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Faszination Minecraft – Weit mehr als nur ein Spiel

01.05.2025

Was 2009 als Ein-Mann-Projekt begann, ist heute aus dem Gaming-Universum nicht mehr wegzudenken. Das kreative Baukasten-Spiel begeistert Millionen und hat auch in der Bildungs- und Kulturlandschaft für mächtig Furore gesorgt. Wir gehen dem Phänomen Minecraft auf den Grund.

Kurz und knapp

  • Minecraft startete klein – heute begeistert es Millionen.
  • Das Game fördert Kreativität, Teamarbeit und Lernen.
  • Projekte wie die «Minecraft Education Edition» oder die «Uncensored Library» zeigen den gesellschaftlichen Mehrwert.

Die Legende des «Notch» und dessen Zerfall

Der Schwede Markus Persson, besser bekannt unter seinem Künstlernamen «Notch», begann 2009 in seiner Freizeit am Spiel zu arbeiten. Innerhalb weniger Tage programmierte er einen ersten Prototypen – dabei setzte er auf grobe Pixelblöcke anstatt schicker Grafik. Ausserdem war er einer der ersten Entwickler, der das Game unfertig als «Early Access» zur Verfügung stellte. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten und auch grosse Hersteller wie Microsoft wurden auf das von ihm gegründete Unternehmen «Mojang» aufmerksam. Für satte 2,5 Milliarden Dollar kaufte der amerikanische Tech-Gigant das Studio im Jahr 2014 auf.

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Der milliardenschwere US-Technologiekonzern investierte eine gewaltige Summe beim Kauf der Minecraft-Rechte. Quelle: Demure Storyteller (Unsplash)

Der für seine Kreativität gefeierte «Notch» zog sich aus dem Gaming-Business zurück und geriet immer wieder in die Schlagzeilen mit provokanten und polarisierenden Aussagen zu Themen wie Geschlecht, Politik und Verschwörungstheorien. Microsoft distanzierte sich von ihm und schloss ihn sogar von der zehnjährigen Jubiläumsfeier aus. Der Marke Minecraft hat dies aber nicht geschadet, es ist mit Stand April 2025 das meistverkaufte Spiel der Welt.

Kreativität kennt keine Grenzen

Einen grossen Anteil am Erfolg hat die riesige und leidenschaftliche Community. Es wird unermüdlich gebaut, seien es Mods, Abenteuer oder Herausforderungen mit einer humorvollen Note. Nebst YouTube ist Twitch die Online-Plattform, auf der die meisten Minecraft-Kreator*innen ihre Fantasien teilen. Beim Betrachten des Videos ist mir glatt die Kinnlade auf den Bürotisch geknallt vor lauter Staunen:


Minecraft Education: Lernblöcke

In meiner Kindheit, also tief in den 1990er-Jahren, galt Gaming als ein Hobby, das allein in einem abgedunkelten Raum ausgeübt wurde – Begriffe wie «Kellerkind» oder «Stubenhocker» waren gängig.  Das Klischee ist glücklicherweise überholt und Minecraft Education ist ein gutes Beispiel dafür, dass Computer- und Videospiele Kreativität und Lernen fördern können. Die speziell entwickelte Education-Version des Spiels kommt in vielen Lerneinrichtungen zum Einsatz, so etwa auch in der Schweiz. Die Bildungsversion des Bauklötzchen-Spieles kommt in unterschiedlichen Fächern wie Mathematik, Geschichte, Chemie oder Informatik zum Einsatz. So wird der Geschichtsunterricht interaktiv in 3D statt staubtrocken per Lehrbuch. Oder das Klassenzimmer wird zum virtuellen Chemielabor, ohne Gefahr die Schule in die Luft zu jagen.


Uncensored Library: Grenzenlose Pressefreiheit

Pünktlich zum Welttag gegen Internetzensur im März 2020 wurde das Projekt «Uncensored Library» von der Organisation «Reporter ohne Grenzen» ins Leben gerufen. Dadurch werden zensierte Inhalte auch in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit für die Bevölkerung zugänglich.

Warum ausgerechnet Minecraft?

Das Spiel wird von vielen autoritären Staaten als harmlos eingestuft und eignet sich entsprechend als Plattform, um Nachrichten auf kreative Art und Weise zu vermitteln - nformationen, die in streng überwachten Medien wie dem Internet oder sozialen Netzwerken sonst zensiert würden.

Und wie funktioniert das?

In einem Gebäude im neoklassischen Stil befindet sich eine riesige Bibliothek, die in verschiedene Abteilungen gegliedert ist. In diesen Bereichen gibt es Bücher, in denen Texte von Journalistinnen und Journalisten vorhanden sind, die in Ländern wie Saudi-Arabien zensiert wurden. So kann jede*r Minecraft-Spieler*in den Inhalt lesen, ohne dass die Regierung es ungerechterweise verbietet.


Fazit: Im Kern ein Spiel – äusserlich ein Weltkulturerbe

Minecraft beweist, dass Computer- und Videospiele mehr sind als ein reines Freizeitvergnügen. Es fördert Bildung und setzt ein Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen. Natürlich verfolgt Microsoft auch wirtschaftliche Interessen - aber im Kern bleibt es das Spiel, welches die Community seit über 15 Jahren liebt und schätzt.

Quelle Titelbild: Adobe Stock 643270168

Patrick Lang

Content Marketing Manager

Bereits in jungen Jahren erhielt ich meinen ersten Computer. Bald darauf kam ich mit den ersten PC-Komponenten in Berührung und habe diese zur Leistungssteigerung eingebaut. Dabei half mir meine Leidenschaft für Gaming und Technik, die bis heute ungebrochen ist. Regelmässig informiere ich mich über die neusten Trends in der Computerwelt, sei es für Business, Home-Office oder Multimedia. Dazu gehören auch die neuesten Mobilgeräte und all ihre Gadgets.

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