Parabene & Co: Was verbirgt sich in unseren Produkten?
Bunte Verpackungen, auffällige Logos und schier endlose Inhaltsstoffangaben, alles auf einem kleinen Etikett platziert. Doch was versteckt sich hinter den vielversprechenden Produktetiketten und dem oft schwer verständlichen Kleingedruckten?
Produktverpackungen locken mit tollem Design und zahllosen Versprechen. Sie listen Inhaltsstoffen auf, unter denen wir uns teilweise nur wenig vorstellen können. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist es daher oft schwer einzuschätzen, was tatsächlich gut für Haut und Haar ist.
Viele hinterfragen ihre Ernährung, kaufen bewusst gesunde Lebensmittel und bio-zertifizierte Produkte im Supermarkt ein, doch nur wenige schenken ihrer täglichen Pflegeroutine die gleiche Aufmerksamkeit. Dabei ist die Haut das grösste Organ des Körpers. Sie nimmt am meisten Stoffe auf und gibt diese an die Zellen ab. In herkömmlichen Kosmetikprodukten werden oft synthetische Stoffe verwendet, die alles andere als gut für unseren Organismus sind.
Die Liste potenziell schädlicher Stoffe ist lang – von synthetischen Tensiden, über chemische Duftstoffe, Parabene, Mineralöle und Mikroplastik. Aber was verbirgt sich hinter den ganzen Bezeichnungen?
Mit der sogenannten „INCI-Auflistung“ (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) wurden Richtlinien für die Rohstoff-Bezeichnungen definiert, die in Kosmetika verwendet werden. Diese Bezeichnungen finden sich auf allen Kosmetikprodukten, entweder auf der Verpackung oder auf dem Beipackzettel. Die am häufigsten verwendeten künstlichen Inhaltsstoffe haben wir für euch zusammengefasst.
Parabene
Parabene sind chemische Verbindungen und kommen schon seit über 80 Jahren in Kosmetika als künstliche Konservierungsstoffe zum Einsatz. Sie werden vor allem Duschgels und Hautcremen beigemischt. Dieser Stoff kann Hautreizungen und Allergien hervorrufen. Die Angabe „Paraben-frei“ sollte man ebenfalls mit Vorsicht geniessen. Hier gilt es genauer hinzusehen, denn viele Kosmetikmarken setzen auf Formaldehyd, um ihre Produkte haltbar zu machen. Dieser künstliche Inhaltsstoff ist mindestens genauso schädlich wie Parabene, da er ebenfalls Hautreizungen und Allergien verursachen kann.
INCI-Bezeichnungen für Parbene: Methylparaben, Etyhlparaben, Propylparaben, Butylparaben, Isobutylparaben, Isopropylparaben
INCI-Bezeichnungen für Formaldehyd: Formaldehyd, Methanal, Methylaldehyd, Oxymethan, Formalin, Formol, Formylhydrat, Ameisen(säure)aldehyd
Mineralöle und Silikone
Auch Mineralöle sind seit Jahrzenten sehr beliebte Inhaltsstoffe in Kosmetika und werden in allen Produktkategorien verwendet. Als Abfallprodukt der Erdölraffinerie sind sie besonders günstig und können einfach weiterverarbeitet werden. Silikone werden chemisch hergestellt. Beide Substanzen legen sich wie ein Film auf Haut und Haar und versiegeln sie so. Dies lässt sie nach aussen geschmeidig und glatt wirken, darunter wird die Struktur jedoch stark strapaziert und ausgetrocknet, da der Austausch von Nährstoffen erschwert wird.
INCI-Bezeichnungen für Mineralöle: Cera Microcristallina, Mineral Oil, Paraffin, Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Vaseline
INCI-Bezeichnungen für Silikone: Die häufigsten Bezeichnungen sind Dimethicone, Methicone, Polysiloxane und Cyclomethicone. Es gibt verschiedene Silikonarten und viele Kombinationen mit anderen Stoffen. Generell erkennt ihr Silikone an den Endungen «-icone» oder «-xane».
Mikroplastik
Vor einigen Jahren kam die Diskussion um Mikroplastik ins Rollen: Zu klein für jedes Abfangsystem gelangt ein weiter steigender Anteil Mikroplastik in unser Grundwasser, in unsere Böden und in die Ozeane. In der konventionellen Kosmetikindustrie wird Mikroplastik vor allem in Hautpeelings eingesetzt oder in feinster Form auch in Hautcremes.
