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Von Willisau in die ganze Schweiz: So funktioniert unser Logistikzentrum

Im luzernischen Willisau befindet sich eines der modernsten Logistikzentren Europas. Es ist so gross, dass es eine eigene Postleitzahl hat. Hier laufen unzählige Fäden zusammen und es gibt täglich neue Herausforderungen. Werfen Sie mit uns einen Blick hinter die Kulissen unserer Logistik.

«Bis 17 Uhr bestellt, morgen geliefert.» Unser Lieferversprechen klingt simpel, doch damit es eingehalten werden kann, müssen in der komplexen Maschinerie des Logistikzentrums Willisau sehr viele Rädchen drehen.

Auf rund 70'000 Quadratmetern arbeiten 600 Personen. Sie verarbeiten pro Jahr fast vier Millionen Pakete, 15'000 Stück am Tag. In der Vorweihnachtszeit und rund um den Black Friday sind es deutlich mehr. Neben den Bestellungen unserer BRACK.CH Business- und Privatkunden werden von hier aus auch sämtliche Lieferungen für Alltron, Jamei und Medidor versendet.

Ein hochkomplexes Zusammenspiel von Mensch und Maschine

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, müssen sämtliche Kollegen und Kolleginnen an einem Strang ziehen, von der Einlagerung über den Warenausgang bis zum Unterhalt. Einer davon ist Dominik Bracher. Als Leiter Operations Inbound ist er für die Annahme und Einlagerung sämtlicher Artikel zuständig. Aber nicht nur das: «Büro und Logistik sprechen nicht immer dieselbe Sprache. Ich schlage eine kommunikative Brücke zwischen Mägenwil und Willisau und schaffe Verständnis für die jeweils andere Welt.», so Dominik.

Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem das Management des so genannten «L». Das ist die zentrale Einlagerungsstation in Willisau, die wegen ihrer Form mit einer langen und einer kurzen Seite so heisst. An den Arbeitsstationen können bis zu 22 Logistik-Mitarbeitende eingehende Paletten effizient einlagern, auch wenn die Waren bunt gemischt sind. Denn von hier werden die frisch befüllten Lagerbehälter über das ausgeklügelte Schienen- und Förderbandsystem ohne Zwischenhalt an ihren Lagerplatz befördert.

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Über viele Kilometer und mehrere Ebenen schlängeln sich die Förderanlagen durch das gesamte Logistikzentrum. Sämtliche Bilder in diesem Beitrag: © Competec

Die Effizienz ist allgemein von höchster Bedeutung in der Logistik. Bei mehr als 250'000 verschiedenen Artikeln an Lager sind effiziente Abläufe unerlässlich. Ganz besonders sieht man dies beim Autostore, dem vollautomatischen Lagersystem für kleinere Artikel bis maximal 60 x 40 cm. Auf drei Anlagen verteilt, sorgen insgesamt mehr als 450 Roboter für eine effiziente Ein- und Auslagerung von gut 430'000 Lagerbehältern. Die Roboter beginnen ihre Arbeit bereits Stunden, bevor die Frühschicht ihren Dienst antritt.

Herausforderung: Prozesse

Damit diese Logistik-Maschine läuft wie ein Uhrwerk, braucht es zahlreiche aufeinander abgestimmte Prozesse. In den vergangenen Jahren durften wir ein signifikantes Umsatzwachstum verzeichnen. In mehreren Ausbauschritten haben wir daher auch das Logistikzentrum erweitert. Dass dabei nicht immer alle Prozesse im selben Mass mit-gewachsen sind, weiss Daniel Kindler, Leiter Operations Outbound: «Die Mitarbeitenden, die Führungsebene und die gesamte Anlage in Willisau, alles hat grosse Umbrüche erlebt. Vieles läuft unterdessen gut, aber es gibt auch noch Potenzial. Etwas salopp gesagt: Unter jedem Stein, den man umdreht, hat es Arbeit drunter.»

