
10 Dinge, die Katzen besser nicht fressen sollten
Obwohl Katze und Mensch beide Säugetiere sind, unterscheiden sich die Ernährungsbedürfnisse stark. So ist für die eine Spezies manches gesund, was für die andere pures Gift darstellt. In der menschlichen Küche lauert deshalb die Gefahr, dass das Büsi von gesundheitsschädlichen Lebensmitteln nascht oder aus Unwissenheit damit gefüttert wird. Zehn Risiken, derer Sie sich als Katzenhalter*in im Alltag bewusst sein sollten, erläutert unser Ratgeberbeitrag.
Kurz und knapp
- Viele Bestandteile unserer täglichen Ernährung sind für die Katze hochgiftig. Die Liste reicht von Zwiebeln über Tomaten bis hin zu Schokolade.
- Weniger giftig, im Übermass auf die Dauer aber ebenfalls tödlich sind Dinge wie Thunfisch, Leber – und Hundefutter.
- Manche Katzen vertragen Laktose in kleinen Mengen, andere überhaupt nicht.
- Auch Zimmerpflanzen können ein Vergiftungsrisiko darstellen.
- Zeigt Ihre Katze Symptome einer Vergiftung, dann müssen Sie mit ihr möglichst rasch zum Tierarzt.
Eine instinktive Vorsicht hält die Neugier der meisten Katzen in Schach. Erhält Ihre Katze über den Tag hinweg regelmässig kleine Mahlzeiten und hat sie viele Möglichkeiten, sich zu beschäftigen? In diesem Fall ist das Risiko klein, dass sich das Tier über Ihre Lebensmittelvorräte hermacht. Nur wenn der Hunger oder die Langeweile zu gross werden, kommen Katzen auf die Idee, von Unbekanntem zu naschen.
Geschieht es tatsächlich, dann ist das nicht gleich bei allem tragisch. Allerdings ist die Zahl der Lebensmittel, die einerseits in vielen Vorratsschränken nie fehlen, andererseits für Katzen giftig oder ungesund sind, doch ziemlich hoch. Bei diesen Lebensmitteln sind Sie gut beraten, wenn Sie sie konsequent so verstauen, dass Ihre Katze nicht daran gelangen kann. Und noch wichtiger: Alle im Haushalt sollten wissen, dass man diese dem Büsi nicht füttern darf. Zehn elementare No-Gos in der Katzenernährung nennt und erklärt unser Ratgeberartikel.
Die in diesem Artikel genannten Lebensmittel sind nicht die einzigen, die für Katzen giftig oder ungesund sind; es handelt sich lediglich um einige besonders weitverbreitete Speisen. Als Grundregel gilt deshalb, in einem Katzenhaushalt möglichst wenig Essen offen herumliegen zu lassen und die Katze nur mit Katzenfutter zu füttern.
No-Go Nr. 1: Rohes Schweinefleisch
Fleisch – in der Ernährung von Katzen bildet es den zentralen Bestandteil. Viele Fleischsorten sind für die Katze auch roh bekömmlich; gewarnt werden muss jedoch vor Schweinefleisch: Dieses kann nämlich Viren enthalten, die für den Menschen völlig ungefährlich sind, bei Katzen aber oft innert weniger Tage zum Tod führen. Genauer gesagt handelt es sich um das «Aujeszky-Virus», das zu den Herpesviren zählt. Machen Sie bei rohem Schweinefleisch deshalb niemals eine Ausnahme.
No-Go Nr. 2: Schokolade/Kakao
Genussmittel für den Menschen, tödliche Droge für die Katze: Schicken Sie Ihr Büsi besser nicht auf den Schoggi-Trip. Der in Kakao enthaltene Stoff Theobromin ist für Katzen giftig und führt schon in geringen Mengen zu Herz-Kreislauf-Problemen. Die tödliche Dosis liegt bei etwa einer halben Tafel schwarzer Schokolade. Wenn Ihr Kind die Schokolade mit dem Büsi teilen will, dann sollten Sie es dem Tier zuliebe dringend davon abhalten.
No-Go Nr. 3: Zwiebeln, Knoblauch, Schnittlauch
Was wäre unsere Esskultur ohne Zwiebeln und Knoblauch? Auch hierbei aber handelt es sich aus der Sicht der Katze nicht um Lebensmittel, sondern um Giftstoffe. Besonders im rohen Zustand sind Zwiebeln, Knoblauch und auch Schnittlauch hochgiftig für Katzen. Wurde das Gemüse gekocht oder getrocknet, ist das Gift weniger konzentriert, der Verzehr für den Stubentiger je nach Menge aber immer noch gefährlich. Die Giftstoffe greifen die roten Blutkörperchen des Tieres an; bemerkbar macht sich das durch eine erhöhte Atem- und Herzfrequenz. Besonders tückisch ist der Schnittlauch, da er von der Katze für Katzengras gehalten werden könnte. In unserem Ratgeber zum Thema Katzengras erfahren Sie übrigens, welche Grasarten sich eignen.
