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Suchen, anmalen, verstecken, Freude schenken

27.11.2019

Stellt euch vor ihr seid draussen unterwegs. Die Kinder sind schon etwas müde und quengelig, es ist kalt, nass und grau. Und plötzlich seht ihr auf dem Weg etwas kleines, flaches, farbiges. Es ist kein weggeworfenes Papiertütchen, kein buntes Kleidungsstück, es ist:

Stellt euch vor ihr seid draussen unterwegs.
Die Kinder sind schon etwas müde und quengelig, es ist kalt, nass und grau. Und plötzlich seht ihr auf dem Weg etwas kleines, flaches, farbiges. Es ist kein weggeworfenes Papiertütchen, kein buntes Kleidungsstück, es ist:

Ein Stein


«Was für eine Überraschung! Welch schöner Zufall!», werdet ihr jetzt vielleicht denken. «Wer den wohl verloren hat?»
Spätestens dann, wenn ihr den bemalten Stein umdreht, werdet ihr merken, dass das ganz und gar kein Zufall ist.

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CH rocks - Original - Die Seite die alles ins Rollen brachte


Im Juni 2019 gestartet, zählt die CH rocks - Original Seite bereits fast 40 000 Mitglieder, Tendenz steigend. Das Steine-Fieber ist in der Schweiz definitiv ausgebrochen.

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Und das Ganze ist denkbar einfach:


1. Man sucht einen ganz normalen Stein.

2. Man bemalt, verziert, verschönert ihn und schreibt auf die Rückseite, den Namen der CH rocks - Original FB Gruppe und worum es genau geht.

3. Man lackiert den Stein, damit die Farbe nicht verläuft.

4. Man «versteckt» ihn. Legt ihn irgendwo draussen hin und hofft, dass ihn bald jemand findet und er jemandem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

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Was tun, wenn man einen Stein findet?


1. Sich freuen.

2. Ein Foto machen.

3. Das Foto in der Facebook Gruppe CH rocks - Original posten und dazu schreiben, wo man ihn gefunden hat.

4. Den Stein, für immer oder eine gewisse Zeit, behalten und/oder den Stein wieder neu verstecken.

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«Coole Idee, aber ich kann überhaupt nicht zeichnen!»


Genau das ist das tolle an der Sache. Man muss kein Naturtalent sein und auch keine grossen Kunstwerke abliefern. Man kann auch nur einen Stern, einen Punkt, ein Gesicht, ein lustiges Sprüchlein oder eine Sonne auf den Stein malen.

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Deshalb können auch Kinder super gut mitmachen. Also lasst euch nicht von den unglaublichen Kunstwerken, die man natürlich auch in der Gruppe findet, verunsichern.

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CH rocks Gruppe im Facebook-Land, WER hat den schönsten Stein in der Hand?...

Es soll definitiv kein Wettbewerb sein und es geht nicht darum, wer jetzt den aller schönsten, tollsten Stein gemalt oder gefunden hat.
Die ganze Sache soll einfach nur Spass machen und möglichst vielen Menschen eine Freude bereiten.

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Eine «coole Sache» wird zum grossen Hype

Das Steine-Fieber in die Schweiz brachten Evelyn und Stefan, ein Ehepaar aus dem Raum Winterthur. Sie waren im Frühling 2019 wieder einmal in Florida in den Ferien, haben dort ihre ersten Steine gefunden und sind dort auf eine solche Gruppe aufmerksam geworden.
Beide fanden es eine «coole Sache» und irgendwann kam dann auch der Gedanke:
«Hmm? Ob eine solche Gruppe auch in der Schweiz funktionieren würde? Wir sind doch ein bisschen anders gestrickt, als die Amerikaner.»
Dass sie einen solchen Hype auslösen würden, haben sie damals noch nicht geahnt.

Ich habe Evelyn etwas auf den Zahn gefühlt und ihr ein paar Fragen gestellt.


Mit welchen Erwartungen habt ihr diese Gruppe gestartet?

«Hmmm, schwierig zu sagen. Wir haben natürlich gehofft, den Einen oder Anderen mit unserer Idee begeistern zu können. Ich dachte mir, wenn wir vielleicht irgendwann mal so 200 Leute in der Gruppe hätten, dann wäre das sehr cool. Die heimlichen Erwartungen von meinem Mann Stefan waren da schon etwas höher.
Und er sollte, wie schon so oft, Recht behalten... :-)



Wo habt ihr euren ersten Stein versteckt und welches Sujet hatte er?

Unsere ersten Steine haben wir in Winterthur ausgesetzt. Nach Winterthur kamen Frauenfeld, Weinfelden und weitere kleine Gemeinden in dieser Umgebung dazu und wiederum als nächstes dann Ortschaften in den Kantonen Schaffhausen, St. Gallen und Luzern.
An das erste Sujet können wir uns nicht mehr erinnern. Wir sind mit je 20 oder 25 Steinen losgezogen, die Sujets bunt gemischt.