Beim Durchsetzen verbesserter Prozesse steht einem dann manchmal der eigene Erfolg im Weg. «Durch die explodierende Nachfrage während der Pandemie, lief die Beschaffung von Verpackungsmaterial teilweise ziemlich chaotisch ab. Trotzdem hatten wir immer genügend Material. Daher hatten wir einen etwas schweren Stand, als wir die Prozesse standardisieren wollten. Vom Gegenüber hiess es dann, 'Wieso etwas ändern, es läuft ja, selbst in Krisenzeiten.'» Dies berichtet Patrick Fehr. Er ist strategischer Einkäufer, organisiert also Anschaffungen für den Eigenbedarf des Logistikzentrums, von Verpackungsmaterialien über Lieferfahrzeuge bis hin zur Solaranlage auf dem Dach.

Solche Herausforderungen gehören zum Geschäftsalltag dazu und alle unsere Logistik-Mitarbeitenden  setzen sich täglich dafür ein, unseren Service noch weiter zu verbessern.

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Rechts im Bild zu sehen ist die Kartonpresse, die gebrauchtes Verpackungsmaterial für einen minimalen Platzbedarf zusammenpresst.

Logistik für heute und morgen

Dazu gehören auch Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit. Als Logistikbetrieb gibt es hier verschiedene Bereiche, bei denen man ansetzen kann. Aufgrund des hohen Paketvolumens können selbst klein wirkende Änderungen einen grossen Impact haben. Dominik Bracher nennt als Beispiel den Aufreissfaden der Pakete. Der war früher aus Plastik, seit Ende 2022 ist er nun aus Karton. Multipliziert mit den fast vier Millionen Päckli jährlich werden so schnell grosse Mengen Plastik eingespart.

Entgegen der landläufigen Meinung hat Plastik allerdings nicht automatisch eine schlechtere Umweltbilanz als Karton oder Papier. Denn Holz wächst zwar nach, doch um dieselbe Widerstandskraft wie bei Plastik zu erreichen, wird deutlich mehr Material benötigt, das abgebaut, transportiert und verarbeitet werden muss. Und in gewissen Bereichen gibt es schlicht keine Alternative zu Plastik, etwa wenn wir Flüssigkeiten versenden. Der Anteil von Plastik am Gesamtvolumen des Verpackungsmaterials ist mit drei bis vier Prozent aber gering.

Wo es möglich ist, setzen wir rezykliertes Verpackungsmaterial ein. Patrick Fehr erklärt: «Wir sind laufend auf der Suche nach ökologischeren Alternativen für unser Verpackungsmaterial. Aktuell haben wir einen Recyclinganteil von gut 86 Prozent. Diesen möchten wir pro Jahr um 1.5 Prozentpunkte erhöhen.» Dabei muss er oft genau hinschauen: Gewisse Hersteller verkaufen ihre Produkte beispielsweise als «rezyklierbar», doch dazu müssen die Kunden das Material in spezielle Recyclinganlagen bringen, die Entsorgung ist nicht so einfach wie etwa bei PET oder Aluminiumdosen. «Auf dem Papier klingt 'rezyklierbar' super, aber es ist oft Greenwashing. Viele Kunden wollen oder können diesen Entsorgungsaufwand nicht betreiben und das Material landet dann trotz allem im Restmüll. Manchmal müssen wir auch einsehen, dass es aktuell keine Alternativen gibt.», führt Patrick aus.

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Noch besser als jedes Recycling ist natürlich der gänzliche Verzicht auf Einwegverpackungen. Bei unseren BRACK.CH Business Kunden setzen wir wo immer möglich auf so genannte Logboxen und Logbags. Das sind stabile Mehrwegbehälter, die nach ihrem Einsatz zurück nach Willisau gebracht und wieder verwendet werden. So wird viel Verpackungsmaterial eingespart.

Neben dem Versand legen wir grossen Wert auf die saubere Stromerzeugung durch unsere Solaranlage. Diese produziert im Jahresdurchschnitt rund einen Drittel des Eigenbedarfs des Logistikzentrums und kann zu Spitzenzeiten sogar einen Teil der Energie in das allgemeine Stromnetz einspeisen. Im Rahmen des aktuellen Ausbaus des Logistikzentrums wird diese Solaranlage erweitert, sodass sie auch weiterhin einen Drittel des Strombedarfs abdecken kann.

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Kommentare

Heinz1974
15.02.2024 15:18
So ein Lager habe ich noch nie gesehen, sehr interessant.
BRACK.CH
05.06.2024 15:40

Hallo Heinz

Vielen Dank für dein Lob!

Die BRACK.CH Redaktion