No-Go Nr. 4: Trauben/Rosinen
Etwas weniger gefährlich als die bisher genannten Lebensmittel sind Trauben und Rosinen; langfristig gesehen können aber auch sie sich fatal auf Katzen auswirken. Isst die Mieze nur einmal eine Beere oder zwei, wird sie wohl bloss mit Durchfall reagieren. Kommt es häufiger vor oder verzehrt das Tier eine grosse Menge davon, dann kann das zu einem lebensbedrohlichen Nierenschaden führen. Zwar neigen Katzen nicht von Natur aus dazu, von Obst zu naschen; Gebäck mit Rosinen könnte die eine oder andere Samtpfote aber unwiderstehlich finden. Und in diesem Fall ist es so, dass die Beeren durchs Trocknen nicht weniger giftig werden.
No-Go Nr. 5: (Zu viel) laktosehaltige Milch
Milch – früher sozusagen das tägliche Morgenbrot vieler Bauernhofkatzen, heute ein Reizthema, wenn es um die Ernährung von Katzen geht. Wie ist das nun: Hat die Milch den Bauernhofkatzen geschadet oder nicht? Ein klares Ja oder Nein gibt es auf diese Frage nicht, denn punkto Verträglichkeit von Milch – oder, besser gesagt, Laktose – sind nicht alle Katzen gleich. Laktoseintoleranz ist allerdings weit verbreitet.
In ihren ersten Monaten vertragen kleine Kätzchen Milch noch gut, und zwar auch Kuhmilch, obschon sich diese von der Milch der Katzenmutter unterscheidet. Kommen die Tiere jedoch aus dem Säugealter, nimmt ihre Laktosetoleranz ab, wobei sie bei den einen nur sinkt, bei anderen allmählich aber komplett verschwindet. So ist es möglich, gewissen Katzen das Trinken schmackhaft zu machen, indem man ein paar Tropfen Milch zum Wasser hinzufügt. Andere Individuen reagieren schon darauf mit Verdauungsbeschwerden und Durchfall.
Stellen Sie fest, dass Ihre Katze schon kleinste Mengen schlecht verträgt, dann verzichten Sie komplett auf herkömmliche Kuhmilch, sonst wird das Tier auf die Dauer bleibende Schäden davontragen. Trotzdem muss Ihr Tier nicht ganz ohne Milch auskommen, wenn es etwa sein Wasser mit etwas Milchgeschmack lieber trinkt. Laktosefreie Kuhmilch und spezieller Muttermilchersatz für Katzen stellen sichere Alternativen dar.
No-Go Nr. 6: Zu viel Thunfisch oder Leber
Thunfisch? Leber? Her damit! Die meisten Katzen lieben das eine wie das andere. In Massen genossen, ist beides auch nicht ungesund für Katzen. Dennoch muss vor Thunfisch und Leber gewarnt werden, denn die Verlockung ist gross, dem Liebling mehr davon zu geben, als ihm guttut.
Thunfisch, zum einen, ist mit Quecksilber belastet, was bei regelmässigem Konsum zu Nierenproblemen, Herz- und Augenerkrankungen sowie weiteren Beschwerden führen kann. Verwöhnen Sie Ihre Samtpfote deshalb nur gelegentlich mit Thunfisch – und bevorzugen Sie dabei spezielle Katzenfutterprodukte (z.B. Applaws Thunfischfilet), da der Thunfisch aus der Dose für den menschlichen Verzehr zu salzhaltig wäre für Katzen.
Leber, zum anderen, enthält oft so viel Vitamin A, dass dieses wiederum die Leber der Katze schädigt. Auch den Nieren bekommt eine Vitamin-A-Überdosis schlecht, weshalb Leber – genau wie Thunfisch – nicht täglich auf dem Speiseplan Ihrer Katze stehen sollte.
No-Go Nr. 7: Viele unserer Lieblings-Gemüsesorten
Eine Vielfalt an Gemüsesorten – von Bohnen über Tomaten bis zu Auberginen – ermöglicht Menschen ohne Weiteres eine fleischlose Ernährung. Für Katzen dagegen fehlt es dem Gemüse nicht nur an wichtigen Nährstoffen; die genannten Sorten (und noch weitere) sind für sie sogar giftig.
Da sind einmal die Nachtschattengewächse, zu denen Kartoffeln, Auberginen, Peperoni und Tomaten zählen: Roh sind sie für Katzen schon in kleinen Mengen giftig. Konsumiert eine Katze eine grössere Menge davon, kann dies tödlich sein. Besonders konzentriert sind die Giftstoffe in den Schalen. Ist das Gemüse gekocht, dann ist es etwas verträglicher für die Katze. Gekochte, geschälte Kartoffeln sind sogar völlig unbedenklich. Nicht in den Napf gehört jedoch das Wasser, in dem die Kartoffeln gekocht worden sind: Die Stoffe, die für die Katze giftig sind, sind nun hier drin enthalten.
