Ausmisten leicht gemacht
Im Schrank regiert das Chaos und die Schubladen platzen aus allen Nähten. Für Neues ist kaum Platz und überall herrscht Unordnung. Wenn Sie das stört, dann hilft wohl oder übel nur eines: Ausmisten.
Vielleicht hat sich über die Jahre zu viel angesammelt, Ihre Lebensumstände haben sich verändert oder Sie ziehen bald um. Decluttering (Deutsch: Entrümpeln) kann Ihnen dabei helfen, sich von altem Ballast zu befreien und Platz für Neues zu schaffen. Dabei entledigen Sie sich jener Dinge, die Sie nicht mehr brauchen. Eigentlich ganz einfach – könnte man meinen. Aber wie und wo anfangen? Zahlreiche Aufräumexpertinnen und -experten beschäftigen sich seit Jahren mit dem Entmüllen und alle haben eigene, umfangreiche Theorien dazu. Wir haben hier für Sie die hilfreichsten Tipps zusammengetragen.
1. Unordnung in jedem Raum lokalisieren
Gehen Sie von Raum zu Raum und eruieren Sie unordentliche Bereiche. Welche Zimmerecken und Ablagen sind überfüllt oder unordentlich? Notieren Sie sich diese. Überlegen Sie sich, was eine "ordentliche Umgebung" für Sie bedeutet. Denn das Ordnungsgefühl ist sehr individuell. Während sich die einen in einem volleren Zuhause wohl fühlen, verspüren andere eine innere Unruhe. Wie viele Dinge man tatsächlich benötigt, ist ein persönlicher Entscheid.
2. Deadline festlegen und Zeitplan erstellen
Legen Sie sich nun ein realistisches Datum fest, an dem sämtliche Unordnung beseitigt sein soll. Nehmen Sie sich in kurzer Zeit zu viel vor, besteht die Gefahr, dass es Ihnen zu viel wird und sie wieder aufgeben. Liegt die Deadline jedoch in ferner Zukunft, wird das Ausmisten zu gemütlich und es sammelt sich wieder so einiges an. Anhand Ihrer Deadline erstellen Sie nun einen Zeitplan. Wollen Sie ein paar Tage frei nehmen und dann alles erledigen? Oder reservieren Sie sich für die nächsten Wochen jeweils ein paar Stunden an einem festgelegten Wochentag? Ziehen Sie es durch, bis überall Ordnung herrscht. Der Zeitplan kann ruhig etwas straff sein, damit Sie nicht gleich wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen.
3. Dinge aus der gleichen Kategorie zusammentragen
Am besten arbeiten Sie in Kategorien: Reinigung, Kosmetik, Büro, Bücher, Bekleidung, Küche, sentimentale Gegenstände etc. Sammeln Sie pro Aufräumsession alle Dinge derselben Kategorie aus den Schubladen und Schränken. Breiten Sie diese dann an einem Ort aus. So verschaffen Sie sich eine Übersicht über die Dinge, die Sie pro Kategorie besitzen. Manchmal stellt man mit Entsetzen fest, dass man eine Sache in x-facher Ausführung rumliegen hat und nie benötigt.
4. Das eigentliche Ausmisten
Fangen Sie dort an, wo es am dringlichsten ist und wo es Ihnen am einfachsten fällt. Am besten starten sie mit Dingen, die für Sie keinen sentimentalen Wert haben. Wie zum Beispiel mit Kleinkram, Reinigungsutensilien, Küchen-, Büro- oder Kosmetiksachen. Erste Erfolge ermutigen Sie nämlich zum Weitermachen. Überlegen Sie sich, was Sie wirklich brauchen und was nicht. Sortieren Sie die Sachen einer Kategorie in drei Bereiche: Behalten, wegwerfen, verschenken oder verkaufen. Mit der Zeit fällt Ihnen die Entscheidung einfacher. Zuletzt beschäftigen Sie sich mit der sentimentalen Kategorie. Das sind Gegenstände, an denen Sie emotional hängen. Auch hier stellen Sie vielleicht fest, dass viele Dinge für Sie eigentlich keine emotionale Bedeutung mehr haben. Aussortierte Sachen bringen Sie gleich nach dem Ausmisten weg. So haben Sie keine Möglichkeit mehr, um wieder in den Kisten zu wühlen.
