
Shilajit aus dem Himalaya: Alte Tradition, neuer Gesundheitstrend
Shilajit, auch bekannt als Mumijo, ist ein traditionelles Naturprodukt aus den Hochgebirgen Asiens. Seit Jahrhunderten wird es in der ayurvedischen und asiatischen Heilkunde verwendet. Bei uns ist es ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel. Doch was genau macht Shilajit so besonders, und worauf sollte man beim Kauf achten?
Kurz und knapp
- Shilajit ist eine harzartige Substanz aus dem Hochgebirge, die seit Jahrhunderten in der traditionellen Heilkunde verwendet wird.
- Es enthält Humin-, Mineral- und bioaktive Pflanzenstoffe.
- In der ayurvedischen Medizin wird Shilajit genutzt, um Energie, geistige Klarheit und körperliche Gesundheit zu fördern. Es gilt ausserdem als Verjüngungsmittel.
- Shilajit ist als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Pulver, Rohharz oder flüssiger Form erhältlich.
- Beim Kauf sollten Sie auf geprüfte Qualität und seriöse Anbieter achten, um Verunreinigungen und minderwertige Produkte zu vermeiden.
Naturheilmittel haben in vielen Kulturen eine lange Tradition. Ihre Anwendungen beruhen oft auf überliefertem Wissen und Erfahrungsberichten, während wissenschaftliche Studien dazu meist noch begrenzt sind. Ein solches Naturheilmittel, das in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewinnt, ist Shilajit – auch bekannt als Mumijo.
Was ist Shilajit?
Shilajit ist eine klebrige, harzähnliche Substanz, die vor allem in den Bergregionen Zentralasiens und des Himalayas in Höhen zwischen 1000 und 5000 Metern entsteht. Aufgrund ihrer dunkelbraunen und schwarzen Farbe wird Shilajit auch als «schwarzes Gold» bezeichnet. Weitere Namen sind Kao-tun, Brogschaun oder Arakul dshibal. Die Bezeichnung Shilajit stammt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet so viel wie «Eroberer der Berge und Zerstörer von Schwäche».
Das Naturprodukt enthält eine besondere Mischung aus mineralischen und organischen Substanzen und hat eine lange Geschichte in der traditionellen Heilkunde Zentralasiens und im indischen Ayurveda. Auch in der westlichen Alternativmedizin ist Shilajit angekommen.
Entstehung und Herkunft
Wie Shilajit genau entsteht, ist noch nicht vollständig geklärt. Forschende vermuten, dass sich die Substanz bei der Zersetzung von Pflanzen, Harzen und Flechten bildet. Dieser Prozess scheint sich über Jahrhunderte zu entwickeln. Vermutlich spielen auch Mikroorganismen und das Gestein eine wichtige Rolle bei der Entstehung.
Shilajit kommt in einigen der höchsten Gebirge der Welt vor, unter anderem im Himalaya, Altai, Kaukasus, Ural und den Anden. Insbesondere im Himalaya wird die harzige Substanz gesammelt. In den Sommermonaten, wenn die Temperaturen steigen, weicht sich das Shilajit auf und tritt aus den Felsen heraus. Da es im rohen Zustand Verunreinigungen enthalten kann, wird es gereinigt und weiterverarbeitet.
Inhaltsstoffe und Zusammensetzung
Die genaue Zusammensetzung von Shilajit variiert je nach Herkunftsort. Forschende konnten jedoch feststellen, dass Shilajit zu über 80 Prozent aus Huminstoffen und zu fast 20 Prozent aus den Mineralstoffen Calcium, Kalium und Magnesium besteht. Zusätzlich enthält es Aminosäuren, Proteine und Fettsäuren. Auch bioaktive Pflanzenstoffe wie Kaffeesäure und Gallussäure sind nachweisbar.
Huminstoffe, die im Shilajit vorkommen, sind pflanzliche Abbauprodukte. Sie entstehen auf natürliche Weise bei der Zersetzung von Pflanzenmaterial durch Mikroorganismen. Dieser Prozess wird auch als Humifizierung oder Bildung von Humus bezeichnet. Shilajit enthält die Huminstoffe Huminsäure und Fulvinsäure (auch: Fulvosäure).
Fulvinsäure ist unabhängig vom pH-Wert wasserlöslich und soll die Nährstoffaufnahme im Darm fördern. Sie wird ausserdem mit positiven Effekten auf das Immunsystem und die Verdauung in Verbindung gebracht. Zusätzlich werden ihr entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben. Die Forschung zu Fulvinsäure, steckt jedoch noch in den Anfängen, wie eine Untersuchung aufzeigt.
Traditionelle Verwendung und Wirkung
Shilajit wird in Asien seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet. Auch in Russland ist es ein fester Bestandteil der Hausapotheke. Besonders in der ayurvedischen Medizin spielt es schon lange eine bedeutende Rolle bei der Förderung von Vitalität und allgemeiner Gesundheit. Dort wird es als Rasayana geschätzt – ein Mittel zur Verjüngung und Stärkung des Körpers.
