
Was sind Manga, Anime & Cosplay?
Habt ihr euch schon immer gefragt, was das eigentlich für ein Hype ist um Anime, Manga oder Cosplay? Damit ihr bei der nächsten Diskussion wisst, um was es sich dabei handelt, hier eine kurze Erklärung:
Was sind Manga?
Bei uns wurden bis anhin vor allem Comics aus Japan als Manga bezeichnet, jedoch werden mittlerweile auch Comics im japanischen Stil aus anderen Ländern so genannt. In Japan selbst werden alle Comics Manga genannt. Besonders die grossen Augen und die ausgeprägte Mimik gelten als besondere Merkmale der Figuren. Auch typisch für Manga ist, dass sie nach unserem Verständnis von «hinten nach vorne» gelesen werden, für Japan ist dies die ganz normale Leseweise.
Bis ins Mittelalter reichen die Wurzeln des japanischen Comics zurück. Bereits auf Bildrollen fanden sich Skizzen und Karikaturen, doch die heutige Form des Mangas wurde erst im 19. und 20. Jahrhundert geprägt. Vorläufer war 1902 ein Manga von Rakuten Kitazawa namens "Tagosakus und Mokubes Besichtigung von Tokio". Die Zeichnungen verbreiteten sich rasch und wurden während dem 2. Weltkrieg sogar für die Propaganda genutzt. Als Schöpfer der heutigen Mangakultur gilt Osamu Tezuka mit seinen Werken Astro Boy, Black Jack, Prinzessin Saphir oder Kimba. Von Kennern und Fans wird er als „Manga no Kami-sama“, deutsch „Gott des Manga" bezeichnet. Neben Anime und Computerspielen gelten Manga als wichtigste kulturelle Exportgüter Japans.
In Japan gibt es bei Manga verschiedene Untergruppen, diese beziehen sich auf die jeweiligen Zielgruppen:
- Kodomo für kleine Kinder
- Shōnen für männliche Jugendliche
- Shōjo für weibliche Jugendliche
- Seinen für (junge) Männer
- Josei oder „Ladies Comic“ für (junge) Frauen
Teils wird auch von Kazoku Manga für Kinder und Familien und Silver Manga für das ältere Publikum gesprochen.
Warum die grossen Augen?
Wie oben erwähnt, werden die Charaktere in Mangas oft mit übergrossen Augen gezeichnet. Eine eindeutige Erklärung für diesen Stil gibt es nicht. Es ist vermutlich eine Mischung aus mehreren Gründen:
- Osama Tezuka, bekannt als der "Mangagott", war ein grosser Fan von Betty Boop mit ihren grossen Augen und so übernahm er 1952 dieses Merkmal in seinen berühmten Manga Astro Boy. Weitere Mangazeichner wurden von ihm inspiriert und übernahmen wiederum die grossen Augen.
- Die Augen sind das Fenster zur Seele, sagt man. Die Emotionen des Charakters werden dank der grossen Augen besser ausgedrückt und fesseln den Betrachter. Traurigkeit, Freude, Wut und vieles mehr lässt sich mit dem Ausdruck der Augen widerspiegeln. Dieser Umstand wird in Japan besonders betont, da in der japanischen Kultur grosse Augen als ästhetisch gelten.
- Menschen lieben Babys, diese haben von Natur aus im Verhältnis zur Kopfgrösse grosse Augen. In Japan ist die Niedlichkeit "kawaii" ein wesentlicher Bestandteil der Kultur. Während im Westen dies oft als kindisch und unseriös angesehen wird, setzt Japan die Niedlichkeit in vielen Situationen ein, wie zum Beispiel bei: behördlichen Warnungen, staatlichen Veröffentlichungen, in Büroumgebungen und verschiedenen Werbungen für das Militär oder Fluglinien.
- Während den 90er Jahren versuchte man in diversen Anime, dem Realismus näher zu kommen, und verpasste den Charakteren kleinere Augen. Da diese den Betrachtern zu leblos erschienen, blieb aber der Erfolg aus, und das Experiment wurde ad acta gelegt.
Die Studios verwenden nach wie vor unterschiedliche Grössen der Augen und Gesichtsformen. Einige Charaktere haben teilweise grosse Nasen oder auch mal gar keine Nase. Doch praktisch in jedem Anime tauchen die grossen Augen wieder auf.
Was sind Animes?
In Japan sind alle Arten von Animationsfilmen und -serien sogenannte Anime. Nirgends gibt es eine grössere Trickfilmkultur als in Japan. Seit den 1980er Jahren hat sich der Begriff Anime auch in Europa und den USA durchgesetzt. Bei uns werden aber vorwiegend die japanischen "Trickfilme" dazu gezählt.
Zu den international bekanntesten Anime-Studios gehört wohl das Studio Ghibli. Aus ihrer Feder stammen ausgezeichnete Produktionen wie Prinzessin Mononoke 1997, Chihiros Reise ins Zauberland 2001 oder Das wandelnde Schloss 2004. Bei Anime-Serien ist das Studio Tōei Animation eine wahre Grösse, bekannt durch Klassiker wie Space Battleship Yamato und Captain Future sowie später Sailor Moon oder Dragon Ball. Heute ist die Anzahl ihrer eigenen oder in Kooperation mit anderen Studios produzierten Anime-Serien kaum noch überschaubar.
Weit verbreitet ist die Meinung, dass Anime nur etwas für Kinder ist. Es sind zwar viele Charaktere in den Filmen sehr jung, jedoch erzählen die Geschichten und Handlungen längst nicht immer von unschuldigen Kindergeschichten.
