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Wieder ein neues Flagship! Taugt das Google Pixel 8 Pro was?
Mit dem Pixel 8 Pro hat Google ihr neustes Flagship veröffentlicht. Gelingt es dem Handy mit guter Hardware, noch besserer Software sowie neuen AI-Foto- und Videofeatures, bei den Grossen mitzuspielen? Mit Spannung und hohen Erwartungen haben wir Googles Smartphone getestet.
Schönes Design mit einem Makel
Physisch ähnelt das Pixel 8 Pro seinem Vorgänger (Google Pixel 7 Pro) mit einer grossen Kameraleiste auf der Rückseite. Die ist jetzt matt anstatt glänzend. Es ist keine signifikante Designabweichung vom Modell des letzten Jahres, verleiht dem Telefon jedoch ein weicheres Gefühl beim Halten und macht es etwas weniger anfällig für Fingerabdrücke.
Als Testmodell stand uns die blaue Version zur Verfügung, die uns mit einer hellen und fröhlich matten Glasrückseite und einer silbernen Kameraleiste entgegenstrahlte. Nach unserem Empfinden hat diese Farbe etwas mehr Persönlichkeit im Gegensatz zum schwarzen Modell.
Die Kameraleiste steht weit von der Smartphone-Rückseite ab - etwa 4 Millimeter. Das 8 Pro liegt gut in der Hand, aber durch diese Kante kann das Handy hängen bleiben, etwa wenn ihr versucht, es in eine Hosentasche zu stecken. Das ist Nörgeln auf hohem Niveau, aber es ist eins der Dinge, die im Laufe der Zeit ärgerlich werden könnten. Eine optionale Hülle reduziert den Höhenunterschied zwischen dem Gehäuse und der Leiste. Zudem kann die erhöhte Leiste beim Gamen störend sein. Haltet ihr das Handy horizontal, etwa bei einem Rennspiel, stört die Unebenheit beim festen Griff und im dümmsten Fall befleckt ihr die Kameralinsen mit unschönen Fingerabdrücken.
Der Rahmen besteht teilweise aus recyceltem Aluminium (genau wie bei älteren Pixel-Telefonen), und das Telefon ist per Norm IP68 geschützt gegen Wasser. Im Display versteckt sich ein Fingerabdruckscanner. Die Gesichtserkennung wurde im Vergleich zum Vorgänger verbessert, beispielsweise ist nun die Authentifizierung von Google-Pay-Zahlungen möglich.
Der 6,7-Zoll-Bildschirm, derselbe wie beim Pixel 7 Pro, ist herrlich. Die Bilder und Videos wirken kräftig und lebendig und das Display wird jedem farbenfrohen YouTube- oder Netflix-Video gerecht, auch dank HDR-Unterstützung. Die Spitzenhelligkeit beträgt 2400 nits. Hell genug, um im Freien selbst bei direkter Sonneneinstrahlung alle Inhalte ohne Blenden zu geniessen. Die maximale Bildwiederholfrequenz von 120 Hz sorgt für flüssiges Scrollen und Gamen.
Genug Leistung?
Das Pixel 8 Pro wird mit Googles neuestem hauseigenen Prozessor, dem Tensor G3, geliefert, der mich nicht überzeugte. Bei den Benchmarking-Apps liegt die Leistung näher an preiswerteren Mittelklasse-Smartphones als an den heutigen Spitzenkonkurrenten. Obwohl Benchmarks nicht die ganze Geschichte erzählen, gibt es Bereiche, in denen der Mangel an Leistung bemerkbar war.
Ein Beispiel dafür ist etwa das Fotografieren: Es kommt zu einer Verzögerung von bis zu zwei Sekunden, wenn du ein 50-Megapixel-Rohbild mit der Hauptkamera aufnimmst. Diese Zeit wird benötigt, um die grosse Datenmenge zu verarbeiten. Ein leistungsstärkerer Chip würde wahrscheinlich keine solche Verzögerung erfordern. Bei einem iPhone 15 Pro zum Beispiel gibt es keine spürbare Verzögerung beim Aufnehmen von 48-Megapixel-Rohbildern.
Auch die langen Verarbeitungszeiten bei der Verwendung der KI-Bildbearbeitungswerkzeuge überzeugen nicht. Diese Werkzeuge ermöglichen es, den Himmel in einem Landschaftsfoto selektiv zu bearbeiten oder die Grösse von Objekten anzupassen (oder sie ganz zu entfernen). Bei unserem Test dauerte es zwischen 13 und 18 Sekunden, bis das Mobiltelefon jede Bearbeitung vornahm - eine frustrierend lange Wartezeit. Gemäss Google finden diese Bearbeitungen in der Cloud statt und nicht auf dem Gerät selbst. Daher ist dies nicht unbedingt eine Kritik am Tensor-Chip, trotzdem ist die Wartezeit nicht zufriedenstellend. Die Ergebnisse können aber je nach Internetgeschwindigkeit variieren.
