zur Baustelle. Vom bestehenden Bau aus betreten wir die Baustelle über den neu errichteten Verbindungstrakt. Wo vorher eine Rampe, ein Parkplatz und eine Wiese waren, erstreckt sich jetzt der Grundriss des Erweiterungsgebäudes. Einige Schritte weiter stehen wir in der riesigen Halle, die künftig die Wareneingangsabteilung beherbergen wird. Wir nehmen aber zuerst einen Weg ins Freie. Über Nacht hat es geregnet; auf dem Bodenwasser spiegeln sich die Gestelle des neuen Hochregallagers, die 35 Meter in den Himmel ragen.
Einige Bauarbeiter schieben gerade eins der gelben Regalbediengeräte in die Gasse, in der es ab Mitte 2021 Paletten ein- und auslagern wird. Für später hat sich bereits das nächste «RBG» angekündigt. Bis der Langguttransport mit dem 25 Tonnen schweren Gerät ankommt, gehen die Kräne schon einmal in Stellung. Unterdessen betreten wir das Gebäude und nehmen die Stufen. Immer weiter hoch geht es, bis wir wieder im Freien sind. Das Dach ..? Weit gefehlt! In luftiger Höhe stehen wir auf dem Boden des künftigen Mittelteile-Tablarlagers. Hier wird gehämmert und gelupft, geschweisst und geschwitzt. Die Gestelle, die beim Hochregallager drüben bereits grösstenteils stehen, müssen hier erst noch errichtet werden.
Wieder unten sehen wir, dass ein extrem langer Sattelschlepper gerade versucht, durch die engen Kurven nach hinten zur Baustelle zu zirkeln. Wenig später ist es geschafft, und wir können beim Entladen zuschauen. Zwei Kräne sind nötig, um das Regalbediengerät rüberzuhieven.
Anfangs Juli haben wir einige Journalisten aus der Region auf die Baustelle eingeladen. Hier ihre Eindrücke dieses Rundgangs:
(An dieser Stelle herzlichen Dank an unser Foto- und Videoteam!)
Was aktuell passiert
Mit der Ankunft der rund 35 Meter hohen Regalbediengeräte hat anfangs Juli eine besonders spannende Bauphase begonnen. Die von unseren Logistikprofis meist «RBG» genannten Ungetüme sind die eigentlichen Roboter im neuen Hochregallager: Sie lagern Paletten ein oder aus. Während die Stahlgestelle fürs Hochregallager bereits aufgebaut waren, wurden jetzt die Regalbediengeräte per Langguttransporte angeliefert, aufgerichtet und montiert. Anschliessend wurden die rund 25 Tonnen schweren Geräte in den bereits überdachten Bereich des Lagers verschoben, damit sie von Witterungseinflüssen geschützt sind.
Später werden die Fassade und das restliche Dach an die Lagergestelle geschraubt und somit der offene Bau geschlossen. Anschliessend werden die ganzen technischen Einrichtungen installiert. Statt des ursprünglich geplanten Teilausbaus, bei dem einzelne Gewerke und Räumlichkeiten je nach Geschäftsentwicklung in mehreren Etappen in Betrieb genommen worden wären, nehmen wir auf Beschluss der Unternehmensleitung gleich den Vollausbau in Angriff. Ein Schritt, dessen Notwendigkeit uns die Covid-19-Krise vor Augen geführt hat. Wir rechnen mit der lange ersehnten Inbetriebnahme per Mitte 2021.

Wenn's fertig ist ...
So ein Gebäude wird in der Schweiz nicht alle Tage gebaut: Unser hochkomplexer Erweiterungsbau ist auf dem neuesten Stand der Technik. Das Erweiterungsgebäude mit einer Grundfläche von knapp 10 000 Quadratmetern und einer Höhe von 31,2 Metern besteht aus zwei automatischen, unbemannten Hochregallagern. Das eine ist ein Paletten-Hochregallager für Grossteile. Es wird rund 35 000 Paletten Platz bieten. Beim anderen handelt es sich um ein Lager für mittelgrosse Teile mit rund 100 000 Tablarlagerplätzen in der Grösse einer halben Palette. Dazu entstehen neun zusätzliche Lastwagen-Androckrampen für die Anlieferung. Trotz hohem Automatisierungsgrad werden rund 50 Personen im Neubau arbeiten. Durch eine gute Wärmedämmung und das riesige Volumen können wir auf eine Beheizung verzichten. Die Planung sieht zudem vor, auf dem Dach des Neubaus eine Photovoltaikanlage zu installieren. Zum Schutz der Lagerware werden die Lager inertisiert. Das bedeutet, dass die Sauerstoffsättigung so reduziert wird, dass kein Feuer entstehen kann. Ständig wird, wie seit unserem Einzug 2011/12 kontinuierlich, auch im bestehenden Gebäude optimiert und erweitert. Derzeit entsteht dort die dritte, durch Roboter bediente Kleinteilelager-Anlage «AutoStore III». Hier wie dort setzen wir bei den Bau- und Handwerksarbeiten weiterhin auf Betriebe aus der Umgebung.
Was es Kundinnen und Kunden bringt
Nach Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus, der wie erwähnt Gross- und Mittelteile aufnimmt und künftig die Wareneingangsabteilung beherbergt, lässt sich der frei werdende Platz im Hauptgebäude wiederum für die Lagerung weiterer Kleinartikel und den Ausbau des Warenausgangs nutzen. Das bedeutet: Wir können Euch ein atemberaubend umfassendes Sortiment anbieten, von dem wir beinah alle Artikel direkt ab Lager verfügbar halten. Der Platzmangel, der uns momentan beschäftigt und uns während der riesigen Bestellaufkommen im Lockdown vor allem zu Eurem Leidwesen zeitweise sehr ausgebremst hat, ist dann so schnell nicht wieder da. Von dem her erhoffen wir uns vom Erweiterungsbau viel, weil er direkt in die Liefergeschwindigkeit und -Zuverlässigkeit einzahlt.

Noch sind wir nicht so weit ...
Die Platzverhältnisse im bestehenden Logistikzentrum waren bereits zuvor prekär. Dies, weil der Erweiterungsbau durch eine Einsprache um mehrere Jahre verzögert wurde. Letzten Frühling konnten wir endlich mit den Bauarbeiten beginnen. Durch die Covid-19-Pandemie hat sich die akute Platznot nochmals massiv verschärft, und die Logistik schrammte haarscharf am Kollaps vorbei. Nur mit Sieben-Tage-Wochen und Dreischichtbetrieb konnten wir den Engpass überwinden – das Team in Willisau rund um Competec-Logistik-CEO Riet Steiger hat in der schwierigen Zeit mit viel Einsatz Ausserordentliches geleistet, an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön, liebe Kolleginnen und Kollegen! Nach der Aufhebung des Lockdowns erfordert das nach wie vor hohe Bestellvolumen weiterhin einen Zweischichtbetrieb und Sechs-Tage-Arbeitswochen. Diesen Modus muss die Logistik voraussichtlich bis zur Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus beibehalten.

Mehr Futter für Logistik-Interessierte
Führungen durch die Logistik bieten wir im Moment noch keine an. Stattdessen empfehlen wir einen Besuch im Verkehrshaus. In der aktuellen Sonderausstellung könnt Ihr wortwörtlich «Logistik erleben!»
PR Manager
News-Jäger und -Sammler | 2006–2024 arbeitete ich bei BRACK.CH.
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