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Welches Feedback der Community freut euch am meisten?

«Ufff!, unmöglich kurz zu beantworten – es ist so vieles!
Menschen die mit anderen Menschen im Altersheim malen und die Senioren dann Freude haben.
Eltern die schreiben, dass ihre Kids jetzt freiwillig mit raus kommen, weniger am Handy sind. Manche schreiben sogar, sie hätten jetzt wieder einen Draht zu ihren Kindern gefunden, weil das Steine suchen, malen, auswildern ihnen eine neue Verbundenheit gibt.

Es schreiben uns Menschen, dass wir bitte unbedingt die Gruppe aufrecht halten müssen, weil ihnen das so viel gibt. Es sind aber auch Geschichten oder Schicksale, die einfach unglaublich berühren. Menschen die grade jemanden verloren haben und für die Beisetzung im Wald, Steine vorbereitet haben. Oder jemand hat ein geliebtes Tier verloren oder ein Sternenkind zu verkraften und holt sich hier etwas Trost.

Eine alkoholabhängige Frau, die offenbar durch diese Sache wieder mit ihrem Kind aus dem Haus geht und eine Aufgabe, einen Inhalt, einen Sinn sieht.
Ach, ich könnte unendlich aufzählen.
Die Tatsache, dass die Gruppe zu einem Selbstläufer geworden ist (und das meine ich klar nicht despektierlich sondern bewundernd), DAS ist das wohl schönste Feedback überhaupt.

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Die Gruppe wächst in riesigem Tempo, welches sind die grössten Schwierigkeiten?

«Schwierigkeiten im eigentlichen Sinn haben wir nicht. Weil die Gruppe so rasant am Wachsen ist, haben wir uns aber weitere Personen an Board geholt, die als Moderatoren, zusammen mit uns diese Gruppe betreuen und betreiben. Inzwischen sind wir insgesamt sieben Leute und mein Mann Stefan der einzige Mann.

Und ganz ehrlich, wir sind eine sehr coole Truppe. Der respektvolle, aber auch humorvolle und liebevolle Umgang unter uns sieben ist für uns ein riesiges Geschenk. Die fünf Frauen die mit uns hier tagtäglich diese Gruppe betreuen, sind der Hammer und ohne deren Support könnten wir das alles gar nicht stemmen.
Was nämlich nicht sichtbar ist: Jeder von uns hat täglich via Messenger unzählige Anfragen über Messenger mit iiiiiiirgendwelchen Fragen.
Wir alle bemühen uns, diese Anfragen zu beantworten – so lange sie gewissen Anstands-/Höflichkeitsregeln unterliegen.
Teils entwickeln sich lange "Diskussionen" aus solchen Kontakten, teils Bekanntschaften die weiter gehen…
Mit anderen Worten, jede/r von uns ist täglich x Stunden am Werk

Welches sind die wichtigsten Tipps für «Steine-Anfänger»?

Ideen betreffend kann man sich in unserer Gruppen oder auch in anderen „Rock-Gruppen“, bei Google und Pinterest unter "Rock Painting" holen.

Es ist in vieler Hinsicht wirklich ein tolles Hobby:
Es sind keine allzu teuren Anschaffungen nötig, Steine gibt’s – zumindest in unserem Land, an jeder Ecke.
(Lustig, die Leute in Florida müssen sie kaufen oder via Amazon bestellen, die haben keine Flussbetten wie wir…).

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«Lasst euch nicht abschrecken und nicht einschüchtern»

Auch wenn es Leute gibt, die etwas "begabter" sind als der Durchschnitt. JEDER Stein der gefunden wird, bereitet Freude. Stefan und ich beobachten das sehr bewusst, in unserer Gruppe und aber auch in anderen, ausländischen in denen wir dabei sind. Der Finder hat auch am einfachsten Stein eine Riesenfreude – es braucht keinen kleinen Picasso oder Míro.

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Steine bemalen - Was braucht es dazu?

Damit ihr euch im Dschungel der vielen Möglichkeiten nicht ganz verliert, haben wir euch hier eine kleine Zusammenstellung gemacht.

Vor allem geeignet zur Grundierung oder für grosse Flächen. Acrylfarben sind wasserfest/wetterfest. Es gibt sie als Farbe zum Aufpinseln oder in Sprayform. Es wird allerdings empfohlen trotzdem mit einem Lack die Wetterfestigkeit zu erhöhen.

Acrylfarben

Pinsel

Für Punkte (z.B. Mandalas)

Abdeckung

Abdeckung

Acrylfarben

    Kathrin Buholzer

    Redaktorin, Bloggerin, zuständig für Familienthemen

    Eltern-Bloggerin I Mom von 2 erwachsenen Töchtern I Open Air Fan I Bernerin I Rollerskaterin I Testet sehr gerne Wellnesshotels, Haushalts- und Kosmetikgeräte

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