
WormUp - Lasst die Würmer wühlen
Einen eigenen Kompost im Garten? Warum nicht, hab ich mir gedacht und mich auf ein kleines Experiment mit einem Keramik Turm und vielen kleinen Würmern eingelassen...
Ich und mein Kompostkübel haben eine etwas angeschlagene Beziehung hinter uns.
Gestartet sind wir vor rund 1,5 Jahren ziemlich euphorisch und voller Elan. Will heissen: Die Rüstabfälle fanden ihren Weg nicht nur regelmässig in den kleinen braunen Kübel, sondern (wie sich das gehört) genau so fleissig auch in die grüne Komposttonne bei uns im Quartier.
Mit der Zeit hat sich aber unsere Beziehung immer mehr abgekühlt, die Rüstabfälle lagen dann nicht mehr Tage, sondern manchmal eher Wochen im Kompostkübel herum - mit der logischen Folge:
Der Kompostiervorgang fand meistens bereist im kleinen Kübel statt - Gestank - braune Suppe. Bäähh!
Wie praktisch wäre es doch, wenn man seinen eigenen Kompost im Garten hätte...
Voilà, hier ist er - Der WormUp Komposter
Auf den ersten Blick sieht er recht unscheinbar aus, aber der Keramiktopf hat so einiges drauf, ähhm drin. :-)
Hallo Würmlis - Willkommen bei mir zu Hause
Zugegeben: Würmer bestellen, die dann per Post nach Hause geliefert werden, das hört sich in der Tat etwas merkwürdig an.
Aber genau so funktionierts: Mit Hilfe der kleinen Tierchen kann der Bio- Abfall nämlich in Erde umgewandelt werden.
Bevor man loslegen kann, muss man diese zuerst via Gutscheincode online bestellen. Der Versand wird angekündigt, die Würmer kommen per Post und sie halten es, sofern der Briefkasten nicht in der Sonne steht, gut einen Tag in der Versandverpackung aus.
Falls sie von der Reise etwas aufgeregt sein sollten, kann man die ersten paar Tage ein feuchtes Tuch um den Komposter legen, und falls sie sie abhauen, sie von dort einfach wieder zurück in ihr neues Zuhause platzieren.
Wie richtet man der Wurmkompost ein?
Das Einrichten ist wirklich sehr einfach und auch für Leute ohne grünen Daumen (so wie ich) bestens geeignet.
1. Tonelement ins Wasser einlegen
Da es ja bei uns eh meistens regnet, kann man das Element natürlich auch einfach ein bisschen in den Regen stellen... ;-)
Damit hat der Kompost eine gute Grundfeuchtigkeit und trocknet weniger schnell aus.
Am Anfang sollte man immer wieder kontrollieren, ob er nicht zu trocken hat, ansonsten einfach immer mal etwas Wasser dazugeben.
2. Einen geeigneten Platz suchen und befüllen
Am besten am Schatten und wenn möglich auch etwas vom Regen geschützt.
Der Komposter wird von unten nach oben befüllt.
Ich habe in das Bodenelement, welches auf den drei Sandsteinfüsschen steht, etwas Erde eingefüllt und danach die Würmer aus dem Sack dazu geleert.
Danach ca. 3 dl Wasser dazu geben und alles gut verteilen. Der Kompost ist damit eigentlich schon einsatzbereit.
3. Die Würmer regelmässig füttern
Ein besonderes Augenmerk gilt der ersten Fütterung. Direkt nach der Ankunft sind die kleinen Würmchen nämlich bereits sehr hungrig und brauchen Futter.
Und zwar: 1-2, in Wasser eingeweichte und zerrissene Eierkartons oder Toilettenpapierrollen. Dazu noch ca. 300 Gramm zerkleinerte Bioabfälle auf und unter die Erde mischen.
Und danach braucht es etwas, von dem ich leider nicht besonders viel besitze, nämlich: GEDULD...
Es dauert nämlich ein bisschen, bis die Würmer die Abfälle abgebaut haben und bis man ihnen wieder neues Futter geben kann.
Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass sie mit den Abfällen etwas überfordert waren, und ich habe sie deshalb noch mit etwas Erde vermischt, damit der Abbauprozess etwas beschleunigt wird.
Wie funktioniert der Wurmkompost genau?
Der Behälter aus Ton ist sehr atmungsaktiv und somit eine super Behausung für die Würmlein. Es wird nicht zu heiss und überschüssiges Wasser (gab's ja in diesem "Sommer" genug...) kann gut verdunsten. Es herrscht ein gutes Klima und die wertvollen Nährstoffe bleiben also erhalten.
Der kleingeschnipselte Abfall durchläuft im Komposter alle Stadien der Zersetzung durch Mikroorganismen und Würmer. Pilze und kleine Insekten sind ebenfalls Teil dieses natürlichen Prozesses. Je länger man wartet umso mehr fällt der Abfall in sich zusammen. Erst dann kann man als Unterteilung der einzelnen Keramikteile, auch die mitgelieferten Gitter einsetzen. So können sich die Würmer flexibel zwischen den Elementen hin und her bewegen.
Bis man den Wurmkompost aber dann wirklich ernten kann braucht es, ihr könnt es schon ahnen, wieder viel Geduld. Erst etwa nach 7-8 Monaten ist der nährstoffreiche Humus nämlich fertig.
Am Anfang war ich schon etwas skeptisch, ob das Ganze tatsächlich funktioniert und die Würmlein bei mir länger als eine Woche überleben...
Und haben sie überlebt, werdet ihr euch wahrscheinlich jetzt fragen, oder?
Voilà.
Als ich das letzte Mal den Deckel geöffnet habe, sah ich sogar ganz viele kleine Würmlein in der Erde herumwühlen...
Also so ganz verkehrt habe ich es wohl nicht gemacht. :-)
Mittlerweile freu ich mich jeweils schon fast, den "Wurmis" kurz einen Besuch abzustatten und ihnen Futter zu bringen...
Einen Wurmkompost aufzusetzen ist eigentlich keine grosse Sache und doch braucht es schon etwas Zeit und natürlich auch Interesse. Sehr geholfen hat mir dabei die tollen Tipps und Informationen der WormUp Seite und ihres Kompostierblogs. Dort wird sehr detailliert erklärt, worauf man achten muss und man findet ganz viele Tipps und Hintergrundwissen zum Thema "Kompostieren".
Eine tolle Sache besonders auch für Familien mit Kids. Die werden an den kleinen Kompostbewohnern ebenfalls ihre wahre Freude haben.
Hier könnt ihr die Würmer für den WormUp bestellen.
Redaktorin, Bloggerin, zuständig für Familienthemen
Eltern-Bloggerin I Mom von 2 Teenie-Girls I Open Air Fan I Bernerin I Rollerskaterin I Testet sehr gerne Wellnesshotels, Haushalts- und Kosmetikgeräte
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