Zu den beliebtesten Animes zählen:
- One Piece
- Dragon Ball Z
- Naruto und Naruto Shippuden
- Attack on Titan
- Death Note
- Fullmetal Alchemist: Brotherhood
- Cowboy Bebop
- Steins;Gate
- Neon Genesis Evangelion
- Hellsing Ultimate OVA
- Elfen Lied
- Bleach
- Pokémon
- One-Punch Man
- Fairy Tail
- Sailer Moon
- Detektiv Conan
- uvm.
2023 kommen weitere Staffeln von Dragon Ball Super, Attack on Titan und Demon Slayer: Swordsmith Village Arc. Zudem können sich Fans des Anime ab Februar 2023 auf die "Code-Überfall Saga" von Boruto – Naruto next Generations freuen.
Sailor moon
Naruto erst als Manga, dann als Anime
Naruto ist eine der weltweit erfolgreichsten Manga-Reihe und stammt von dem Japaner Mangaka Masashi Kishimoto. Die Comics waren so erfolgreich, dass eine eigene Animeserie umgesetzt wurde.
Die Geschichte von Naruto spielt in einer fiktiven Welt, mit Ninjas, die in dem Dorf Konohagakure leben. Der Junge Naruto spielt in den gleichnamigen Mangas und Animes die Hauptrolle. Sein grösster Wunsch ist es, als Erwachsener der oberste Ninja, genannt Hokage, des Dorfes zu werden. Kurz nach seiner Geburt wurde in seinem Körper der Kyuubi, ein riesiger, neunschwänziger Fuchsdämon, versiegelt. Die Dorfbewohner meiden und fürchten Naruto deswegen. Anfangs als Kind ist Naruto noch ungeschickt, aber dank seinem Ehrgeiz schafft er seinen Abschluss an der Ninja-Akademie. Geht es um seine Freunde, dann erwachen in ihm sein Beschützerinstinkt, sein Kampfgeist sowie die Kraft des Kyuubis. In den vielen Ausgaben der Comics und Animes begleitet man Naruto beim Erwachsenwerden und seinen Abenteuern. Seine wichtigsten Eigenschaften sind: Nie aufzugeben und nie ein Versprechen zu brechen.
Der grosse Hype: One Piece
Die meistverkaufte und heissbegehrte Mangageschichte ist One Piece. Über 490 Millionen Exemplare gingen in den letzten 25 Jahren über die Ladentheken, davon etwa 390 Millionen allein in Japan.
Die Anime-Serie von One Piece wird im japanischen Fernsehen seit Oktober 1999 ausgestrahlt. Auch bei uns gilt der grosse Hype One Piece, die Serie läuft immer wieder im TV und wird auf diversen Streamingplattformen angeboten. Geeignet ist die Anime-Serie für Kinder ab circa 12 Jahren.
Die fiktive Welt besteht aus vier Ozeanen und deren Inseln: Eastblue, Westblue, Northblue und Southblue. Jeder ist auf der Suche nach dem legendären Schatz genannt One Piece, dieser gehörte einst dem Piratenkönig Gol D. Roger alias Gold Roger.
Monkey D. Ruffy ist die Hauptfigur, er stellt seine eigene Mannschaft zusammen, genannt die Strohhutbande. Die Gruppe von Piraten macht sich gemeinsam auf die Suche nach dem sagenumwobenen Schatz. Einige der Charaktere haben von der mysteriösen Gum-Gum-Frucht, der Teufelsfrucht, gegessen und dadurch neue Fähigkeit erhalten. Ruffy zum Beispiel kann seinen Körper beliebig dehnen, ein Pirat kann in Flammen aufgehen und wieder eine andere ihre Gliedmassen nachwachsen lassen. Leider konnte Ruffy aber ab diesem Zeitpunkt nicht mehr schwimmen, was für einen Schatzsucher zur See nicht gerade vorteilhaft ist. Praktisch in jedem Teil der Serie geht es am Ende darum, einen mächtigen Endgegner zu bekämpfen. Dabei werden diese aber nie getötet und tauchen oft in weiteren Folgen wieder auf.
Cosplay
In den 90er Jahren boomten Mangas und Anime in Europa und den USA, dadurch entstand eine grosse Community genannt Cosplay. Der Begriff Cosplay ist einfach zu erklären, er setzt sich aus den englischen Wörtern costume, für Kleid und play, für Spielen, zusammen.
Cosplayer kostümieren sich am liebsten als ihre Superhelden oder als Bösewicht mit originalgetreuen Masken und Accessoires. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Figur aus einem Anime, einem Manga, Film, einem Roman, Comic oder Videospiel stammt. Viele kreieren und konstruieren mit viel Liebe zum Detail ihre Kostüme selbst und interpretieren oder vermischen Charaktere ganz neu. Ihre Kreationen präsentieren sie dann gerne zum Vergnügen oder bei Wettbewerben auf Conventions.
Eine der bekanntesten Cosplay-Figuren ist zum Beispiel Sailor Moon. Das japanische Studio Tōei Animation produzierte 1992 bis 1997 fünf Staffeln mit der Mädchenkriegerin, insgesamt 200 Episoden.
Der nächste wichtige Termin für alle Cosplayer, Manga- und Anime-Fans: Die Fantasy Basel 2025. Unbedingt im Kalender eintragen – auch wir werden wieder am Start sein, besucht uns doch am Stand!
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Miriam aus dem Hause Hufflepuff liebt das Meer oder zaubert sich im Winter gerne auf die Skipiste. Zwischen Katzenstreicheln und Kinoabenden findet sie immer Zeit für ein neues LEGO Bauprojekt.
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