Alte ayurvedische Schriften beschreiben Anwendungen zur Reinigung des Blutes, Stärkung des Immunsystems und Steigerung der Lebenserwartung. Sie schreiben dem Naturprodukt ausserdem antioxidative, entwässernde, blutdrucksenkende und blutzuckersenkende Eigenschaften zu.
In der traditionellen und alternativen Medizin wird Shilajit aus einer Vielzahl von Gründen verwendet. Manche schreiben ihm belebende Eigenschaften zu und nehmen es ein, um Müdigkeit und Schwäche entgegenzuwirken und Energie zu tanken. Andere schwören auf die uralte Kraft aus der Natur, die verjüngend wirken und für geistige Leistungsfähigkeit und mentale Klarheit sorgen soll. Auch zur Unterstützung der Libido wird es genutzt.
Darüber hinaus wird Shilajit traditionell zur Hemmung von Entzündungen, Regulierung des Blutzuckerspiegels und Unterstützung beim Abnehmen eingesetzt. Zudem schreibt man ihm auch eine positive Wirkung auf Gehirn, Knochen, Immunsystem, Verdauung und Fruchtbarkeit zu. Dem natürlichen Harz aus dem Himalaya werden ausserdem adaptogene Fähigkeiten zugeschrieben. Diese sollen den Körper vor Stress schützen.
Viele dieser Behauptungen beruhen jedoch auf traditionellem Wissen und Erfahrungsberichten, während wissenschaftliche Belege für die tatsächliche Wirkung grösstenteils fehlen.
Was sind Adaptogene?
Gemäss der Naturheilkunde besitzen adaptogene Pflanzen Inhaltsstoffe, die helfen, den Körper gegen Stress zu schützen. Dieser kann psychisch, körperlich oder durch Umweltfaktoren bedingt sein. Adaptogene sollen den Körper unterstützen, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Bekannte Adaptogene sind Ashwagandha, Ginseng, Rosenwurz und Maca. Shilajit wird ebenfalls adaptogene Eigenschaften zugesprochen. Da unter Adaptogenen sehr unterschiedliche Pflanzenstoffe zusammengefasst werden, ist auch die Wirkung im Körper individuell und bisher wenig erforscht.
Shilajit als Nahrungsergänzungsmittel
Shilajit wird als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Das bedeutet, dass es kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise ist, sondern diese ergänzt.
Erhältlich ist es in verschiedenen Formen, darunter Rohharz, Pulver, Kapseln und in flüssiger Form. Oft wird das Produkt in Flüssigkeit – z.B. Wasser, Tee oder Milch – aufgelöst oder mit Honig gesüsst.
Die Wahl der Darreichungsform richtet sich nach persönlichen Vorlieben. Kapseln und Pulver gelten als besonders einfach in der Dosierung und Anwendung. Die korrekte Dosierung hängt vom Produkt und Hersteller ab. Beachten Sie dazu die empfohlene Tagesdosis und Verzehrempfehlung auf der Packung.
Worauf sollte man bei Shilajit achten?
Die Einnahme von Shilajit gilt grundsätzlich als unbedenklich, doch in einigen Fällen treten Nebenwirkungen auf – insbesondere bei übermässiger oder unsachgemässer Anwendung. Mögliche Nebenwirkungen sind Verdauungsbeschwerden, Übelkeit und allergische Reaktionen wie Juckreiz und Hautausschlag.
Sicherheit steht immer an erster Stelle: Wie bei jedem Naturheilmittel ist es deshalb empfehlenswert, die Einnahme mit einer medizinischen Fachperson abzusprechen. Insbesondere wenn Sie gesundheitliche Beschwerden haben oder wenn Sie Medikamente einnehmen. Bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten wird ein Abstand von mindestens drei Stunden empfohlen, da Shilajit unter Umständen deren Wirkung abschwächen könnte. Schwangere und stillende Frauen sowie Personen mit Nierenerkrankungen oder Gicht sollten auf Shilajit verzichten.
Kauf und Qualität
Die Qualität von Shilajit Harz kann variieren. Produkte mit minderer Qualität können unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle oder Mykotoxine enthalten. Achten Sie beim Kauf deshalb auf seriöse Anbieter mit Qualitätsstandards.
Die Aufbereitung von Shilajit und Produktion der Nahrungsergänzungsmittel erfordert sorgfältige Arbeit und strenge Qualitätskontrollen. Zuverlässige Hersteller führen regelmässige Labortests durch, um die Reinheit und Authentizität zu garantieren. Dazu zählen Tests auf Schwermetalle und mikrobiologische Verunreinigungen. Idealerweise achten Sie bei der Wahl des Produkts darauf, dass solche Labortests und Zertifizierungen vorliegen.
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