INCI-Bezeichnungen für Mikroplastik: u.a. Acrylate Copolymer, Nylon-12, Nylon-6, Polyamid, Polyethylen, Polypropylen, Polyethylenterephtalat
Tenside
Ein Duschgel ohne Schaum? Für die meisten undenkbar! Deshalb setzt die herkömmliche Kosmetikindustrie auf Tenside in ihren Produkten. Mittlerweile ist aber bekannt, dass diese chemische Verbindung zu Hautreizungen und zur Austrocknung der Haut führt. Da Tenside nicht biologisch abgebaut werden können, belastet dieser künstliche Stoff nicht nur den Körper, sondern auch die Umwelt.
INCI-Bezeichnungen für Tenside: Sodium Laureth Sulfate, Sodium Lauryl Sulfate, Cetrimonium chloride, Stearalkonium chloride
Zu den oben genannten potenziell schädlichen Stoffen gesellen sich noch eine ganze Reihe weiterer Stoffe hinzu. Leider ist es jedoch nicht immer möglich, die tatsächliche Zusammensetzung der Produkte problemlos zu bestimmen. Zwar stellt die INCI-Liste eine gute Hilfestellung dar, um zu verstehen, was hinter den jeweiligen Bezeichnungen steckt. Allerdings werden Inhaltsstoffe nicht selten unter Sammelbegriffen zusammengefasst. Sowohl natürliche als auch synthetische Duftstoffe werden zum Beispiel mit der Bezeichnung "Parfüm" angegeben. Die Angaben auf der INCI-Liste sind ausserdem wertneutral. Das bedeutet, dass INCI beispielsweise keine Informationen zur Umweltverträglichkeit von Stoffen liefert. Obwohl die Angabe kosmetischer Inhaltsstoffe nach dem INCI-System mit Blick auf bedenkliche Substanzen u. a. für Allergiker durchaus wertvoll ist, ist vollständige Transparenz bezüglich enthaltener Inhaltsstoffe und ihrer Wirkung nicht zwangsläufig gegeben.
Immer mehr Marken setzen daher auf eine komplett transparente Kommunikation. Wie etwa die österreichische bio-zertifizierte Naturkosmetikmarke Eliah Sahil. Diese veröffentlicht auf der Website die verwendeten Inhaltsstoffe sowie genaue Erklärungen zur Herkunft der einzelnen naturbelassenen Rohstoffe. Dabei wird auf komplizierte Formulierungen verzichtet. Von der Rohstoff-Beschaffung, über genaue Anwendungen, bis hin zu sozialen Projekten, die aus den Erlösen unterstützt werden, wird alles durch klare Kommunikation offengelegt. Natürliche Alternativen gibt es also am Markt, um in Zukunft auf einen bewussteren Konsum zu setzen. Die Produkte von Eliah Sahil in unserem Shop findet ihr hier.
Eliah Sahil wurde von Silvio Perpmer 2008 in Bregenz gegründet. Die Mission der Marke ist es, Naturkosmetik in ihrer reinsten Form herzustellen, ressourcenschonend und nachhaltig. Die Marke wird mit Stand 2020 in über 10 Ländern vertrieben und verpflichtet sich dem konsequenten Umweltschutz: Alle verwendeten Rohstoffe werden aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft bezogen und entsprechen höchsten Qualitätsansprüchen. Mit jedem Produkt werden soziale und nachhaltige Projekte weltweit unterstützt und somit eine intakte Natur auch für die nächste Generation ermöglicht. |
Hinweis: Dieser redaktionelle Beitrag ist mit freundlicher Unterstützung des Herstellers entstanden.
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Hallo Alice,
Danke für Deine Rückmeldung, zu der wir kurz Stellung nehmen möchten. Risiken synthetischer Stoffe wie der im Beitrag erwähnten Silikone und Parabene werden sowohl in der Kosmetikbranche als auch in der Wissenschaft intensiv diskutiert. Mit diesem Beitrag wollten wir auf diesen Sachverhalt hinweisen und den Leserinnen und Lesern zeigen, wie sie erkennen können, ob ein Produkt entsprechende Stoffe enthält und ihnen Alternativen präsentieren, die auf synthetische Zusatzstoffe verzichten.
Wir nehmen Deinen Hinweis jedoch ernst und haben daher den fraglichen Satz "Viele dieser Substanzen gelangen über die Haut direkt in unseren Organismus" herausgenommen.