Wie entscheidet man, was bleibt und was geht?
Wenn etwas abgelaufen oder kaputt ist, kann es eindeutig weg. Beim Aussortieren der restlichen Dinge können Sie «emotional» oder «praktisch» vorgehen.
Die emotionale Methode nach Marie Kondo:
Fragen Sie sich, ob Sie bei einem Gegenstand ehrliche Freude empfinden. Wenn ja, können Sie diesen behalten und ansonsten dankbar weglegen.
Die praktische Methode:
Fragen Sie sich, von welchem Gegenstand sie wirklich mehrere Stücke benötigen. Oder reicht hier doch nur ein Stück? Wenn eines reicht, behalten Sie jenes, das sich bewährt hat und häufiger gebraucht wird. Wenn Sie die Gegenstände noch nicht gebraucht haben, behalten Sie das qualitativere Stück.
Und was tun, wenn man sich einfach nicht entscheiden kann?
Legen Sie eine Notfallkiste für die Sachen bereit, bei denen Sie noch unschlüssig sind, was damit geschehen soll. In diese «Unschlüssig-Kiste» kommen Dinge aus allen Kategorien rein. Ganz am Ende Ihrer Entrümpelungsaktion können Sie diese Kiste nochmals angehen. Wenn Ihnen ein Entscheid immer noch schwerfällt, verstauen Sie die Kiste im Keller oder auf dem Dachboden. Wenn Sie die Dinge innerhalb eines Jahres nicht vermisst haben, kann der Inhalt spätestens dann weg.
5. Jedes Ding an seinem festen Platz
Planen Sie nun Ihr Ordnungssystem – wo sollen die Kosmetiksachen, Reinigungsutensilien, Bücher, Kleider etc. hin? Schaffen Sie in den geplanten Schränken oder Kommoden Platz. Wenn Sie die Ablageflächen ausgeräumt haben, ist das die perfekte Gelegenheit für eine gründliche Reinigung. Räumen Sie mit System ein, achten Sie hier auf eine übersichtliche Ordnung. Dinge aus der gleichen Kategorie sollten am selben Ort aufbewahrt werden. Sie können mit Boxen, Kisten und Säckchen arbeiten. Vor allem kleine Sachen, sind so leichter zu finden.
Hier finden Sie praktische Aufbewahrungsboxen
6. Ordnung beibehalten
Da Sie nun alles aufgeräumt haben, gilt es, diese Ordnung beizubehalten. Je mehr sich nämlich ansammelt, desto aufwändiger gestaltet sich das nächste Ausmisten. Am besten räumen Sie die Sachen nach Gebrauch direkt wieder an Ihren festen Platz zurück. So bewahren Sie den Überblick und können rasch eingreifen, falls es wieder ausser Kontrolle gerät. Die neue Ordnung kann auch ein guter Start für einen bewussteren Konsum sein. Überlegen Sie sich, wie Sie bisher konsumiert haben und weshalb das so war. Gibt es Sachen, von denen Sie stets zu viel eingekauft hatten? Warum war das so? Wie gehen Sie in Zukunft vor? Vielleicht kaufen Sie jetzt nur etwas ein, wenn dafür ein altes Stück entsorgt wird?
Und wie Sie mit Leichtigkeit für ein dauerhaft aufgeräumtes Zuhause sorgen, erfahren Sie hier.
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Die meisten von uns mögen ein sauberes und aufgeräumtes Zuhause. Doch das Aufräumen gehört nicht unbedingt zu unseren Lieblingsbeschäftigungen. Ist der Alltag noch stressig, dann wird es schwierig alles unter einen Hut zu bringen. Die Aufräum- und Putzaktionen schiebt man dann so lange vor sich hin, bis die Unordnung überhandnimmt und man gar nicht mehr weiss, wo man anfangen soll. Ein mühsamer Teufelskreis, den man aber durchbrechen kann. Mit diesen 11 Tipps sorgen Sie für ein dauerhaft aufgeräumtes Zuhause und beugen lange Aufräumaktionen vor. Auch das Putzen ist weniger mühsam, weil die Wohnung schon aufgeräumt ist.
12.07.2023
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