
Prozessornamen verstehen: AMD
Der Name eines Prozessors gibt Ihnen viel Auskunft darüber, für welche Anwendungen er gemacht ist, wie alt er ist und was er sonst noch kann. Das ist praktisch als erster Anhaltspunkt bei der Wahl des passenden Rechners. Hier erklären wir Ihnen, wie die Namen von AMD-Prozessoren aufgebaut sind und wie Sie anhand des Prozessornamens erkennen, welchen Sie wirklich benötigen.
Obwohl AMD im Desktop-Segment länger geschwächelt hat, ist dem Prozessorhersteller aus Santa Clara 2017 mit der Zen-Architektur und der Ryzen-Serie eine fulminante Rückkehr gelungen – mehr als genügend Anlass, um einen genaueren Blick auf die AMD-Prozessoren zu werfen. Ihre Namen sind wie folgt aufgebaut:
AMD Ryzen 7 7700X
«Ryzen» ist die Prozessorlinie. Weitere, bekannte AMD-Prozessorserien sind «Athlon» und «Epyc». In Bezug auf die schieren Anzahl der Rechner, die sie verwenden, ist die «Ryzen»-Linie sicher die verbreitetste. Hier im Überblick:
Linie | Anwendungsbereich |
Ryzen | PCs und Laptops für Privatanwender |
Ryzen Pro | PCs und Laptops für Business-Anwender |
Ryzen Threadripper | PCs für Enthusiasten und Content-Kreierende |
Athlon | Einsteiger-PCs und -Laptops |
Epyc | Server |
Betrachten wir uns die Serien etwas näher: Athlon ist die Einsteigerlinie von AMD. Sie findet sich im unteren Leistungssegment und wird nur noch bei wenigen Einsteiger-PCs und Laptops verwendet. AMD Epyc Prozessoren werden vor allem bei Servern verwendet. Sie sind auf Enterprise-Anwendungen spezialisiert, wo grössere Skalierbarkeit benötigt wird. Normalerweise haben sie mehr Prozessorkerne, PCI-Express-Lanes, Cache und unterstützen auch mehr Arbeitsspeicher. Ausserdem können sie in Systemen mit mehreren Prozessorsockeln verbaut werden.
Als Privatanwender werden Sie am häufigsten auf die AMD Ryzen Serie treffen, weshalb wir in diesem Artikel das Augenmerk vor allem auf diese legen.
Das Namensschema von AMD Ryzen
Wie Sie in der obigen Übersichtstabelle sehen, gibt es drei verschiedene Ryzen-Linien: Ryzen, Ryzen Pro und Ryzen Threadripper. Ryzen und Ryzen Pro unterscheiden sich nicht in der Leistung. Die Ryzen-Pro-Serie bietet aber einige erweiterte Sicherheitsfunktionen, die für Business-Anwender wichtig sind. Ryzen Threadripper sind die Performance-Boliden unter den AMD-Prozessoren. Sie richten sich an Enthusiasten und Content-Schaffende mit höchsten Leistungsansprüchen.
Auf den Seriennamen beziehungsweise die Linie folgt eine Zahl. Diese beschreibt die Leistungsstufe. In unserem Beispiel die 7. Manchmal werden die Linie (Ryzen) und die Stufe (die Zahl) auch kombiniert und abgekürzt: Aus «Ryzen 7» wird dann «R7». Für die Leistungsstufe verwendet AMD die Zahlen 3, 5, 7 und 9. Ryzen 3 deckt die Einsteigestufe ab, Ryzen 5 die Mittelklasse, Ryzen 7 die Oberklasse, und Ryzen 9 das High-End.
Nach der Serie und der Leistungsstufen-Nummer folgt eine vierstellige Zahl. Und hier wird es leider etwas kompliziert, denn AMD hat für die neuste Generation von Ryzen-Prozessoren die Namensgebung geändert. Bisher funktionierte die Zahl so: Die erste Ziffer steht für die Generation, die zweite für den Leistungslevel. Der Leistungslevel ist einfach eine etwas feinere Unterteilung der im vorherigen Abschnitt beschriebenen Leistungsstufe. Die letzten zwei Ziffern agierten als Modifikatoren und Platz für kleinere Upgrades. Auf die vierstellige Zahl kann noch ein Buchstabenanhängsel folgen: das Suffix. Darin können sich noch weitere Informationen verstecken, zum Beispiel zum Stromverbrauch. Dazu später mehr.
Der R5 3600 liesse sich etwa so lesen: Ryzen (also für Privatanwender), 5 (mittlere Leistungsstufe), dritte Generation, Leistungslevel 6, Standardversion.
Neues Namensschema ab der siebten Generation
Ab der siebten Generation ändert AMD die Namensgebung zu folgendem System: An erster Stelle steht nicht mehr die Generation, sondern das Erscheinungsjahr (Bild 2). Bei AMD ist das Jahr nicht so stark mit der Generation verbunden wie bei Intel. Generationen halten oft länger als ein Kalenderjahr und teilweise werden ältere Technologien auch in neueren Prozessoren verbaut. Dahinter folgt neu das Marktsegment, was dem Leistungslevel von früher entspricht. Bei den letzten zwei Ziffern geht AMD auf ein Kundenfeedback ein: Die dritte Ziffer benennt neu die Architektur, also die eigentliche Generation der Technologie. Daran erkennen Sie, auf welchem Bauplan der Prozessor basiert ist. Das ermöglicht es AMD zum Beispiel, neue Prozessoren auf älteren Bauplänen zu entwickeln, wenn diese dafür ausreichen. Und mit der neuen Schreibweise kann AMD das auch transparent kommunizieren. So gibt es für die Kundschaft kein Rätselraten oder böse Überraschungen. Die letzte Ziffer benennt, ob es sich um ein schnelleres oder langsameres Modell im gleichen Segment handelt. Schnellere Prozessoren erhalten eine 5, langsamere Prozessoren eine 0.
Bild 2: Für die neuste Generation hat AMD das Namensschema geändert
Das Suffix
Konzeptuell gleich geblieben ist das Suffix. Es informiert über Besonderheiten beim Formfaktor oder dem Stromverbrauch. Im Vergleich zu Intel ist AMD etwas präziser und verwendet die Suffixe für genaue Energiewerte. Beispiele:
- HX – Maximale Performance (über 55W)
- HS – Obere Mittelklasse (um 35W)
- U – Premium ultradünn (15-28W)
- C – Chromebook (15-28W)
- e – Lüfterlos (15-28W)
- X3D – «Extended 3D Technology» (grösserer L3-Cache)
Prozessoren vor 2023 verwenden andere Suffixe:
- X – Höher getaktet und übertaktbar
- XT – Premium-Version von «X», schnellerer Boost
- G – Integrierte Vega-Grafikeinheit
- E – 35W-Desktop
- GE – (Kombination aus G- und E-Suffix) Vega-GPU und 35W Stromverbrauch
- U – Standard-Mobile
- HS – Mobile mit 35W
- H – Mobile mit über 45W
Die wichtigsten Neuerungen der letzten Generationen
Generation | Wichtigste Neuerungen |
Ryzen 5000 (seit 2020) |
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Ryzen 6000 (seit Anfang 2022) |
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Ryzen 7000 (seit Ende 2022) |
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Ryzen 8000 (seit Anfang 2024) |
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Ryzen AI 300 (seit Ende 2024) |
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit PCtipp entstanden.

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