Daneben sind auch Hülsenfrüchte – zum Beispiel Bohnen, Erbsen und Linsen – nicht gut verträglich für Katzen. Auch sie sind vor allem roh giftig für Katzen und im gekochten Zustand weniger toxisch. Hat Ihr Tier eine Portion Bohneneintopf gefressen, wird es aber bestimmt Bauchschmerzen bekommen.
No-Go Nr. 8: Speisereste vom Tisch
Von den oben genannten Lebensmitteln gehören viele zum menschlichen Alltag. Eine schmackhafte Mahlzeit zuzubereiten und dabei auf alle Dinge zu verzichten, die für Katzen giftig oder ungesund sind, stellt eine kleine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass unsere Speisen für Katzen meist zu stark gesalzen sind. Die ebenso logische wie einfache Konsequenz: Füttern Sie Ihre Katze grundsätzlich niemals vom Tisch und geben Sie nichts von Ihrem Teller in den Napf.
No-Go Nr. 9: Hundefutter als Hauptnahrung
Leben Katzen und Hunde unter einem Dach, dann kommt es vor, dass das eine Tier einmal aus dem Napf des anderen frisst. Das ist nicht weiter schlimm; Sie sollten jedoch dafür sorgen, dass es nicht zur Gewohnheit wird – und sich keinesfalls dazu verleiten lassen, nur noch eines von beidem zu kaufen. Sowohl Hunde- als auch Katzenfutter ist nämlich ausnahmslos auf die arttypischen Ernährungsbedürfnisse abgestimmt. Im Gegensatz zu Katzen benötigen Hunde kein zusätzliches Taurin und auch nicht ganz so viele Proteine wie Katzen, dafür mehr Kohlenhydrate. Würde eine Katze also hauptsächlich mit Hundefutter ernährt, wären Mangelerscheinungen eine unvermeidbare Folge. Am schwerwiegendsten wäre der Taurinmangel; ein solcher kann zu einer lebensbedrohlichen Herzmuskelerweiterung führen.
No-Go Nr. 10: Giftige Zierpflanzen
Genauso wie unbekannte Lebensmittel lässt eine Katze, die sich nicht arg langweilt, auch Zimmerpflanzen in der Regel in Ruhe. Aber wie es so schön heisst: Keine Regel ohne Ausnahme. Heikel ist das deshalb, weil zahlreiche Zierpflanzen für Katzen giftig sind. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede zwischen höchst toxischen und harmloseren Pflanzen. Von Ihren Lebensumständen hängt es ab, ob es vertretbar ist, einige weniger giftige Zimmerpflanzen zuhause in der Wohnung zu haben oder nicht:
- Pflanzen, deren Konsum bei Katzen zu schweren, vielleicht sogar tödlichen Vergiftungen führen kann, sollten aus jedem Katzenhaushalt verbannt werden.
- Pflanzen, die zu weniger starken Vergiftungen führen, können bleiben, wenn tagsüber oft jemand zuhause ist. Ist Ihre Katze oft den ganzen Tag lang alleine zuhause, dann sollten Sie auch diese Pflanzenarten nicht in der Wohnung haben. Erstens ist das Risiko grösser, dass sich die Katze langweilt, und zweitens könnte eine Vergiftung länger unentdeckt bleiben.
In der Praxis ist es nicht einfach, giftige Pflanzen als solche zu erkennen. Wollen Sie nicht gerade ganz auf Zierpflanzen verzichten, dann führt kein Weg an einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema vorbei. Eine nützliche Übersicht über die verbreitetsten Giftpflanzen hat das «Das Schweizer Katzen Magazin» zusammengestellt; laden Sie hier das vierseitige, anschaulich bebilderte Merkblatt herunter.
Bei Vergiftungssymptomen rasch zum Tierarzt
Sie wissen nun, wo für die Katze überall Gefahren lauern. Achten Sie also darauf, dass Lebensmittel in der Küche gut verstaut sind, nicht auf dem Esstisch liegenbleiben, und dass Ihre Zimmerpflanzen nicht zu den Arten zählen, die für Katzen giftig sind. Dennoch – sämtliche Risiken werden sich kaum vollständig vermeiden lassen. Bemerken Sie bei Ihrer Katze tatsächlich einmal Vergiftungssymptome wie Erbrechen, Zittern, Speicheln oder Krämpfe, dann ist rasches Handeln angezeigt: Bringen Sie das Tier auf schnellstem Weg in die Tierarztpraxis. Wissen Sie, woran sich die Katze vergiftet hat, dann nehmen Sie allenfalls eine Probe davon mit (zum Beispiel ein Blatt der betreffenden Zimmerpflanze).
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