In der allgemeinen Verwendung fühlt sich das Pixel 8 Pro jedoch flott und reaktionsschnell an. Die Navigation durch die Android 14-Benutzeroberfläche ist flink und ohne Verzögerungen, Apps öffnen sich umgehend , und das Wechseln zwischen geöffneten Apps ist ein Kinderspiel. Grafisch anspruchsvolle Spiele wie Genshin Impact, PUBG und Real Racing 3 laufen alle mit butterweichen Bildraten bei maximalen Grafikeinstellungen. Zudem gibt es sieben Jahre lang Software- und Sicherheitsupdates, drei mehr als etwa bei Samsung.
Kamera
Die Kamera des Pixel 8 Pro ist insgesamt solide. Sie ist in der Lage, mit allen ihren Linsen wunderschöne Bilder aufzunehmen. Der Nachtmodus wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert. Die stark ausgeprägte Bildverarbeitung ist jedoch immer noch sichtbar. Leidenschaftliche Fotografen sind mit dem iPhone 15 Pro Max besser bedient.
Aufnahmen mit der Hauptkamera des Pixel 8 Pro sind hell, lebendig und gestochen scharf. Die Farben und die präzise Belichtung gefallen mir.
Beim Wechsel zur Weitwinkellinse waren wir erneut von der Belichtung und den Farben beeindruckt, die das Handy erreicht.
Das Pixel 8 Pro behält die 5-fache optische Zoomlinse bei, die sowohl beim Pixel 6 Pro als auch beim Pixel 7 Pro zu finden war. Bei guten Tageslichtbedingungen sind grossartige Aufnahmen mit viel Detailreichtum möglich.
In allgemeinen Tageslichtszenen ist das Pixel 8 Pro sicher in der Lage, attraktive Bilder einzufangen. Grösstenteils steht es dem iPhone 15 Pro in Bezug auf Belichtung und Kontrast nur wenig nach, obwohl es Unterschiede bei der Farbbalance zwischen den beiden Handys gibt (das Pixel neigt eher zu einem Magenta-Farbstich). Ebenfalls fiel auf, dass das iPhone 15 Pro oftmals bei dunklen Motiven etwas hellere Bilder erstellt als das Pixel 8 Pro.
Aufnahme mit Pixel 8 Pro
Das Pixel macht anständige Nachtaufnahmen, doch auch hier hat das iPhone 15 Pro die Nase vorn. Es erfasst im Allgemeinen bessere Bilddetails, genauere Farben und weniger Bildrauschen sowohl mit der Haupt- als auch mit der Ultraweitlinse.
Besonders deutlich wird der Unterschied bei der Verwendung des 5-fachen Zooms, wobei das iPhone schärfere, detailliertere Bilder mit besserem Kontrast und Farben liefert.
Links: Google Pixel 8 Pro mit 5x-Zoom; Rechts: iPhone 15 Pro mit 3x-Zoom
Im Vergleich zum älteren Pixel 7 Pro sind die Tagesaufnahmen des 8 Pro nicht besonders fortschrittlich. Aber nachts bietet das neue Telefon eine dramatische Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger, insbesondere bei Verwendung der Ultraweitlinse und des 5-fachen Zooms.
Das Pixel 8 Pro verfügt über weitere neue Kamerafunktionen, darunter manuelle Steuerelemente zur Anpassung von Verschlusszeit oder Weissabgleich sowie einen 50-Megapixel-Modus für hochauflösende Fotos. Die zusätzliche Auflösung gegenüber den üblichen 12 Megapixeln der Kamera fällt beim Zoomen in feine Details sicherlich auf. Aber die meisten Fotografen werden davon nicht profitieren, insbesondere da die Verzögerung bei jeder Aufnahme das Fotografieren verlangsamt, so dass dieser Modus nur für statische Szenen wie Landschaften geeignet ist.
Die Frontkamera des Pixel 8 Pro macht anständige Selfies bei hellem Licht, und allgemein gefällt der Farbton besser als bei Aufnahmen mit dem iPhone 15 Pro. Aber ich fand die Bilder des iPhones schärfer und detaillierter.
Fazit
Googles neuestes Flaggschiff deckt alle täglichen Bedürfnisse der meisten Handybenutzer ab. Mit den drei Kameras auf der Rückseite sowie der Frontkamera gelingen scharfe Bilder, etwa für die tägliche Dosis Social Media.
Doch ist das Handy den Preis auch wert? Gerade so - etwa dank der langen Softwareunterstützung, die heute keine Selbstverständlichkeit ist. Obwohl es nicht die Prozessorleistung seiner Konkurrenten hat, ist das Pixel 8 Pro immer noch ein grossartiges Smartphone, das uns gefallen hat.
Hol dir das Pixel 8 Pro
- GooglePixel 8 Pro 128 GB Obsidian
- Bildschirmdiagonale: 6.7 "
- Betriebssystem: Android
- Detailfarbe: Schwarz
- Speicherkapazität total: 128 GB
- Verbauter Arbeitsspeicher: 12 GB
- Induktionsladung: Ja
Artikel-Nr. 1629645
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